„Ich kann nicht, bin beim Hundeschwimmen“ - die kuriosesten Trainings- und Spielabsagen in Lünen

© Patrick Schröer

„Ich kann nicht, bin beim Hundeschwimmen“ - die kuriosesten Trainings- und Spielabsagen in Lünen

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Immer wieder fehlen Amateurfußballer im Training. Manchmal aus nachvollziehbaren Gründen, manchmal aber auch wegen kurioser Vorfälle. Wir haben die lustigsten Geschichten aufgeschrieben.

Wethmar

, 26.02.2020, 18:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

„Hi, Kalle. Ich bin gerade in Köln und fliege kurzfristig nach Malle. Ach, und Sonntag bin ich auch nicht da.“ Pascal Harder kann mittlerweile über die Absage lachen. Damals, in der Saison 2017/18, als Harder das Traineramt von Alexander Lüggert beim Fußball-Bezirksligisten TuS Westfalia Wethmar übernahm, fand er die knappe Trainings- und Spielabsage seines Wethmarer Schützlings, die ihn per Sprachnachricht erreicht hatte, aber nicht so prickelnd.

„Natürlich eine witzige Geschichte“

„Ich musste mir die Nachricht zwei, drei Mal anhören. Ich konnte es gar nicht glauben. Wir hatten damals sowieso kaum Leute beim Training“, erinnert sich Harder, der mittlerweile den A-Ligisten GS Cappenberg trainiert. Noch heute ist die Absage des Wethmarer Spielers ein Running-Gag in Wethmar, mittlerweile aber auch in Cappenberg. „Das ist natürlich eine witzige Geschichte, die ich letztens auch noch meinen Jungs in Cappenberg erzählt habe“, sagt Harder. „Es hat sich damals halt so angehört, als würde ein Kind seinen Eltern sagen, dass es eine Fünf in Mathe geschrieben hat“, beschreibt Harder die Absage.

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Eine Reihe lustiger Absagen hat auch Daniel Serges, mittlerweile beim VfB Lünen im Trainerteam aktiv, erlebt. Vor allem in seiner Zeit beim SV Preußen Lünen sind ihm aberwitzige Ausreden begegnet. „Es ist wirklich alles dabei gewesen, was man sich vorstellen kann. Die Oma, die zum dritten Mal Geburtstag hat, Hundedienst, Kinderdienst, ganz spontan verschobene Schichten, Durchfall, Grippe und Verletzungen an Muskeln, die wir vor 20 Jahren noch nicht mal kannten“, erinnert sich Serges.

Preuße schießt den Vogel ab

Ein Preußen-Akteur schoss mit seiner kuriosen Abmeldung den Vogel dann aber völlig ab. Die Geschichte betrifft einen Spieler der Reservemannschaft, die in der Saison 2018/19 gegen den Abstieg kämpfte. Die Preußen, die damals noch von Lukas Fluder trainiert wurden, hatten zum damaligen Zeitpunkt personelle Probleme, mussten sogar auf Spieler der Altherrenmannschaft zurückgreifen - eine angespannte Lage also.

„Ich glaube, einen Tag vor dem Spiel bekamen wir dann für uns sehr kurzfristig eine Nachricht, dass ein Spieler doch nicht zum Spiel erscheinen kann, da er ja vollkommen vergessen hatte, dass er an besagten Sonntag beim Hundeschwimmen ist“, sagt Serges. „Wenn du so eine Absage bekommst, weißt du wirklich nicht mehr, was du darauf antworten sollst. Da verschlägt es dir einfach die Sprache. Du befindest dich im Abstiegskampf und deine Jungs gehen mit ihren Hunden planschen“, so Serges abschließend. Im Nachhinein könne er aber drüber lachen.

„Klassiker wie Stress mit der Freundin“

Paul Mantei ist noch nicht wirklich lange im Trainingsgeschäft. Erst seit Winter coacht der Wethmarer die Reserve der Westfalia in der Kreisliga A. Die erste witzige Ausrede ist ihm aber auch schon begegnet. „Ein Spieler hat mal gesagt, dass er es wegen der Arbeit nicht zum Training schafft und nur kommt, um zuzugucken“, so Mantei. Kurios an der Sache: Besagter Spieler sei aber auf einmal trotzdem schon vor allen anderen Wethmarern am Platz gewesen, schaute kurz zu und ging dann wieder. „Ansonsten gab es halt die Klassiker wie Stress mit der Freundin oder Geburtstage“, sagt Mantei.

Als richtiger Ehrenmann erwies sich Nico Hoffmann, Spieler beim B-Ligisten BV Lünen. Gerade erst vor zwei Wochen hatte er einer guten Freundin versprochen, sich gemeinsam die TV-Show „Der Bachelor“ anzusehen. Blöd nur, dass der BV05 am selben Abend auch Training hatte. Und jetzt? „Ich hatte voll vergessen, dass wir Training hatten. Ich habe mir aber gedacht, dass ich die Freundin nicht versetzen kann. Ich hatte es ihr ja versprochen“, so Hoffmann.

Eine „kreative“ Ausrede

Nun war die Frage, wie er seinem Coach Dennis Gerleve die Absage beibringen konnte: „Ich wollte nicht die Standardausrede bringen. Meistens ist es ja die Oma, die acht Mal im Jahr Geburtstag hat. Dass ich länger arbeiten musste, ging auch nicht, weil ich schon Feierabend hatte - das wusste Dennis“, so Hoffmann weiter. Daher überlegte sich der Fußballer eine ungewöhnliche Ausrede: „Ich musste mir eine Ausrede einfallen lassen, wo der Trainer sich Gedanken macht. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht genug Selbstbewusstsein habe, mich nicht motiviert fühle und der Mannschaft nicht weiterhelfen kann“, sagt Hoffmann. Die Ausrede ging natürlich nach hinten los, weil Gerleve seine Spieler gut kennt. „Das Trainerteam hat mich natürlich am Ende auch ausgelacht“, so Hoffmann.

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