Mit einem Einsatz von Beginn an für das Landesliga-Team des TuS Haltern am See hatte auch Tim Abendroth nicht gerechnet.

© Jürgen Patzke

Tim Abendroths spontanes Startelf-Comeback: „Ich hab‘s in den Knochen gespürt“

rnFußball: Landesliga

Eigentlich sah der Plan anders aus, doch plötzlich stand Tim Abendroth vom TuS Haltern in der Startelf. Der 36-Jährige erzählt von einer „Randnotiz“, Problemen beim Aufstehen und einem Novum.

Haltern

, 12.11.2021, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Verlieren kann ich immer noch nicht“, stellt Tim Abendroth, Co-Trainer des Landesliga-Teams des TuS Haltern am See, mit einem Lachen fest. Der 36-Jährige stand beim 2:4 gegen Westfalia Gemen überraschend in der Startelf. Am Ende stand er 75 Minuten auf dem Platz - und spürte das auch zu Beginn dieser Woche noch. Spaß hatte er dennoch. Doch bei aller Freude über seinen Einsatz: Sein Startelf-Einsatz war alles andere als geplant.

Erst eine Viertelstunde vor dem Anpfiff wurde entschieden, dass Abendroth von Beginn an spielen würde. Schuld war die personelle Situation der Halterner. Viele Spieler fehlen derzeit wegen Krankheit oder Verletzungen, der Kader des TuS ist jede Woche stark dezimiert.

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„So eine Phase habe ich in den letzten 15, 20 Jahren nicht in diesem Maße erlebt“, sagt er. Es habe immer mal Spiele gegeben, bei denen nur zwei, drei Spieler auf der Bank saßen, „aber so krass habe ich es noch nicht erlebt“.

„Ich freue mich, dass ich so lange durchgehalten habe“

Und so kam es, dass Tim Abendroth schon von Beginn an spielen musste statt erst später eingewechselt zu werden. „Ich hatte mich ein bisschen geärgert, dass ich die Schlussphase verpasst habe“, gesteht er. „Dass ich da spiele, war eigentlich der Plan.“

Doch es kam anders, da Stürmer Stanislav Ziegler, der den TuS im Spiel zuvor gegen Borussia Münster mit zwei Treffern zum Sieg geschossen hatte, kurzfristig absagen musste. Viele Optionen gab es nicht: „Mit Jonas Kohn hatten wir jemanden auf der Bank, der die ganze Woche krank war und auch Simon Thiemann war noch angeschlagen“, erzählt Abendroth.

Abgesehen von Torwart Leonhard Backmann-Stockhofe gab es nur noch zwei Alternativen: Trainer Sebastian Amendt oder eben sein Co-Trainer, der letztendlich auch auf Zieglers Position zum Einsatz kam - zu seinem Glück.

„Das war deutlich einfacher für mich“, sagt er über die Position in vorderster Front. „Das Anlaufen war zwar schon anstrengend, aber ich musste zumindest weniger Defensivzweikämpfe führen“. Womöglich war das auch ein Grund dafür, dass er drei Viertel der Partie spielen konnte. „Ich freue mich, dass ich so lange durchgehalten habe, das hätte ich selber gar nicht gedacht.“

Tim Abendroths Startelf-Einsatz war „eine verrückte Geschichte“

In der Schlussphase hätte es indes auch dank ihm noch mal spannend werden können. In der 64. Minute hatte Abendroth einen Elfmeter zum 2:3-Anschlusstreffer erzielt. „Das Tor war nur eine Randnotiz, die Situation hatte das so hergegeben. Es sollte eigentlich das Zeichen für die Aufholjagd werden, aber es reichte nicht.“

Kurz nach seiner Auswechslung erzielte Gemen das vierte Tor und das Spiel war entschieden. „Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht“, sagt der Halterner, der seinen Einsatz auch am Montagmorgen noch gespürt hatte.

„Ich hätte fast einen Kran gebraucht, um aus dem Bett zu kommen“, erzählt er lachend. „Nach einer gewissen Zeit ging es dann doch, aber ich hab‘s schon in den Knochen gespürt.“ Tatsächlich sei sein Körper weniger ramponiert gewesen als gedacht. Und auch im Spiel habe er weniger Probleme gehabt als vorher vermutet.

Dass er von Beginn an spielte, bezeichnet Tim Abendroth derweil als „eine verrückte Geschichte“. Auch in Zukunft wird er mit Sicherheit noch hin und wieder auf dem Platz zu sehen sein - dann aber vermutlich wieder, sofern es der Kader hergibt, eher als Joker statt von Beginn an.

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