Die zweite Mannschaft beim Lüner SV hat nicht gerade die rühmlichste Vergangenheit. Des Öfteren wurde die Mannschaft in den vergangenen Jahren vom Spielbetrieb wieder abgemeldet. So auch in der vergangenen Saison. Unter dem neuen Trainer Atalay Cicek soll das nicht mehr vorkommen. Der hat sogar ganz andere Vorstellungen.
„Wir werden eine gute Saison spielen und werden beziehungsweise müssen aufsteigen“, sagt Cicek. „Wenn nicht dieses Jahr, dann nächstes Jahr. Aber es sollte dieses Jahr schon klappen. Für mich persönlich wäre es eine Enttäuschung.“ Trotz der hohen Ambitionen hält er den Ball dann dennoch wieder flach: „Es ist aber auch immer noch die erste Saison. Wir spielen in der Kreisliga C. Das ist eine andere Mentalität als in der Bezirks-, Westfalen- oder Oberliga, wo einige Spieler von uns auch schon gespielt haben. Die müssen alle jetzt auch bereit sein, die dreckigen Kreisliga-C-Spiele zu machen.“
Aufgrund der starken Personalien steht für Cicek fest, dass ein direkter Aufstieg gelingen sollte. „Eigentlich müssen wir alles rasieren mit dieser Truppe. Eigentlich“, sagt der 35-Jährige, der auch schon bei BW Alstedde, dem BV Lünen und der SG Gahmen seine Kreise zog.
In der Facebook-Mitteilung des Lüner SV, als Cicek verkündet wurde, hieß es damals, man wolle den Aufstieg ohne Niederlage schaffen. „Das war damals so intern daher gesagt. Eigentlich sollte das auch nicht offiziell gemacht werden. Es wäre cool, wenn das klappt. Es ist aber auch kein Muss.“
Eine Trainingseinheit absolvierte die neu formierte Mannschaft auch schon. „Ich war echt positiv überrascht, obwohl ich wusste, was die Jungs draufhaben“, sagt Cicek. Seine Vorstellung von einer funktionierenden Mannschaft ist dabei eine familiäre. „Die Mannschaft soll wie ein zweites Zuhause sein.“ Dabei ist wohl auch eine ausgeglichene Art zu coachen entscheidend. Cicek selbst sieht sich dort als Mix aus Kumpel, aber auch bestimmenden Trainer.

Mit dieser Vorstellung überzeugte Atalay Cicek auch Imdat Acar, den Vorsitzenden des LSV. Der Kontakt zum Verein vom Schwansbell kam unterdessen durch einen Spieler der ersten Mannschaft zustande. „Ich kenne Matthias Drees persönlich. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, ob der Lüner SV eine zweite Mannschaft machen wird und dafür noch auf der Suche nach einem Trainer ist. Daraufhin führten wir dann die Gespräche.“
Für den Lüner SV dürfte es wohl auch wünschenswert sein, dass das Sorgenkind zweite Mannschaft bald kein Sorgenkind mehr ist. Vielleicht kehrt das Team mittelfristig dann auch wie sein Vorgänger in die Fußball-Kreisliga A zurück.
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