
© Blanka Thieme-Dietel
Unnötiger Platzverweis und Last-Minute-Siegtor beim Landesliga-Spiel des TuS
Fußball: Landesliga
Die Landesliga-Partie des TuS Haltern am See gegen Borussia Münster endete mit einem Last-Minute-Siegtor. Kurz zuvor war ein Halterner noch wegen einer Dummheit vom Platz geflogen.
In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer bei der Landesliga-Partie des TuS Haltern am See gegen Borussia Münster kein einziges Tor - in Halbzeit zwei dafür gleich fünf Tore, einen akrobatischen Torjubel eines Halterners und einen ziemlich unnötigen Platzverweis.
„Das war ein Sieg des Willens“, sagte TuS-Trainer Sebastian Amendt im Anschluss an den 3:2-Sieg seines Teams zu seiner Mannschaft - und es war auch noch ein ziemlich wichtiger. „Die letzten Wochen waren wegen der vielen Ausfälle schwierig“, so der Halterner, der auch gegen Münster erneut auf etliche Spieler verzichten musste.
Doch trotz der Ausfälle, das betonte er nach der Partie, habe seine Mannschaft genügend Qualität. Davon war in der Anfangsphase gegen die Borussia, die genauso wie der TuS 2020 in die Landesliga aufgestiegen war, nicht viel zu sehen. Erst in Minute 17 der erste Torschuss der Halterner durch Stanislav Ziegler.
Erst trifft Halterns Keskin aus der Distanz, dann Münsters Schmidt
Der Stürmer war es auch, der den letzten Halterner Torschuss abgab - zum 3:2-Siegtreffer vom Punkt. Zuvor hatte er selbst den Elfmeter rausgeholt, nachdem er nach Zuspiel von Max Michalak im Strafraum einen Haken schlug und dann vom Münsteraner Verteidiger geblockt wurde. Den folgenden Strafstoß verwandelte er souverän ins rechte obere Eck (90.+2).

Yusuk Keskin erzielte erst mit einem sehenswerten Schuss die 2:1-Führung für den TuS Haltern am See und sah dann beim Stand von 2:2 eine unnötige Gelb-Rote Karte. © Blanka Thieme-Dietel
Schon zuvor stand er im Mittelpunkt. Den Führungstreffer der Gäste durch Hannes John, der nur noch abstauben musste, nachdem TuS-Torwart Julian Jaworek einen Schuss von Ansumana Nyassi pariert hatte (57.), egalisierte Ziegler fünf Minuten später.
Der Stürmer blieb nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte im Eins-gegen-Eins mit Münsters Keeper Philipp Oluts eiskalt und spitzelte ihn vorbei am Torhüter und ins Netz (62.). Seinen Treffer bejubelte er artistisch mit einem Salto. Nur eine Minute zuvor hätte der TuS schon den Ausgleich erzielen müssen, doch Michalaks Kopfball wurde vor der Linie geklärt.
Es war die beste Phase des TuS Haltern am See, der sich dann auch in Person von Yusuf Keskin mit einem sehenswerten Treffer erneut belohnte. Münsters Oluts wurde früh attackiert, sodass dem Torwart der Befreiungsschlag misslang und der Ball letztendlich bei Keskin landete, der aus rund 25 Metern ins rechte Eck schoss (71.). Der Keeper der Gäste hatte keine Chance bei diesem präzisen Schuss.
Lange hielt die Führung der Gastgeber jedoch nicht. Bereits eine Minute später stand es 2:2. Wilko Hannes Schmidt wurde nicht ausreichend gestört und konnte sich so in eine gute Schussposition bringen. 18 Meter vor dem Tor machtes er es wie Keskin wenige Sekunden zuvor und schoss ins rechte Ecke (72.).
Ein etwas glücklicher Sieg, aber „das haben sich die Jungs verdient“
„Wir haben nach dem Rückstand und dem Ausgleich Moral bewiesen“, stellte Sebastian Amendt hinterher fest. Doch nicht nur diese beiden Rückschläge steckte seine Mannschaft gut weg.
Auch vom unnötigen Platzverweis für Keskin ließen sich die Halterner nicht beirren. Nach einem Foul des TuS-Angreifers schoss dieser den Ball aus Frust weg. Die Folge: Er sah seine zweite Gelbe Karte an diesem Nachmittag und musste das Feld verlassen (88.).
Vier Minuten später der bereits erwähnte Elfmeter, den Ziegler verwandelte. Einige weitere Minuten musste der TuS in der Nachspielzeit jedoch noch überstehen, nachdem es in der zweiten Halbzeit eine längere Verletzungspause gegeben hatte, weil sich Münsters Niklas Büchner im Zweikampf mit Lennart Rademacher verletzt hatte und vom Platz getragen werden musste (83.).
Zwei Schüsse gingen noch in Richtung des Halterner Tores, doch es blieb letztendlich beim, das wusste auch Sebastian Amendt richtig einzuschätzen, etwas glücklichen 3:2. „Das haben sich die Jungs aber verdient“, stellte er fest.
TuS: Jaworek - Michalak, Schemmer, Gökkaya (85. Adelt), Anhuth, Rademacher, Kohn, Goos, Bartke (65. Pfeiffer), Ziegler, Keskin
Tore: 0:1 John (57.), 1:1 Ziegler (62.), 2:1 Keskin (71.), 2:2 Schmidt (72.), 3:2 Ziegler (FE, 90.+2)
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
