
Ein Flaesheimer Spieler trifft am ersten Tag der Halterner Fußball-Stadtmeisterschaft zum ersten Mal in einem Spiel auf seinen jüngeren Bruder. © Andreas Hofmann
Bruder-Duell bei der Stadtmeisterschaft: „Bei der Auslosung gejubelt“
Stadtwerke Sommer Cup 2022
Auf dem Spielplatz oder im Training waren die beiden Halterner schon häufiger Gegner, aber in einem offiziellen Fußballspiel noch nie. „Darauf warten wir seit Jahren“, sagt einer der Brüder.
Der erste Tag des „Stadtwerke Sommer Cup 2022“ hat direkt mehrere spannende Partien zu bieten. Unter anderem treffen zwei Brüder zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Fußballspiel aufeinander - bis vor Kurzem waren sie sogar noch im gleichen Verein angemeldet, standen aber nur ein einziges Mal gemeinsam auf dem Platz.
Dass sie nur einmal zusammen aufliefen, lag daran, dass Paul Gimbel (22) aufgrund seines dualen Studiums nicht allzu viel Zeit für Fußball hatte. „Ich hatte damals erst noch versucht, in der zweiten Mannschaft weiterzuspielen, bevor ich dann Anfang 2020 eine Pause eingelegt habe“, erzählt der Halterner über seine Zeit bei Borussia Münster.

Treffen erstmals als Gegner aufeinander: Paul (l.) und Tim Gimbel. © Privat
Sein älterer Bruder Tim Gimbel (25) fand dagegen mehr Zeit und spielte sich in der ersten Mannschaft, die es von der Kreisliga A in die Landesliga schaffte, fest. Nun spielen beide wieder in Haltern. Während Tim Gimbel sich Bezirksliga-Aufsteiger Concordia Flaesheim angeschlossen hat, spielt Paul Gimbel seit dem Endspurt der vergangenen Saison für B-Ligist BW Lavesum.
Normalerweise würden sie also nicht aufeinandertreffen, auch nicht im Pokal, da beide Vereine in unterschiedlichen Fußballkreisen antreten. Doch die Halterner Stadtmeisterschaft macht es möglich: Am ersten Spieltag treffen Flaesheim und Lavesum im letzten Spiel des Tages um 19 Uhr aufeinander.
Paul Gimbel will Tim Gimbel stoppen - „Das ist nicht immer leicht“
„Wir haben richtig gejubelt bei der Auslosung“, erzählt Tim Gimbel, „Darauf warten wir schon seit Jahren“, sagt sein jüngerer Bruder. „Wir haben bislang nur auf dem Spielplatz oder mal im Training gegeneinander gespielt.“
Auch die restliche Familie Gimbel wird wohl am Platz sein. Aber wen feuern sie an? „Unserer kleiner Bruder spielt in der B-Jugend von Lavesum, der wird wohl für Paul sein“, sagt Tim Gimbel. Ihre Eltern, so die Vermutung des Ex-TuS-Spielers, werden aber deutlich neutraler sein.
Einige Zweikämpfe ihrer Söhne werden sie mit Sicherheit sehen. Zwar wird bei Lavesum derzeit noch ein wenig ausprobiert, wo Paul Gimbel auf Dauer spielen soll, doch der 22-Jährige ist sicher: „Ich werde in der Defensive eingesetzt.“ Auch um seinen Bruder zu stoppen. „Das ist nicht immer leicht, er hat ja einen etwas extravaganten und unorthodoxen Spielstil“, sagt er lachend. „Aber wenn ich einen guten Tag habe, werde ich das schon irgendwie schaffen.“
Eingelebt hat er sich bei seinem neuen Verein derweil bereits. „Ich wurde gut aufgenommen. Anfangs war es aber schwer, schließlich hatte ich zwei Jahre lang nicht gespielt“, erklärt er. „Langsam merke ich aber, dass ich wieder reinkomme.“
Auch Tim Gimbel ist gut bei seinem neuen Verein angekommen. „Es macht Spaß, ich habe schon richtig Bock auf die Saison“ - genauso wie auf das erste Duell mit seinem Bruder.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
