Ungewöhnlicher Doppelpack nach Alberei vor dem Spiel Sythens Torwart gegen Horneburg II eiskalt

„Hatte das gar nicht ernst gemeint“: Torwart trifft doppelt - es war nicht mal sein erstes Tor
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Insgesamt 33 Mal jubelte Hans-Jörg Butt in seiner Karriere über selbst erzielte Tore. Der heute 49-Jährige dürfte vielen als erstes einfallen, wenn sie an torgefährliche Keeper denken. Immer wieder bewies der Torhüter sein Können vom Elfmeterpunkt. Häufig ging das gut – unvergessen aber auch sein Einsatz gegen den FC Schalke 04, als Mike Hanke dem damaligen Leverkusener nach dessen Tor direkt vom Anstoßpunkt aus einen Treffer einschenkte. Butt war schlichtweg nicht schnell genug zurückgelaufen.

Das ist Maxim Wachowiak am vergangenen Sonntag (29. Oktober) in der Kreisliga C4 nicht passiert. Während sich Butt damals dennoch über einen Sieg (3:2 auf Schalke) freuen konnte, musste sich der Sythener Torwart mit der zweiten Mannschaft des TuS geschlagen geben.

Das 4:6 gegen die bis dato punktlose SG Horneburg II dürfte ihm dennoch lange im Gedächtnis bleiben. Denn wann trifft ein Torwart schon mal doppelt? Beide Tore erzielte er souverän vom Elfmeterpunkt, traf erst zum 3:4-Anschlusstreffer für Sythen II, ehe er zwölf Minuten später wieder traf. Da Sedat Kilicarslan und Kevin Suer zwischenzeitlich aber wieder für die Hausherren erhöht hatten, war Wachowiaks zweiter Treffer nur noch Ergebniskosmetik.

Der erste Elfmeter des TuS Sythen II wird wiederholt

Wie kam es aber überhaupt zur ungewöhnlichen Konstellation, dass der Torhüter, der 2022 zum TuS Sythen gewechselt war, die Strafstöße schoss? „Irgendwie kamen wir vor dem Spiel auf das Thema Elfmeter und da hatte sich keiner so richtig freiwillig gemeldet.“

So kennt man Maxim Wachowiak eigentlich: Mit starken Paraden hat der Sythener seinem Team schon den ein oder anderen Punkt gerettet. Am vergangenen Sonntag überzeugte er auch als treffsicherer Elfmeterschütze.
So kennt man Maxim Wachowiak eigentlich: Mit starken Paraden hat der Sythener seinem Team schon den ein oder anderen Punkt gerettet. Am vergangenen Sonntag überzeugte er auch als treffsicherer Elfmeterschütze. © Jürgen Patzke (Archiv)

Der 20-Jährige zögerte nicht lange und meldete sich. „Ich habe aber eigentlich nur aus Spaß gesagt, dass ich das mache. 100-prozentig ernst habe ich das nicht gemeint.“ Er stieß aber auf viel Zustimmung, ehe das Spiel losging. Dass es dazu kommen würde, daran glaubte er allerdings nicht unbedingt. „Das ist ja nicht das Wahrscheinlichste im Spiel.“

Doch dann war es soweit und alle signalisierten ihm, dass er nach vorne gehen und den Elfmeter schießen solle. Im Sythener Training werde sich öfter mal unter den Torhütern vom Punkt gemessen. Zudem hatte Tobias Becker beim A-Ligisten zuletzt signalisiert, dass er die Elfmeter erst mal abgibt. „Da wurden dann im Training ein paar mehr geschossen, dadurch war ich noch in der Übung“, erzählt Maxim Wachowiak.

Treffer für die A-Junioren des VfB Hüls

Insgesamt traf er gegen Horneburg II sogar dreimal vom Punkt. „Der erste Elfmeter musste wiederholt werden, weil jemand zu früh reingelaufen ist“, erklärt er.

Für den Keeper war es übrigens kein Tor-Debüt. In der Jugend hatte er lange noch als Feldspieler gespielt und auch hin und wieder mal jubeln können. Spätestens in der A-Jugend beim VfB Hüls war der vollständige Wechsel zwischen die Pfosten dann aber vollzogen – doch auch da war er noch einmal erfolgreich.

Anfang April 2022 traf er gegen Mengede 08/20 in der siebten Minute der Nachspielzeit für die Hülser A-Junioren aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Ausgleich. Trotz einer Gehirnerschütterung, die er zuvor erlitten hatte. Diesmal konnte er sich über zwei Tore freuen – und hatte auch keine Kopfschmerzen nach dem Spiel.

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