
Jens Quinkenstein spielt seit einiger Zeit mit Schmerzen. Aber auch nach einem MRT weiß der Kapitän des ETuS Haltern noch nicht, was genau das Problem ist. © Blanka Thieme-Dietel
„Mehr schlecht als recht“: ETuS-Kapitän Quinkenstein muss auf die Zähne beißen
Fußball: Kreisliga A
„Wenn es die Breite des Kaders hergeben würde, würde ich nicht spielen“, gesteht Jens Quinkenstein, Kapitän des ETuS Haltern. Für den schwachen Saisonstart gibt es derweil mehrere Erklärungen.
Vier Spiele, zwei Punkte - der ETuS Haltern ist anders als erhofft in die Kreisliga-A-Saison gestartet. Zuletzt gab es ein schmeichelhaftes 2:2 beim SSV Rhade. Für den Start mit zwei Niederlagen und zwei Remis gibt es mehrere Gründe, wie sowohl Trainer Phillip Oligmüller als auch Kapitän Jens Quinkenstein feststellen.
„Grundsätzlich können wir damit natürlich nicht zufrieden sein“, sagt Oligmüller und betont direkt, dass „man das Ganze aber auch ein bisschen differenzierter sehen muss“ statt nur auf die Ergebnisse zu gucken. Zum einen gab es einige Spieler, die aus verschiedensten Gründen wie Arbeit, Urlaub oder Verletzungen nicht die ganze Vorbereitung absolvieren konnten.
Aus den gleichen Gründen fehlten bislang auch immer wieder wichtige Akteure im Spielbetrieb. „Wir müssen gucken, wie sich die Personallage entwickelt“, sagt Oligmüller, „im Moment spielt uns das nicht in die Karten“. In den vergangenen Partien hätte er teilweise mit drei Abwehrketten spielen können, dafür hatte er aber kaum Flügelspieler zur Verfügung.
„Irgendwas im Knie“ schränkt den Kapitän des ETuS Haltern ein
„Das ist keine ideale Situation, aber damit müssen wir fertig werden“, so der ETuS-Trainer. Ideal läuft es auch bei seinem Kapitän derzeit nicht. „Ich bin immer noch angeschlagen, es läuft mehr schlecht als recht“, sagt Jens Quinkenstein. Der 28-Jährige hat seit einiger Zeit mit Knieproblemen zu kämpfen.
Ein MRT brachte noch keine Lösung. Woher die Schmerzen kommen, ist weiterhin unklar. Eine zweiwöchige Pause hatte auch nichts gebracht. „Dann hatte ich wieder versucht, ein bisschen zu trainieren, und es ist zumindest nicht schlechter geworden“, erzählt der Halterner.

Phillip Oligmüller ist mit dem ETuS Haltern schwach in die Saison gestartet. Dafür gibt es aber Gründe, wie der Trainer sagt und erläutert. © Andreas Hofmann
Deshalb stand er seitdem auch wieder regelmäßig auf dem Platz. Voll belastbar ist er jedoch nicht. „Irgendwas im Knie hindert mich daran, vernünftig Fußball zu spielen“, so Quinkenstein, „das schränkt mich ein bisschen ein“.
Wie groß die Schmerzen in seinem Knie sind, beschreibt der ETuS-Kapitän so: „Wenn es die Breite des Kaders hergeben würde, würde ich nicht spielen.“ Er beiße aber auf die Zähne, um seinem Team weiterhin so gut wie möglich helfen zu können.
Jens Quinkenstein: „Er ist ein wichtiger Faktor und hat gefehlt“
„Es ist für keine Mannschaft der Welt von Vorteil, wenn der Kapitän nicht ganz fit ist“, sagt Phillip Oligmüller, der in einem Bereich aber bereits einen Schritt nach vorne gesehen hat: „Zum gleichen Zeitpunkt hatten wir in der vergangenen Saison deutlich mehr Gegentore.“ Damals waren es nach vier Spielen 15, heute sind es neun.
Jens Quinkenstein ist trotz des schwachen Starts zuversichtlich. „Wir haben nicht die Leistung abgerufen, die wir abrufen müssen, aber wir wissen und glauben daran, dass wir Qualität haben, die besser ist als das bisher Gezeigte.“ Aktuell sei schon eine gewisse Unzufriedenheit in der Mannschaft zu spüren, verrät er. Alle wollten mehr, doch bisher habe es eben noch nicht geklappt.
Dabei war die Vorbereitung des ETuS Haltern, wie der Kapitän sagt, „an sich ganz gut“ - trotz der ständigen Ausfälle. „Bei der Stadtmeisterschaft haben wir uns auch nicht so schlecht verkauft“, stellt er fest. „Und auch im Pokal gegen Sythen haben wir gut gespielt.“
Mit 5:3 setzte sich der ETuS da durch. Einziger Wermutstropfen: Bernard Lütke Daldrup sah kurz vor Schluss Rot, verpasste in der Folge mehrere Partien. „Er ist in unserem Spiel ein wichtiger Faktor und hat natürlich gefehlt“, sagt Quinkenstein, der - so die Hoffnung aller beim A-Ligisten - schnellstmöglich wieder richtig fit wird, damit er auch wieder ein noch größerer Faktor sein kann.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
