„Vorher ein bisschen Sorge“ TuS Haltern schafft trotz Problemen die Riesenüberraschung

TuS-U19 schafft gegen Preußen Münster die Sensation
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„Die Jungs haben das Maximum herausgeholt und sich das verdient“, sagt Dave Marnold, Trainer der A-Junioren des TuS Haltern am See. Mit 2:1 (2:1) hat sein Team den U19-Bundesligisten Preußen Münster am Mittwochabend aus dem Pokal geworfen. Beide Tore erzielte Kevin Stenzel, das erste fiel bereits in der 3. Minute, ehe er in der 28. Minute nachlegte.

„Ich wusste vorher schon, dass es möglich ist“, so Marnold über den Überraschungssieg der Seestädter vor über 200 Zuschauern. „Von zehn Spielen kannst du vielleicht eins gegen die gewinnen - warum sollte es dann nicht das sein?“, sagt er. Natürlich, erklärt der im Sommer zum SC Reken wechselnde Trainer, brauche man auch ein bisschen Glück.

„Als wir dann das erste Tor gemacht haben und mit dem zweiten nachlegen konnten, wusste ich immer mehr: Das könnte heute dieser Tag sein, an dem wir es schaffen.“ Mit der Zeit, das war auch keine Überraschung, wurde Preußen Münster immer nervöser. „Die haben ja einen unheimlichen Druck“, sagt er über die zwei Klassen höher spielenden Preußen.

Auron Etemi feiert Comeback ohne Training

Die Münsteraner hatten zwar viel Ballbesitz, „aber so richtig, richtig gefährlich ist es nicht oft geworden“. Und wenn doch, war TuS-Keeper Philipp Hirsch, der schon im Kreispokal-Finale gegen den VfB Waltrop zum Helden wurde, zur Stelle. Nur beim 2:1-Anschlusstreffer durch Arbnor Hoti, war er machtlos. Der Kapitän jagte einen Ball aus der Distanz ins Netz (36.).

Auron Etemi (Nummer 8) konnte zuletzt gar nicht trainieren, der Kapitän des TuS Haltern am See wurde in der Schlussphase aber noch eingewechselt.
Auron Etemi (Nummer 8) konnte zuletzt gar nicht trainieren, der Kapitän des TuS Haltern am See wurde in der Schlussphase aber noch eingewechselt. © Jürgen Patzke

Auf Seiten der Halterner trug Jonas Kruppa die Kapitänsbinde und vertrat damit den eigentlichen Spielführer Auron Etemi, der erst in der 83. Minute eingewechselt wurde. „Ende der Hinrunde hatte er sich am Knie verletzt“, erzählt Dave Marnold. Ende Februar kehrte er dann zurück, verletzte sich beim 4:0-Sieg gegen SuS Stadtlohn aber direkt nach einem Tritt gegen den Knöchel wieder.

Sein Comeback feierte er dann gegen Preußen Münster - ohne eine einzige Trainingseinheit zuvor. Auch der fünf Minuten später eingewechselte Tom Gola konnte seit mehreren Wochen nicht trainieren. In der Startelf standen auch einige Spieler, die zuletzt nur wenig am Training teilnehmen konnten.

„Das wird noch mal eine schwerere Nummer“

Umso erstaunlicher, dass sie bis zum Ende durchhielten und den Sieg über die Zeit brachten. „Ich hatte vorher schon ein bisschen Sorge, dass es mit der Fitness schwer werden würde am Ende“, sagt Marnold über sein zuletzt auch wegen Krankheitsfällen geschwächtes Team. Dass die Kräfte schwanden, sei auch spürbar gewesen. „Umso länger das Spiel dauerte, umso weniger Nadelstiche konnten wir setzen.“

Dave Marnold (r.) und Co-Trainer Karoly Spanger treffen mit der U19 des TuS Haltern am See nun auf den VfL Bochum.
Dave Marnold (r.) und Co-Trainer Karoly Spanger treffen mit der U19 des TuS Haltern am See nun auf den VfL Bochum. © Jürgen Patzke

Dass sein Team als Außenseiter vor allem über eine mannschaftliche Geschlossenheit und viel Laufarbeit kommen musste, sei logisch gewesen. „Die gegnerische Qualität und individuelle Klasse muss man ja irgendwie anders kompensieren“, so der Trainer des Tabellenzweiten der U19-Landesliga 2. Das ist seinem Team mehr als nur gut gelungen - und damit haben sich die Halterner das nächste Highlight-Spiel verdient.

Jetzt geht es gegen den VfL Bochum, ebenfalls U19-Bundesligist und durch einen 16:0-Sieg gegen A-Ligist BC Eslohe souverän ins Viertelfinale eingezogen. „Das wird dann noch mal eine schwerere Nummer“, weiß Dave Marnold. Schon am kommenden Mittwoch (22. März) soll die nächste Pokalrunde stattfinden.

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