eSport in Lünen: Crylupus sucht Talente und erklärt, warum eSport eine Sportart ist

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eSport in Lünen: Crylupus sucht Talente und erklärt, warum eSport eine Sportart ist

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Seit April 2019 mischt Crylupus eSport im digitalen Sport mit. Die Lüner veranstalten Events und scouten Talente. Geschäftsführer Cihad Yildizhan erklärt, warum eSports eine Sportart sei.

Lünen

, 25.02.2020, 15:09 Uhr / Lesedauer: 2 min

eSport ist längst kein Trend, kein Phänomen mehr. Der digitale Sport auf der Spielekonsole hat sich längst zu einem globalen Business entwickelt, das angefangen hat, Strukturen zu entwickeln. In Deutschland gründete sich etwa im November 2017 der eSport-Bund Deutschland.

Seit April 2019 mischen in dieser Szene auch einige Lüner mit. Crylupus eSport Event heißt das Unternehmen, welches sich in der Lippestadt ansiedelt. Crylupus organisiert und veranstaltet Events im eSports, ist laut eigenen Aussagen einer der wenigen Dienstleister einer „neuen, boomenden Sportart“.

Einen besonderen Fokus legt Crylupus - der Name hat übrigens keine besondere Bedeutung - hierbei auf die bekannte Fußballsimulation „FIFA“ aus dem Hause Electronic Arts. In ganz Deutschland veranstalten die Lüner Turniere, in denen es Geld- uns Sachpreise zu gewinnen gibt. Im Eins-gegen-eins oder Zwei-gegen-zwei messen sich die Spieler bei Crylupus. Auch den Profifußballvereinen ist das Potenzial des eSports nicht verborgen geblieben, viele Klubs haben inzwischen entsprechende Abteilungen gegründet. „Wir hatten schon eSportler von Schalke 04, Mainz, Hannover, Greuther Fürth, Bochum und anderweitigen großen Vereinen auf unseren Events“, sagt Cihad Yildizhan. Er ist Geschäftsführer von Crylupus.

Yildizhan will neben den Veranstaltungen für Jedermann zudem Talente im FIFA-Spiel nach vorne bringen, ermöglicht ihnen die Teilnahme an großen Turnieren. „Wir geben ihnen die Möglichkeit, an verschiedenen Trainingskursen mit erfolgversprechenden Coaches teilzunehmen. Als Gegenleistung erwarten wir natürlich eine gute und erfolgreiche Performance“, so der 27-Jährige. Dafür scoutet Crylupus vielversprechende Spieler, hält am kommenden Wochenende etwa auf einer Messe in Bremen mit einem offenen Spielstand nach Talenten Ausschau. Hinzu kommt die Idee einer eigenen Liga. Der Gewinner soll am Ende immerhin 300 Euro erhalten - auf seinen Turnieren zahlt Crylupus sogar vierstellige Beträge aus.

Ist eSports Sport?

Ein Business eben. Doch ist eSport auch wirklich die „boomende Sportart“, von der Yildizhan spricht? Genauer gefragt: Ist eSports Sport?

Die Meinungen darüber gehen auseinander. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat sich mit einem umfassenden Gutachten dagegen positioniert, hält eSports nicht für Sport. „eSport“ in seiner Gesamtheit passt nicht unter das Dach des DOSB“, schreibt der DOSB. Yildizhan ist da natürlich anderer Meinung.

„Die Sportkultur hat mehrere Facetten. Zieht man die körperlichen und geistigen Auswirkungen des eSports in Betracht, stellt sich heraus, dass Spieler neben der Beherrschung des eigentlichen Spiels verschiedene geistige und motorische Fähigkeiten benötigen, um im Wettkampf erfolgreich zu sein“, sagt er. Hand-Auge-Koordination, Reaktionsgeschwindigkeit, räumliches Orientierungsvermögen, Spielübersicht, taktische Ausrichtung, vorausschauendes und laterales Denken - es ist eine ganze Palette an Fähigkeiten, die eSports laut dem Crylupus-Geschäftsführer zu einer Sportart machen. „Natürlich sollte man die körperliche Bewegung nie vernachlässigen, jedoch ist eSport auch nicht zu unterschätzen“, sagt Yildizhan.

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Ohnehin nicht zu unterschätzen ist die soziale Komponente des Sports. Gilt das auch im eSport? Kontakte knüpfen. Freundschaften schließen und Teamgeist entwickeln - dieser „soziale Aspekt“ sei laut Yildizhan im eSport „genauso gut vertreten wie zum Beispiel in einem Fußballverein“. „Aus diesem Grund kann man doch in der vielseitigen Sportwelt auch eSport eine Chance geben, von der man behaupten kann, dass sie besonders der jungen Generation ans Herz gewachsen ist“, sagt Yildizhan.

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