Rico Robert ist zurück beim HSC Haltern-Sythen „Es ist fürchterlich anstrengend“

„Das ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht“
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Das Handball-Spiel gegen den TuS Ferndorf II war nicht das erste, in dem Rico Robert wieder dabei war, aber das erste, in dem er - abgesehen von zwei Siebenmetern - über die volle Distanz im Tor des HSC Haltern-Sythen stand. Ende Februar war er erstmals wieder bei einem Spiel dabei, trainierte vorher schon einige Wochen mit.

„Seit fünf, sechs Wochen bin ich jetzt dabei“, erzählt der 28-jährige Torwart. Er sei gefragt worden, ob er die Mannschaft nicht nochmal unterstützen wolle. Zwar sagte er nicht direkt zu, entschied sich dann aber doch zeitnah für ein Comeback. Wie lange er raus war, kann er gar nicht genau sagen.

„Ich habe auf jeden Fall ein paar Jahre nicht mehr richtig gespielt, war nur hin und wieder mal bei der Zweiten dabei, wenn einer ausfiel“, sagt Robert. „Da habe ich dann aber auch nicht trainiert und war nur als Back-up beim Spiel dabei.“

„Es war schön - wie nach Hause kommen“

Nun stand er wieder 60 Minuten im Tor. „Es war schön - wie nach Hause kommen“, so der Keeper über das Heimspiel am vergangenen Wochenende, das der HSC am Ende knapp mit 29:31 verlor. „Mit einem Sieg wäre es natürlich noch besser gewesen“, sagt Rico Robert, der einst nicht aufgrund ausbleibenden Spaßes mit dem Handball aufgehört hatte.

„Ich hatte damals aufgehört, weil mein Knie nicht mehr richtig mitmachte“, erklärt er. Seit über zwölf Jahren leidet er an Arthrose. „Das geht auch nicht mehr weg, mal merke ich es mehr, mal weniger.“ Dass er nun doch wieder spielt, hat zwei einfache Gründe: „Da steckt noch immer viel Herzblut drin und wann kriegt man noch mal die Chance, vor der Haustür Oberliga zu spielen?“

Rico Robert hatte großen Spaß bei seinem 60-Minuten-Einsatz für den HSC Haltern-Sythen.
Rico Robert hatte großen Spaß bei seinem 60-Minuten-Einsatz für den HSC Haltern-Sythen. © Andreas Hofmann

Die lange Pause macht sich beim 28-Jährigen aber durchaus bemerkbar. „Es ist fürchterlich anstrengend“, sagt er mit einem Lachen. „Ich war vorher auch nicht gut in Form, doch es wird besser. Nach den 60 Minuten am Wochenende tut mir aber alles weh.“

Vor seinem Comeback beim HSC Haltern-Sythen habe er auch gar keinen Sport mehr gemacht. „Das war fürchterlich eingeschlafen“, gesteht er.

„Das ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht“

Im Spiel merkte er von seiner langen Pause aber nichts. „Wenn man dann unter Adrenalin steht, ist immer noch mehr möglich als man vorher denkt. Es gibt einen unglaublichen Unterschied zwischen dem, was in der Woche beim Training geht und was am Wochenende beim Spiel möglich ist durch das Adrenalin.“

Auch das Knie halte bislang gut durch. „Das kommt auch mit zunehmender Muskelkraft drumherum und weniger Gewicht“, erklärt Rico Robert, der auf der Waage bereits sehen kann, dass er wieder regelmäßig Handball spielt. Bei seinem ersten langen Einsatz nach der Pause überzeugte er direkt mit einigen guten Paraden.

„Ich war vorher nicht gut in Form, doch es wird besser", sagt Rico Robert.
„Ich war vorher nicht gut in Form, doch es wird besser", sagt Rico Robert. © Andreas Hofmann

„Das ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht“, sagt der Torhüter, der erst mal bis zum Ende der Saison aushilft. „Was darüber hinaus passiert, darüber müssen wir noch mal sprechen.“

Während er mit dem HSC Haltern-Sythen aktuell noch in der Oberliga spielt, tritt er in einer anderen „Sportart“ in der Bundesliga an: Mit BPL Dortmund spielt er in der Beerpong-Bundesliga, landete in der vergangenen Saison auf Platz drei. Vier Spieltage sind in der laufenden Saison bereits wieder gespielt, derzeit rangiert seine Mannschaft auf Platz sieben - einen Platz vor dem Relegationsplatz.

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