Am liebsten hätte Dominik Lasarz allen Vereinen zum Start einfach nur „Schöne Saison!“ gewünscht. Aber ganz so einfach ist die Sache aus Sicht des Recklinghäuser Fußballkreis-Vorsitzenden nicht. Noch bevor es an diesem Sonntag (13. August) endlich so richtig losgeht, haben schon drei Vereine aus dem Kreis eine Mannschaft zurückgezogen - ohne dass diese auch nur eine Minute um Punkte gespielt hätten.
Für Furore im Fußballkreis hat zunächst der FC/JS Hillerheide gesorgt, der seinen Platz in der Kreisliga A1 unter der Woche aufgegeben hat. Der Rückzug von Vestia Disteln III folgte am Donnerstag auf dem Fuße - der erste Absteiger aus der Kreisliga B2 steht damit fest.
Wiederum einen Tag später, am Freitagmorgen, meldete sich der nächste Verein beim Fußballkreis: der TSV Marl-Hüls. Der Verein hat seine zweite Mannschaft aus der Kreisliga C2 zurückgezogen. „In jeder Spielklasse haben wir damit schon jetzt eine Mannschaft verloren. Das ist ärgerlich“, sagt Dominik Lasarz.
Ob es dabei bleibt? Darüber kann man trefflich spekulieren. Auch beim Fußballkreis beobachtet man mit Sorge die Entwicklung beim Landesligisten TuS 05 Sinsen. Der hatte bei seiner Jahreshauptversammlung vor einer Woche mangels Kandidaten keinen neuen Vorstand gewählt. Die Finanzen spielten dabei eine entscheidende Rolle. Im September soll es einen neuen Anlauf geben. Ob eine neue Klubführung den kostspieligen Betrieb der ersten Mannschaft weiterführt? Der TuS 05 die Saison regulär zu Ende spielt? Fragezeichen sind erlaubt.

Ansonsten blickt Fußballkreischef Lasarz aber mit einiger Vorfreude auf die Saison der überkreislich agierenden Mannschaften aus dem Vest. „Qualitativ sind alle so gut unterwegs, dass wir wohl nicht wieder in eine Serie von Abstiegen laufen wie in der letzten Saison.“ Am Ende mit gravierenden Folgen für den Fußball im Kreis: Sechs Absteiger aus der Bezirksliga haben auch in der Kreisliga A für ein Art Erdrutsch gesorgt.
Aber nicht nur sportlich wird die Saison eine Herausforderung. Besonders beschäftigen dürfte den Fußballkreis und seine Klubs der Einsatz gegen Spielabbrüche und Gewaltexzesse im Amateurfußball. Wie berichtet hat der Westdeutsche Fußball-Verband (WDFV) vor dieser Saison in seiner Rechts- und Verfahrensordnung (RuVO) den Paragrafen 9a drastisch verschärft. Wer einen Abbruch provoziert oder den Schiedsrichter nicht ausreichend schützt, dem drohen künftig Geldstrafen von bis zu 7500 Euro.
Auch die Basis ist betroffen
Und es sollte sich niemand täuschen: Die in der RuVO avisierten Strafen gelten nicht nur für den „großen“ Fußball im Verbandsgebiet, für die Oberligen oder die Regionalliga West. Sie betreffen auch die Fußball-Basis und damit die kleinen Klubs. „Die Strafen sind auch Maßstab für das Kreissportgericht“, sagt Dominik Lasarz. „Wie immer man das findet – die Flanken sind erst einmal gesetzt. Wir können nur an die Klubs appellieren: Achtet auf eure Leute. Und konzentriert euch aufs Wesentliche, den Fußball.“
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