Es ist der Sommer der Rückkehrer beim VfB Lünen: In Leon Broda hat der A-Kreisligist bereits einen Offensivmann geholt, der einst im Süden Lünens seine ersten Schritte im Seniorenfußball machte, ehe er den Schritt zum FC Nordkirchen in die Landesliga wagte. Über den kleinen Umweg SG Gahmen ist Broda nun zurück beim VfB. Dort wird er auf einen Torwart treffen, dessen Wege sich zwar nie mit seinen kreuzten, der beim VfB aber die längste Zeit seiner Karriere im Tor stand: Jörg Lemke kehrt vom Lüner SV zu den Südern zurück.
Im Jahr 2010 wechselte Lemke aus der A-Jugend von Eintracht Dortmund zum VfB, hielt dort acht Jahre lang den Kasten sauber. Zwei Jahre trug er anschließend das Trikot des BV Brambauer, ehe es ihn zum großen Lüner SV zog – und nun zurück in den beschaulichen Lüner Süden.
Ein Transfer, der so überhaupt nicht geplant war, wie VfB-Trainer Pascal Harder erklärt: „Auf der Position hatten wir keinen Bedarf. Wenn wir über unseren Kader gesprochen haben, hieß es nie, dass wir noch einen Torhüter brauchen würden. Da gab es kein Loch, das wir hätten füllen müssen.“

Mit Kevin Glaap und Lucas Koch habe Harder schließlich „zwei Keeper mit einer guten Qualität“, in Kevin Schmidt rücke zudem ein dritter Schnapper aus der Zweiten hoch. Dass der 32 Jahre alte Lemke trotzdem zum VfB kommt, ist vor allem Eigeninitiative gewesen. „Jörg kam auf uns zu und hat erstmal ein loses Gespräch geführt. Da war ich aber gar nicht involviert“, erinnert sich Harder zurück.
Über Monate zog sich der Prozess, erst vergangenen Mittwoch saßen Lemke und sein künftiger Trainer erstmals gemeinsam am Tisch – und zurrten den Transfer fest. Zuvor hatten beide Seiten noch Entscheidungen zu treffen.
Jörg Lemke hatte viele Angebote
„Jörg hatte natürlich noch andere Angebote von Vereinen, auch aus höheren Ligen“, gibt Harder Einblick. Das hatte Lemke auch unserer Redaktion gegenüber bestätigt, von Kreis- bis Westfalenliga sei alles dabei. Entschieden hat sich der Routinier schließlich aber für eine Rückkehr zum VfB Lünen – auch, weil der Klub sich seinerseits dazu entschloss, den Transfer zu verwirklichen.
Da wäre zum einen die finanzielle Seite bei einem Spieler, der aus der Westfalenliga wechselt. „Was die Ablöse betrifft, ist das natürlich kein normaler Transfer für uns“, stellt Harder klar. Zum anderen sei schließlich kein wirklicher Bedarf vorhanden gewesen. Die Qualität Lemkes und sein Charakter aber hätten den Ausschlag gegeben, so Harder: „Jörg strahlt einfach etwas aus. Er ist ein echter Typ, ihn kennt man in ganz Lünen.“

Gerade der junge Lucas Koch könne „ohne Ende von ihm lernen, allein schon was das Taktische und das Stellungsspiel angeht“, sagt Harder. Lemke sei außerdem extrem gut mit dem Ball am Fuß und – was der VfB-Trainer besonders betont: „Jörg ist einfach ein top Mensch, der super zu uns passt.“
Die Nummer Eins im VfB-Tor sollte damit vergeben sein. Sehr wahrscheinlich sei es laut Harder so, dass sich aus dem Trio der anderen Torhüter deshalb noch jemand verabschiedet. In Jörg Lemke haben die Lüner-Süder nun jedenfalls einen Keeper, an dessen Qualität in der Kreisliga A so schnell niemand heranreicht.
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