Oliver Quinkenstein ist zurück beim TuS Haltern „So frustrierend es auch war, es hat Spaß gemacht“

„So frustrierend es auch war, es hat Spaß gemacht“
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„Die Wurzeln reichen bis 1998“, sagt Oliver Quinkenstein (30). Vor 24 Jahren trug er erstmals das Trikot des TuS Haltern am See, lief dort bis 2012 auf, ehe er für zwei Jahre zur TSG Dülmen wechselte. Es folgte die Rückkehr zu seinem Heimatverein, wo er bis zu seinem Umzug nach Gießen 2018 vornehmlich in der zweiten Mannschaft spielte. In der Universitätsstadt lebt er noch immer - dennoch ist er fußballerisch nun ein weiteres Mal in die Heimat zurückgekehrt.

Zuletzt war er als spielender Co-Trainer bei Eintracht Wetzlar im Einsatz, während er in Gießen Zahnmedizin studierte und das auch noch immer macht. „Da bin ich mittlerweile in den letzten Zügen“, erzählt er. Ende 2023, so der Plan, soll es wieder nach Haltern gehen. „Und irgendwann würde ich dann gerne die Praxis von meinem Papa übernehmen.“

An den Wochenenden ist er schon jetzt regelmäßig in Haltern und hatte bereits im Sommer beim TuS mittrainiert. „Der Kontakt war nie abgerissen und in den Semesterferien hatte ich mich Timo Ostdorf mehr oder weniger angeboten.“ Zu einem Einsatz unter dem damaligen Trainer der Westfalenliga-Mannschaft kam es aber nicht.

„Ich habe Bock auf Fußball“

„Dann hatte ich mich mit Tim Abendroth am Platz unterhalten und der fragte, ob ich nicht in der Bezirksliga aushelfen möchte.“ Dass er aktuell nicht trainieren und nur sonntags dabei sein kann, war dabei von vornherein für alle klar und in Ordnung.

Die Abmeldungsfrist hatten sie aber bereits verpasst. „Das war ein bisschen ärgerlich, deshalb mussten wir noch warten, bis ein halbes Jahr nach meinem letzten Einsatz rum war“, erklärt der Familienvater. „Am vergangenen Wochenende war das halbe Jahr dann rum.“

Oliver Quinkenstein hatte schon im Sommer beim TuS Haltern am See wieder mittrainiert, konnte aber erst jetzt für das Bezirksliga-Team auflaufen.
Oliver Quinkenstein hatte schon im Sommer beim TuS Haltern am See wieder mittrainiert, konnte aber erst jetzt für das Bezirksliga-Team auflaufen. © Jürgen Patzke (Archiv)

Der Rückkehr stand also nichts mehr im Wege: Gegen die SF Merfeld stand Oliver Quinkenstein direkt wieder in der Startelf, konnte die 1:11-Klatsche allerdings auch nicht verhindern. „Mein Comeback hätte ich mir anders ausgesucht“, gesteht er, „aber mir geht es prinzipiell einfach darum, wieder zu spielen, weil ich Bock auf Fußball habe“.

Dass er dann auch noch mit alten Weggefährten wie Sebastian Amendt, Daniel Haxter und Mustafa Dana spielen konnte, umso besser. „So frustrierend das auch ist, dass wir elf Stück kassiert haben, mir hat es einfach Spaß gemacht, wieder zu spielen“, sagt er. Dass es schwierig werden würde, war ihm vorab bewusst: „Ich wusste ja, worauf ich mich einlasse.“

Sein Comeback hat er derweil gut weggesteckt. Natürlich war der Muskelkater noch einige Tage zu spüren, überraschend kam das aber nicht. „Ich habe mich fit gehalten, aber 90 Minuten spielen ist natürlich noch mal eine andere Belastung“, so Oliver Quinkenstein, der sich trotz der Freude über die Rückkehr auch über das Ergebnis ärgert.

Auch in Zukunft beim TuS Haltern?

„Wir sind gar nicht ins Spiel reingekommen, das war ziemlich ärgerlich. Wir haben viele Geschenke verteilt, keinen Zugriff bekommen und sind gar nicht in die Zweikämpfe gekommen.“

Sein erster Eindruck vom Team B des TuS Haltern am See ist dennoch gut. Vor allem vor den älteren Spielern könne er nur den Hut ziehen, „dass die sich in dem Alter noch bereit erklären, in der Bezirksliga aufzulaufen“. Für den 30-Jährigen ist die Liga keine Unbekannte.

„Ich habe da ja jahrelang gespielt. Es wird sehr körperlich gespielt, viele Teams kommen über den Kampf.“ Gerade für die jungen Spieler, die noch keine Bezirksliga-Erfahrung haben, sei das oft schwierig.

Auch in den letzten beiden Spielen des Jahres wird er auf dem Feld stehen. Wie es nach der Winterpause weitergeht, wird die Zeit zeigen. „Das ist zum einen vom Verein abhängig, aber auch davon, wie es bei mir mit dem Studium und allem weitergeht.“

Und wie geht es weiter, wenn er wieder nach Haltern gezogen ist? Auch dann möchte er weiter spielen - bei seinem Heimatverein. „Fußballerisch sehe ich mich beim TuS“, sagt er. Denn: Die Wurzeln reichen bis ins Jahr 1998.

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