„Das hatten wir die letzten Jahre nicht“ Nico Wessels freut sich über eine Veränderung beim LSV

„Das hatten wir die letzten Jahre nicht“: Nico Wessels freut sich über eine Veränderung beim LSV
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Ob er schon mal ein Spiel erlebt hat, in dem drei Tore seines Teams nicht gegeben wurden? „Gute Frage“, sagt Nico Wessels erst mal und überlegt kurz, ehe er hinzufügt: „Tatsächlich nicht.“ Die Partie des SV Lippramsdorf am vergangenen Spieltag (8. Oktober) markierte also für ihn – und vermutlich mindestens ein paar seiner Mitspieler – ein Novum.

Mit 3:1 gewann der LSV gegen GW Barkenberg, drei weitere Tore wurden vom Schiedsrichter wegen vermeintlicher Abseitsstellungen einkassiert. Waren alle drei Entscheidungen korrekt? „Das ist in der Situation immer schwierig zu sagen“, so Wessels. „Teils waren es 50/50-Entscheidungen, aber ich denke mal, das war schon soweit alles in Ordnung.“

Am Ende konnte es den Lippramsdorfern auch egal sein, sie gewannen trotzdem erstmals wieder, nachdem sie zuvor die beiden Duelle mit den Topteams der Kreisliga A1, dem SV Lembeck und dem TuS Gahlen, verloren hatten. Die drei Abseitstore „trüben bei einem Sieg natürlich nicht so die Stimmung“, stellt der 26-Jährige fest.

SV Lippramsdorf mit 18 Punkten aus neun Spielen

Wichtig sei gewesen, zu sehen, „dass eine Reaktion auf die Spiele, bei denen die Ergebnisse nicht so gut waren, kam“. Auf der Partie gegen Barkenberg könne man gut aufbauen. Als nächstes steht das Derby gegen den ETuS Haltern an. Das erste, gegen den TuS Sythen, konnte der LSV mit 2:1 für sich entscheiden. Auch da stand Nico Wessels in der Startelf. Das ist allerdings nicht immer der Fall, der Flügelspieler tritt aufgrund der Familie mittlerweile ein wenig kürzer.

„Ich bin, grob gesagt, so jedes zweite Spiel dabei“, erzählt er, „manchmal, wenn es geht, auch ein bisschen häufiger“. Bisher liegt er noch ein gutes Stück über dieser Quote. In sechs von neun A-Liga-Spielen stand er bislang im Kader, fünfmal spielte er von Beginn an. Nur am ersten Spieltag gegen BW Wulfen wurde er erst spät eingewechselt.

GW Barkenbergs Keeper Patrick Müller hat den Ball sicher. In sechs anderen Situationen musste er jedoch hinter sich greifen. Allerdings zählten davon nur drei Tore des SV Lippramsdorf - für Nico Wessels (r.) eine Premiere.
GW Barkenbergs Keeper Patrick Müller hat den Ball sicher. In sechs anderen Situationen musste er jedoch hinter sich greifen. Allerdings zählten davon nur drei Tore des SV Lippramsdorf - für Nico Wessels (r.) eine Premiere. © Andreas Hofmann

Seine Mitspieler, davon ist er überzeugt, kommen aber auch zurecht, wenn er mal nicht dabei ist, sagt er mit einem Lachen auf Nachfrage. 18 Punkte haben die Lippramsdorfer bislang auf dem Konto, stehen damit auf dem fünften Platz. „Ich denke, wir haben uns ganz gut gefangen. Nach der vergangenen Saison tat es gut, ein paar Spiele zu gewinnen.“

Tatsächlich fehlt dem LSV nur noch ein Sieg, dann sind es schon genauso viele wie in der vergangenen Spielzeit, als der Abstieg aus der Bezirksliga nach 23 Jahren nicht mehr zu verhindern war.

„Ein paar Jahre habe ich noch“

Im Sommer ist der Kader dann ein wenig jünger geworden, da mit Henrik Kleinefeld, Robin Joemann und Marvin Niehaus drei der erfahrensten Spieler aufgehört hatten. Als externe Neuzugänge kamen Ex-Spieler Sebastian Arentz vom ETuS Haltern und Malte Schröder aus der Jugend des VfB Hüls. Darüber hinaus werden einige Juniorenspieler aus der JSG ETuS/Lippramsdorf langsam an die Senioren herangeführt.

Mit Leonard Lödding stand einer sogar schon mehrmals in der Startelf des A-Ligisten. „Es tut auch mal wieder gut, dass ein paar Spieler dazugekommen sind, die aus der eigenen Jugend kommen“, sagt Nico Wessels. „Das hatten wir in den letzten Jahren nicht.“ Nun trägt die Arbeit der 2018 gegründeten Jugendspielgemeinschaft erste Früchte.

„Dadurch gibt es mehr Verbundenheit zum Verein“, erklärt der 26-Jährige, der mittlerweile zwar schon etwas kürzertritt, aber noch lange nicht ans Aufhören denkt. „Ein paar Jahre habe ich noch“, sagt er und lacht. „So lange der Körper mitmacht, spiele ich gerne.“

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