In der Hinrunde konnte Kevin Stenzel häufig nur zusehen, fiel aus verschiedensten Gründen immer wieder mal aus. „Erst hatte ich was am Knie, dann hatte ich mir die Hüfte geprellt, war mal krank oder hatte andere Kleinigkeiten“, erzählt der 17-Jährige. „In der Rückrunde läuft es bislang aber.“
Besonders im letzten Spiel lief es richtig gut für den jungen Mittelfeldspieler aus Dülmen, für den es aktuell die fünfte Saison beim TuS Haltern am See ist, nachdem er zuvor beim SC Münster 08 und dem 1. FC Gievenbeck spielte. Mit der A-Jugend des TuS hat er am vergangenen Mittwoch (15. März) im Westfalenpokal-Achtelfinale für eine Sensation gesorgt und den U19-Bundesligisten Preußen Münster mit 2:1 geschlagen - als Landesligist.
„Dafür, dass wir zwei Ligen tiefer spielen, war es echt gut“, sagt Stenzel, der beide TuS-Tore erzielte. „Wir sind von Vornherein mit dem Glauben, dass wir was erreichen können, in das Spiel gegangen.“ Nach dem frühen 1:0 (3.) habe sein Team noch mehr an einen Erfolg geglaubt.
Die Chemie stimmt
„Unser Stürmer wollte am Torwart vorbeigehen, da habe ich dann gesehen, dass er den Ball etwas verstolpert, der Keeper weit vor dem Tor steht und ich wenig Druck bekomme“, erzählt der 17-Jährige, der den Torhüter überlupfte.
Das 2:0 in der 28. Minute („Plötzlich stand ich alleine vor dem Torwart und habe zum Glück eingeschoben“) und die Tatsache, dass die Halterner die Gäste aus Münster mit einer guten Defensivleistung in Schach hielten, machte dann noch mehr Hoffnung.

„In der Pause haben wir uns gesagt, dass da auf jeden Fall was geht“, sagt Stenzel. Nach dem Wiederanpfiff merkten er und seine Mitspieler dann, „dass wir zwar nicht die spielbestimmende Mannschaft sind, aber gute Chancen haben“.
Mehr als der Anschlusstreffer in der ersten Halbzeit gelang den Preußen nicht im Verlauf des Spiels. Die Stimmung nach der Partie war auf Seiten der Gastgeber - wenig überraschend - ziemlich gut. „Ich finde, wir haben eine extrem gute Teamchemie. Nach Siegen wird immer ein wenig gefeiert und wenn man dann auch noch gegen einen Bundesligisten gewinnt, ist die Stimmung natürlich super.“
„Es ist wahrscheinlich, dass ich bleibe“
Erst nach Mitternacht seien die letzten gegangen, sagte Dave Marnold, Trainer der TuS-Junioren, einen Tag nach dem Erfolg im Westfalenpokal. „Ich war aber schon gegen halb 11 zuhause, weil ich am nächsten Tag arbeiten musste“, so Kevin Stenzel, der mit den Halternern in der nächsten Runde auf die U19 des VfL Bochum trifft, die wie Preußen Münster in der Bundesliga spielt, aber dort noch mal besser dasteht.
Dass die Bochumer eine andere Hausnummer sind, weiß Stenzel. „Aber darauf freuen wir uns total. Gegen einen Bundesligisten zu spielen, macht immer Spaß, auch wenn man das schlechtere Team ist.“ Bevor schon in der kommenden Woche das Duell mit dem VfL ansteht, geht es am Sonntag (19. März, 11 Uhr) in der Landesliga zur DJK TuS Hordel.
Mit einem Sieg gegen den Tabellendritten könnte der TuS vorerst an der SSV Buer 07/28, die spielfrei ist, vorbeiziehen und wieder von der Tabellenspitze grüßen. Da wollen die Halterner auch am Ende der Saison stehen. „Der Aufstieg ist das klare Ziel“, sagt Kevin Stenzel, für den es aktuell das erste Jahr in der A-Jugend ist.
Wie es für ihn nach der Saison weitergeht, steht noch nicht endgültig fest. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich bleibe“, verrät er. Der Grund ist einfach: „Ich studiere vielleicht, da müsste ich dann gucken, wie es mit der Zeit klappt.“ Die Chance, dass er auch kommende Spielzeit im Trikot des TuS Haltern am See aufläuft, ist aber groß. „Es ist wahrscheinlich, dass ich bleibe“, sagt er.
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