Nach dem erfolgreichen Aufstieg in die Oberliga gönnte sich Frank Buschmann (r.) ausnahmsweise eine Zigarre mit Michael Steckel (l.) und Jörg Pieper (M.)

Nach dem erfolgreichen Aufstieg in die Oberliga gönnte sich Frank Buschmann (r.) ausnahmsweise eine Zigarre mit Michael Steckel (l.) und Jörg Pieper (M.) © ATV Haltern

TV-Star im Team: Als Frank Buschmann mit dem ATV Haltern in die Oberliga aufstieg

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Deutschland begeistert bei der Basketball-EM. Beim Sieg gegen Griechenland mittendrin: TV-Moderator Frank Buschmann. Was viele nicht wissen: Einst war er als Basketballer in Haltern aktiv.

Haltern

, 16.09.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im sozialen Netzwerk Instagram folgen Frank Buschmann über 190.000 Nutzer. Kein Wunder: Immerhin hat der 57-Jährige nicht nur zahlreiche Sportgrößen wie Michael Jordan oder Dirk Nowitzki interviewt, sondern auch Olympische Spiele, die Fußball-Bundesliga oder den Super Bowl kommentiert - und dabei seine ganz eigene, unverkennbare Sprache entwickelt. Sportlich konnte er früher ebenfalls überzeugen - auch beim ATV Haltern. An die Zeit dort erinnert er sich noch gut.

Wiederveröffentlichung

Unser Artikel über Frank Buschmanns Zeit beim ATV Haltern erschien erstmals am 12. Februar 2020. Im Zuge der Basketball-EM 2022 haben wir uns entschieden, den Text erneut zu veröffentlichen.

Einem größeren Publikum dürfte Frank Buschmann bekannt geworden sein, als er 2007 erstmals bei „Schlag den Raab“ als Kommentator aufgetreten ist. Danach hatte er fast so etwas wie einen Stammplatz bei ProSieben. Inzwischen steht er regelmäßig für die Mediengruppe RTL vor der Kamera und kommentiert bei Sky unter anderem die Fußball-Bundesliga.

2014 hat er sein erstes Buch veröffentlicht mit dem Titel „Am Ende kackt die Ente!“, in dem er aus seinem Leben als Sportmoderator erzählt. Begonnen hat er seine Karriere allerdings zunächst im Sport, genauer gesagt beim Basketball. Einige Zeit ging er dabei für den ATV Haltern auf Punktejagd. Er war Spieler in der Saison 1996/1997, als der ATV in die Oberliga aufstieg.

„Abends haben wir ein paar Bierchen getrunken - dabei ist die Idee entstanden“

„Darf ich deine Socken haben?“ Ein jugendlicher Fan bestürmte Buschmann nach dessen ATV-Debüt. „Wie ein Lauffeuer verbreitete sich damals die Nachricht, dass Buschmann und Manfred Winter das Halterner Trikot tragen“, erinnert sich Rupert Joemann, der Vorsitzende des Vereins, der damals noch selbst als Spieler mitgewirkt hat.

Buschmann hatte früher in Hagen in der 2. Bundesliga gespielt, Winter war gar mit Köln und Leverkusen mehrmals Deutscher Meister. Nachdem Winter vom US-College zurückkehrte, spielte er in der Europaliga – gegen Aris Saloniki, Maccabi Tel Aviv und andere klangvolle Namen. Wie kam es also dazu, dass Buschmann und Winter ihre Schuhe für den ATV schnürten?

Frank Buschmann in Aktion. Mittlerweile ist der heute 55-Jährige aber kaum noch auf dem Feld zu finden.

Frank Buschmann in Aktion. Mittlerweile ist der heute 55-Jährige aber kaum noch auf dem Feld zu finden. © ATV Haltern

Rolf Seeland, Michael Steckel und Rupert Joemann besuchten ihren Ex-Mitspieler Markus Krawinkel in München. Krawinkel arbeitete dort mit Buschmann und Winter zusammen beim Sender DSF. „Abends haben wir ein paar Bierchen getrunken und dabei ist die Idee entstanden“, so Joemann.

Gesagt, getan. Buschmann verlegte sogar Dienstschichten, um für den ATV zu spielen. Nach dem entscheidenden Sieg zum Oberliga-Aufstieg fuhr er jedoch lieber zu seinen Eltern nach Hagen: „Sonst versacke ich noch und kann morgen nicht nach Hamburg fahren und ein Fußballspiel kommentieren“, sagte er damals zu seinen Mannschaftskollegen.

Buschmann sollte den entscheidenden Wurf machen - und spielte ab

Kann sich „Buschi“ selbst auch noch an die Zeit beim ATV erinnern? „Ja klar“, sagt er auf Anfrage unserer Redaktion. „Natürlich erinnere ich mich noch an den Aufstieg, zu dem Manni Winter und ich ein wenig beitragen konnten. Der entscheidende letzte Pass kam von mir. Wie immer völlig mannschaftsdienlich.“

Zur Erklärung: Der ATV hatte im letzten Spiel gegen den UBC Münster wenige Sekunden vor Ende der Partie knapp zurückgelegen. ATV-Coach Toni Bevanda nahm eine Auszeit und gab Buschmann die Anweisung, den letzten Wurf zu machen.

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Doch weil er gedeckt wurde, entschloss sich Buschmann, den Ball an seinen besser postierten Mitspieler Howard Bent weiterzuleiten. Und der netzte ein. Das 74:72 für den ATV bedeutete den Aufstieg in die Oberliga. 100 mitgereiste Anhänger aus Haltern feierten den Erfolg überschwänglich.

Die Liebe zum Basketball ist bei Frank Buschmann geblieben, aber er selbst komme heute kaum noch dazu, auf Korbjagd zu gehen. „Das hat weniger mit meinem Beruf zu tun, meine Gelenke machen die Stop-and-Go-Bewegungen nicht mehr mit“, so Buschmann. „Es bleibt beim Radfahren, Schwimmen und Fitnesstraining. Altersgemäßer Gesundheitssport eben.“

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