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Nazi-Vergleich: Dattelner nach Roter Karte in Bossendorf länger gesperrt
Fußball: Kreisliga B
Für einen Spieler von Kültürspor Datteln hatte die Partie gegen Bossendorf ein Nachspiel: Er wurde nun für längere Zeit gesperrt - und wird wohl auch danach kein Spiel mehr machen.
Die Kreisliga-B-Partie zwischen dem SV Bossendorf und Kültürspor Datteln hatte vieles zu bieten: Sieben Tore und mehrere Führungswechsel bekamen die Zuschauer in Bossendorf zu sehen. Diejenigen, die nah genug dran waren, bekamen aber auch etwas Unschönes zu hören: Ein Dattelner äußerte sich gegenüber dem Schiedsrichter mit einer „rechtsradikalen Äußerung“, so die Formulierung des Kreissportgerichts.
Für zehn Ligaspiele wurde der Dattelner vom Kreissportgericht gesperrt. Bewertet wurde seine Aussage als Schiedsrichterbeleidigung, erklärt Sportrichter Kai Moczyk. Dafür sind Sperren zwischen 4 und 24 Spielen möglich. „In dem Fall konnten wir aber nicht ans untere Maß gehen, weil er einen Vergleich mit Ausschwitz gezogen hatte“, erklärt er.
„Er hat jetzt auch von sich aus aufgehört“
Das Vorhaben, den Spieler für zehn Partien zu sperren, hatte er dem Verein im schriftlichen Verfahren mitgeteilt und dabei um eine Stellungnahme gebeten. Vonseiten Kültürspors kam jedoch nichts. „Wenn sich keiner äußert, gehen wir davon aus, dass sie einverstanden sind“, erklärt Moczyk das Prozedere. Somit war die Sache abgeschlossen und der Spieler verurteilt.
Die Dattelner wollten den Spieler derweil erst suspendieren, sagt Trainer Sinan Agan auf Nachfrage dieser Redaktion. Letztendlich habe sich der Klub jedoch dagegen entschieden. Im Vorstand überwog die Meinung, dass der Spieler ohnehin schon bestraft wurde - das reiche.
„Er hat jetzt aber auch von sich aus aufgehört“, so Agan weiter. Ohnehin hatte er nur selten gespielt, weswegen er sich nun zu diesem Schritt entschieden habe. „Deswegen wird er wahrscheinlich nicht mehr kommen, das Problem hat sich erledigt“, sagt der Dattelner, der mit der Tat seines Spielers alles andere als einverstanden war: „Das war eine blöde Aktion.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
