
Für das erste Heimspiel der Saison war ein Neuzugang des HSC Haltern-Sythen 200 Kilometer gefahren. © Andreas Hofmann
200 Kilometer für ein Heimspiel: HSC-Neuzugang zeigt vollen Einsatz und fehlt nun
Handball: Oberliga
Beim ersten Spiel war er dabei, doch nun fehlt er für den restlichen Monat - weil der Aufwand aktuell noch zu groß ist. Der HSC Haltern-Sythen muss noch etwas auf einen Neuzugang warten.
Erst so langsam beginnt die Saison für die Oberliga-Herren des HSC Haltern-Sythen so richtig. Nach zwei Niederlagen gegen Top-Teams der Liga sollen in der kommenden Woche gegen den Soester TV die ersten Punkte her. Auf einen Neuzugang wird Trainer Daniel Schnellhardt aber dann verzichten müssen. Auch beim Training fehlte er bislang - ab Oktober wird sich das aber ändern.
Zwischen Delmenhorst nahe Bremen und Haltern am See liegen rund zwei Autostunden und gute 200 Kilometer. Vor dem ersten Heimspiel des HSC Haltern-Sythen konnte sich Sam Ramin (19) die Strecke genau angucken, er fuhr extra für die Partie gegen die TSG Harsewinkel (25:35) und einen anschließenden Mannschaftsabend nach Haltern, übernachtete bei einem Teamkollegen und fuhr wieder zurück in seine Heimat.

Sam Ramin wird dem HSC Haltern-Sythen erst im Oktober, wenn er nach Münster gezogen ist, richtig helfen können. © Andreas Hofmann
Anfang Oktober zieht der Rückraumspieler aber nach Münster, hat dann eine deutlich kürzere Anfahrt zum Training und zu den Heimspielen des HSC. Dass er nicht in der Nähe von Delmenhorst, beispielsweise Bremen, studiert, hat indes einen einfachen Grund: „Ich wollte mal was Neues erleben.“
In Münster wird der 19-Jährige Mathe und Sport auf Lehramt studieren. Zwar wohnt er bald dort, doch eine neue sportliche Heimat suchte er anderswo. Nachdem er bei der HSG Delmenhorst in seinem ersten Seniorenjahr bereits reichlich Oberliga-Erfahrung sammeln konnte, wollte er auch weiterhin auf diesem Niveau spielen.
Sam Ramin kontaktierte HSC Haltern-Sythen über die Vereinswebsite
„Ich hatte mir dann die westfälische Oberliga-Tabelle der vergangenen Saison angeguckt und bin auf Haltern-Sythen gestoßen“, erzählt Sam Ramin. Einen Kontakt zum Verein hatte er aber nicht und so landete er auf der Internetseite des HSC bei einem Kontaktformular, welches er ausfüllte.
„Christian Berse (Team-Manager, Anm. d. Red.) rief mich dann an und da sagte ich ihm, dass ich gerne mal zum Probetraining kommen würde.“ Gesagt, getan - einige Zeit später tauchte er in der Halle am Schulzentrum auf, verknüpfte die lange Fahrt direkt mit einer Wohnungsbesichtigung in Münster.
Einziehen kann er dort am 1. Oktober. Vorher wird er dem HSC Haltern-Sythen auch nicht mehr zur Verfügung stehen. Schon am zweiten Spieltag fehlte er im Kader gegen die TSG Altenhagen-Heepen.
Der Aufwand mit der Fahrerei ist aktuell noch schlichtweg zu groß und so bekommt der HSC Anfang Oktober quasi noch mal einen Neuzugang - der dann auch endlich richtig eingreifen kann.
Der HSC Haltern-Sythen ist deutlich jünger als die HSG Delmenhorst
Derzeit hält sich Ramin bei seinem Heimatverein fit, für dessen zweite Mannschaft er auch mit einem Zweitspielrecht auflaufen kann. Die Vorfreude auf sein neues Team, welches er bislang noch nicht so viel kennenlernen konnte, ist aber bereits groß. „Es macht sehr viel Spaß“, sagt er über seine ersten Eindrücke vom HSC.
„Ich finde meine Teamkollegen sehr interessant, die Mannschaft ist das komplette Gegenteil von der in Delmenhorst.“ Bei der HSG sei der Altersdurchschnitt relativ hoch. Nun freut er sich darauf, in einem jungen Team mit mehr Gleichaltrigen zu spielen.
Das Ziel ist klar: „Wir wollen die Klasse halten.“ Sam Ramin selbst hofft, dabei so viel wie möglich helfen zu können. „Ich bin noch relativ jung. Mir geht es darum, viel zu spielen“, so der 19-Jährige.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
