Trainer Axel Schmeing hätte sich den Start beim Lüner SV durchaus einfacher vorgestellt.

Trainer Axel Schmeing hätte sich den Start beim Lüner SV durchaus einfacher vorgestellt. © Timo Janisch

Axel Schmeing geht in zweites Jahr beim Lüner SV: „Vom Erzählen ist noch niemand aufgestiegen“

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Axel Schmeing beendete die Saison mit dem Lüner SV auf Tabellenplatz neun. Im Interview sprach der Trainer unter anderem über eine schwierige Anfangszeit, fehlende Fitness und den Oberliga-Wunsch.

Lünen

, 22.06.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im vergangenen Sommer stand beim Lüner SV alles auf dem Prüfstand. Der Trainerwechsel zu Axel Schmeing, der zuvor mit dem Holzwickeder SC in der Oberliga unterwegs war, sollte der Startschuss in eine erfolgreiche Zukunft sein. Mit Platz neun landete der LSV am Ende im Tabellenmittelfeld der Fußball-Westfalenliga 1. Wir haben mit Axel Schmeing über sein erstes Jahr in Lünen und die kommende Spielzeit gesprochen.

Herr Schmeing, Sie sind im Sommer aus der Ober- in die Westfalenliga gewechselt. Vorausgegangen war aufgrund der Pandemie eine lange fußballfreie Zeit. Wie haben Sie den Start beim Lüner SV erlebt?

„Es ist natürlich schwierig, als Trainer nach der langen Corona-Pause zu einem neuen Verein zu kommen. Viele Dinge, die man sonst in Vorbereitung auf eine neue Aufgabe normalerweise macht, waren da einfach nicht möglich. Da geht es beispielsweise darum, die Mannschaft im Spielbetrieb und im Training kennenzulernen oder sich auch neue Spieler im Vorfeld anschauen zu können. Das ist dann schon schwieriger, als wenn sich Mannschaft und Trainer seit einiger Zeit kennen.“

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Welchen Eindruck hatten Sie dann nach den ersten Einheiten beim Lüner SV?

„Zu Beginn war ich vom Fitnesszustand einiger Spieler schon überrascht. Ich hatte den Eindruck, dass der eine oder andere Spieler in der fußballfreien Zeit wenig aus eigenem Antrieb gemacht hat und dann nicht auf Westfalenliga-Niveau war. Das wäre sicherlich anders gewesen, wenn wir nicht bei Null gestartet wären.“

Sascha Ambacher als Sportlicher Leiter ist seit dem Winter gemeinsam mit Axel Schmeing für die Kaderplanung beim Lüner SV verantwortlich.

Sascha Ambacher als Sportlicher Leiter ist seit dem Winter gemeinsam mit Axel Schmeing für die Kaderplanung beim Lüner SV verantwortlich. © Günther Goldstein

Dennoch verlief dann vor allem die Hinrunde insgesamt sehr erfolgreich und der LSV konnte sich im oberen Tabellendrittel behaupten.

„Ich mache den Erfolg zum Großteil aber nicht von den Ergebnissen abhängig. Wir haben auch im weiteren Saisonverlauf dann viele Spiele knapp verloren und eigentlich in keiner Partie komplett versagt. Allerdings hatten wir auch mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Deshalb bleiben da am Ende schon gemischte Gefühle.“

Nach der starken Hinrunde rutschte das Team in der Rückrunde zeitweise sogar in den Tabellenkeller und musste Richtung Abstiegsränge schauen. Wie fällt da mit Platz neun das sportliche Fazit aus?

„Am Ende waren die Leistungen zu inkonstant und wechselhaft. Es war zwischenzeitlich sicherlich mehr drin und letztlich ist die Liga eigentlich zu eng, um sich so früh von den Ambitionen zu verabschieden. Man hat aber gemerkt, dass die Motivation bei einigen Spielern in den letzten Partien deutlich abgenommen hat. Trotzdem haben einige Spieler insgesamt auch eine gute Entwicklung genommen, auch wenn wir uns in der Tabelle vielleicht mehr erhofft haben.“

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Jetzt gehen Sie im Sommer in Ihre zweite Saison. Wo kann es mit dem LSV hingehen?

„Wir wissen ja noch nicht, in welcher Staffel wir am Ende antreten. Aber wir haben jetzt noch einmal viele neue Spieler geholt, die frischen Wind reinbringen sollen. Schlussendlich geht es darum, eine höhere Trainingsbeteiligung, eine bessere Qualität und einen stärkeren Team-Spirit hinzubekommen. Wir müssen als Mannschaft an einem Strang ziehen und dann wird man sehen, was dabei rausspringt.“

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Noch eine abschließende Frage: Beim Lüner SV wird immer wieder laut von der Oberliga geträumt. Ist das in naher Zukunft ein realistisches Ziel?

„Uns als Trainerteam hat auch in der Phase, wo es nicht so lief, niemand Druck gemacht. Es gibt einerseits Dinge im Verein, die auf jeden Fall schon Oberliga-Format haben. Auf der anderen Seite können aber auch noch einige Themen verbessert werden. Träumen ist ja auf jeden Fall erlaubt, ob das dann realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt. Vom Erzählen ist zumindest noch nie jemand aufgestiegen.“