Bossendorfer bricht „persönlichen Fluch“ Allzweckwaffe Jan Mettler kann nicht immer helfen

Bossendorfer bricht „persönlichen Fluch“: Allzweckwaffe Jan Mettler kann nicht immer helfen
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Allzu häufig kam Jan Mettler in dieser Saison in der Kreisliga B3 noch nicht zum Einsatz. Die Erklärung ist einfach: Die Familie und die Arbeit sorgten dafür, dass er nicht immer beim SV Bossendorf sein konnte. Zum einen ist er aktuell immer wieder mal auf beruflichen Lehrgängen, zum anderen hat der 31-Jährige eine kleine Tochter.

„Und da habe ich den Luxus, dass sie noch nicht in der Schule ist und ich dadurch nicht während der Ferien Urlaub machen muss“, erklärt er. Also entging der ehemalige Bezirksliga-Spieler, der im Sommer 2021 kam, überfüllten Flughäfen und Hotels und machte erst im September Urlaub. Dadurch verpasste er aber eben auch einige Spiele, genauso wie später auch noch wegen seiner Arbeit.

„Die Trainer achten auf die Trainingsbeteiligung“, sagt Mettler, der großes Verständnis dafür hat, dass er nur spielt, wenn er auch unter der Woche da war. „Das muss man ja auch der Mannschaft erklären. Es ist richtig, dass ich dann auch mal nicht im Kader stand.“

Doppelpack und erster Sieg gegen Westfalia Vinnum

Bitter für ihn: Wenn er denn dabei war, feierte er erst mal keine Siege. Erst gegen Westfalia Vinnum vor gut zwei Wochen konnte er sich mit seinem Team über drei Punkte freuen, an denen er selbst auch beteiligt war. „Der persönliche Fluch ist gebrochen“, stellt er mit einem Lachen fest. Beim 4:1-Erfolg über die Olfener steuerte er sogar die Tore zum 2:1 und 3:1 bei.

Jan Mettler (r.) im Zweikampf mit Philipp Raschka von Teutonia SuS Waltrop II.
Jan Mettler (r.) im Zweikampf mit Philipp Raschka von Teutonia SuS Waltrop II. © Jürgen Patzke

„Als ich im Urlaub war, haben wir fast alles gewonnen“, erinnert er sich. „Da meinte ich schon, ich muss ja gar nicht zurückkommen.“ Trotz des 0:4 gegen Kültürspor Datteln am vergangenen Spieltag: Die Richtung stimmt beim SV Bossendorf. Das junge Trainer-Duo, bestehend aus Nico Martinez und Benedict Kuss, schenkt den größtenteils noch jungen Spielern viel Vertrauen. „Das hat sich ausgezahlt.“

Dass es dann auch mal Spiele wie das gegen Kültürspor gibt, gehört wohl auch zur Entwicklung der Mannschaft. „Daraus lernt man“, weiß Jan Mettler, der versucht, seine Erfahrung an die vielen Talente im Kader weiterzugeben. „Das verlangen die Trainer auch von uns Älteren.“ Das Duo, das im Endspurt der vergangenen Saison schon für Thomas Joachim und Adrian Cetera übernahm, mache einen guten Job.

„Sie sind super kommunikativ und haben ein klares Bild vom Fußball, wie sie ihn sich vorstellen“, erklärt er. Die Vorstellungen der Beiden seien auch schon auf dem Platz sichtbar. Was derzeit noch ein Problem sei: Der relativ jungen Mannschaft, die eben mit einigen erfahrenen Spielern gespickt ist, fehlt es noch an Abgezocktheit. „Dadurch bringen wir uns manchmal noch um den verdienten Lohn.“

Junges Trainer-Duo beim SV Bossendorf

Dass seine Trainer nun jünger als er selbst sind, ist für Jan Mettler derweil kein Problem. „Ich bin ihr Spieler, sie haben meinen vollsten Respekt – das habe ich ihnen auch im Sommer schon so gesagt.“ Wenn überhaupt, glaubt er, sei die Konstellation eher für jemanden schwieriger, der mit den beiden noch selbst auf dem Platz stand. Die Unterstützung des variabel einsetzbaren 31-Jährigen hat das Duo aber jedenfalls sicher – auch wenn er sich über eine feste Position freuen würde.

Stehen mit dem SV Bossendorf aktuell auf Platz sieben in der Kreisliga B3: Benedict Kuss (l.) und Nico Martinez.
Stehen mit dem SV Bossendorf aktuell auf Platz sieben in der Kreisliga B3: Benedict Kuss (l.) und Nico Martinez. © Andreas Hofmann

Doch der Bossendorfer hilft, wo er eben gebraucht wird. Zu Beginn der Saison – bei der Vorbereitung konnte er viel dabei sein – spielte er vornehmlich in der Innenverteidigung, gegen Eintracht Waltrop und Westfalia Vinnum startete er als Linksverteidiger, ehe er gegen letzteres Team sogar in den Sturm vorrückte – wo er auch gegen Kültürspor Datteln im Einsatz war.

„Bei Bossendorf fehlt mir nur noch ein Einsatz als Torwart“, stellt er amüsiert fest. Dort steht aktuell Pascal Wittmann zwischen den Pfosten. Und der muss sich vielleicht Sorgen um seinen Platz machen. Denn Jan Mettler macht eine nicht ganz ernstgemeinte Kampfansage: „Pascal weiß: Bis zur B-Jugend habe ich noch im Tor gespielt.“

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