Es spielten sich Szenen ab, die auf keinen Fall auf einen Fußballplatz gehören. In der 90. Minute gerieten damals die beiden Fußball-A-Ligisten VfB Lünen und Ay Yildiz Derne nach einem taktischen Foul hart aneinander. Dabei fielen Schläge und auch Tritte wurden ausgeteilt. Zwei Spieler wurden im Zuge dessen mit Rot vom Platz gestellt. Schließlich verlor der VfB sogar noch in der vierten Minute der Nachspielzeit mit 2:3 das hitzige Spiel. Jetzt gibt es im Rückspiel ein Wiedersehen (Anstoß 15 Uhr, Sportanlage Dammwiese). Vergessen hat das Hinspiel aber wohl niemand.
Beide Platzverweise berechtigt
„Ich bin nicht der Typ dafür, der nochmal nachtritt und dadurch Öl ins Feuer gießen möchte“, will Harder vor dem Rückspiel erst einmal die Wogen glätten. Seiner Meinung nach waren damals auch alle drei Roten Karten – zwei der drei erhielten VfB-Spieler – absolut berechtigt. Sowohl das Nachtreten des Ay-Yildiz-Spielers als auch das Schubsen durch einen VfB-Akteur seien zu Recht mit Rot geahndet worden.

„Noch weniger gut in Erinnerung habe ich, dass sich dann auch noch Zuschauer und Betreuer eingemischt haben, die auf dem Platz Spieler angegangen sind und diese sogar teilweise geschlagen haben“, berichtet der VfB-Coach. Das sei jedoch nicht vom Schiedsrichter gesehen worden, sodass auch niemand im Nachgang bestraft werden konnte. „Ich glaube, alle, die dabei waren, wissen noch, wie wir damals behandelt wurden. Selbst nach dem Spiel wurde mir noch von einem Spieler auf dem Parkplatz etwas hinterhergerufen. Das geht halt gar nicht“, so Harder.
Für ihn komme es vor allem darauf an, in Zukunft keine Angst auf einem Sportplatz haben zu müssen. „Ich habe dann auch keine Lust, dass ich vielleicht Angst haben muss, mal meine Tochter mit zum Platz zu nehmen, wenn da irgendwelche Schlägereien sein könnten“, findet Harder allgemeine Worte zu Gewalt auf Sportplätzen. Der VfB-Coach kommt aber auch noch auf das Wesentliche zurück – den Fußball: „Ay Yildiz war sehr flink, technisch sehr stark und laut auf dem Platz.“
Gute Personalsituation beim VfB Lünen
Von einer ähnlichen Mannschaft und Einstellung geht Harder im Rückspiel nun auch aus. „Wir müssen diesmal wieder alles reinhauen und die letzten Spiele, die nicht so ideal liefen, auch ein bisschen vergessen“, gibt er die Marschroute für das Spiel vor. Auch personell sieht es beim VfB inzwischen deutlich besser aus. Bis auf die beiden Langzeitverletzten Andre Richter und Dennis Schulz stünden fast alle zur Verfügung. Auch Oliver Hilkenbach habe bereits wieder mittrainiert.
Vergessen habe seine Mannschaft die Ereignisse aus dem Hinspiel allerdings nicht. „Ich glaube, dass die Jungs das alle noch im Kopf haben. Vielleicht gibt das aber auch nochmal die nötige Motivations-Spritze, um die letzten Prozente rauszuholen und die drei Punkte bei uns zu behalten“, so Harder abschließend.
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