
© Jürgen Patzke
Ubeyd Güzel spricht über seinen Abgang vom TuS Haltern und „zehn Finalspiele“
Fußball: Oberliga
Mit Ubeyd Güzel hat den TuS Haltern ein junger Torhüter gen Herne verlassen. Der 21-Jährige erklärt, warum er die Seestädter verlassen hat, und spricht über die bisherige Saison mit dem TuS.
Ubeyd Güzel ist seit dem 1. Januar 2022 nicht mehr Spieler des TuS Haltern am See. Der junge Torhüter hat den Verein verlassen, bleibt aber in der Oberliga - er hat sich Westfalia Herne angeschlossen. Keine einfache Entscheidung für Güzel, wie er erzählt. Der Wechsel hat aber mehrere Vorteile.
Nachdem er in der vergangenen Spielzeit in fast jedem Oberliga-Spiel bis zum Lockdown und späteren Saisonabbruch zwischen den Pfosten stand, verbrachte der 21-Jährige in dieser Spielzeit die meiste Zeit auf der Ersatzbank des TuS. Der erfahrenere Neuzugang Cedric Drobe bekam den Vorzug und ließ sich bislang auch nichts zu Schulden kommen.
„Ich hatte mir zu Beginn der Saison ein bisschen was anderes ausgerechnet“, gesteht Ubeyd Güzel. Letztendlich sollten es aber nur 135 Pflichtspielminuten bis zur Winterpause werden.
„Ich habe überlegt, ob es die richtige Entscheidung ist“
„Nach langem Hin und Her habe ich mich dann entschieden, den Verein zu verlassen“, erzählt er. Der Keeper suchte das Gespräch mit Tim Eibold und Trainer Timo Ostdorf und erklärte ihnen seine Situation und seinen Wechselwunsch.
Einfach war ihm das nicht gefallen, denn Güzel fühlte sich bis zum Schluss sehr wohl beim TuS Haltern am See. „Ich habe überlegt, ob es die richtige Entscheidung ist, nun zu Herne zu gehen“, sagt er.
Die Aussicht auf Spielzeit gab am Ende den Ausschlag. „Spielen ist immer besser, als auf der Bank zu sitzen“, weiß der Keeper, der aber auch betont, dass die bisherige Saison trotz der sportlich schwierigen Situation „ein geiles halbes Jahr“ beim TuS gewesen sei.
Dass seine nun Ex-Mannschaft zu mehr imstande ist als Platz 19, davon ist er überzeugt: „Ich glaube, die Mannschaft hat das Potenzial, aber wir hatten auch Pech.“ Beispielsweise die Partie gegen Finnentrop-Bamenohl, das letzte Spiel vor der Winterpause, hätte niemals verloren werden dürfen. Wurde es aber und der TuS überwintert nun auf einem Abstiegsplatz.
Noch 15 Spiele mit Westfalia Herne: „Ich glaube, da geht was“
Platz zehn und die Aufstiegsrunde sind längst abgehakt. 12 Punkte holten die Halterner bisher - immerhin doppelt so viele wie Ubeyd Güzels neuer Verein. Westfalia Herne steht seit Beginn der Saison ganz unten in der Tabelle. Bei der knappen 1:2-Niederlage in der Halterner Stauseekampfbahn sei aber deutlich zu sehen gewesen, dass Herne eigentlich auch mehr Potenzial hat, sagt der Torhüter.
„Da hatte Herne das Pech. Da gibt es gute Jungs, die können auch zocken“, so Güzel weiter. Unter dem neuen Trainer David Zajas sei die Formkurve spürbar nach oben gegangen. „Ich glaube, da geht was“, sagt er deshalb auch. Fünf Spiele wird er mit der Westfalia noch in der Hinrunde bestreiten, dann beginnt die Abstiegs-runde.
„Das sind zehn Finalspiele, wo wir alles reinhauen müssen“, erklärt der ehrgeizige Torhüter, dem anzumerken ist, dass er noch fest an einen Klassenerhalt mit dem Tabellenschlusslicht glaubt.
Neben der Chance auf mehr Spielzeit, da Hernes bisheriger Stammkeeper, der Ex-Halterner Alexander Rothkamm, zum RSV Meinerzhagen gewechselt ist, gibt es übrigens noch etwas, über das sich Ubeyd Güzel bei Herne freuen kann: Er spart nun massig Zeit. Denn der 21-Jährige wohnt selbst in Herne, braucht keine fünf Minuten bis zum Trainingsgelände der Westfalia - also deutlich weniger als nach Haltern.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
