
© Blanka Thieme-Dietel
Lippramsdorf gegen Stuckenbusch: Viel Kampf und Leidenschaft - aber nur ein Tor
Fußball: Bezirksliga
Dass es ein kämpferisches Spiel werden würde, sagte LSV-Trainer Sven Kmetsch nach der Partie, war allen vorher bewusst. So kam es dann auch. Das goldene Tor fiel bereits in Halbzeit eins.
Ein Spiel für Fußballfeinschmecker und Freunde der zahlreichen Torszenen war es nicht. Dafür hatte die Bezirksliga-Partie zwischen dem SV Lippramsdorf und den Sportfreunden Stuckenbusch viele leidenschaftlich geführte Zweikämpfe zu bieten - und trotz weniger guter Chancen zumindest ein Tor.
„Das war ein enorm wichtiger Sieg, der uns gut tut“, sagte Pierre Bendig, Trainer der Gäste aus Recklinghausen, nach dem knappen 1:0-Erfolg beim LSV. „Die Mannschaft hat das getan, was ich vorher gefordert habe: Sie hat Mentalität gezeigt.“ Besonders die letzten Spielminuten hob er dabei hervor.
In denen wurde es noch mal gefährlich für Stuckenbusch. Die Gastgeber hatten ihre beste Phase in der letzten Viertelstunde, ließen einem Warnschuss von Moritz Nunnenkamp (74.) einen Schuss von Luca Preuß folgen, der erst drei Gegenspieler aussteigen ließ und den Ball dann nur knapp am langen Pfosten vorbei zirkelte (78.). Auch danach machte der LSV weiter Druck.
Chancen auf beiden Seiten in der Schlussphase
Kurz zuvor hätten die Sportfreunde, die in der ersten Halbzeit durch einen strammen Schuss von Fabian Lohmeyer in Führung gegangen waren (27.), aber auch schon alles klar machen können. Mit etwas Glück war der Ball bei Luis Barlage gelandet, der völlig frei auf Lippramsdorfs Torhüter Marvin Niehaus zulief, das Leder jedoch sowohl über den LSV-Kapitän als auch über sein Tor chippte (73.).
Es war die erste von zwei richtig guten Chancen, die den Gästen womöglich eine nervenaufreibende Schlussphase erspart hätte. In der ersten Minute der Nachspielzeit hatte der eingewechselte Emanuel Walpuski noch die Möglichkeit, aus gut 14 Metern ins leere Tor zu köpfen, nachdem Niehaus eine scharfe Flanke von Alexander Zuk nicht ganz aus der Gefahrenzone bringen konnte und bereits am Boden lag. Walpuskis Kopfball ging aber drüber.
Es war die an Torchancen reichste Phase der Partie, deren letzte Szene Lippramsdorfs Stefan Schild gehörte, der rechts im Strafraum nach Zuspiel von Daniel Eßling knapp am linken Pfosten vorbeischoss (90.+3). In den ersten 75 Minuten wurden die Zuschauer an der Jahnstraße aber wahrlich nicht verwöhnt.
Pierre Bendig: „Wir haben für die drei Punkte richtig hart gekämpft“
Beide Teams kamen nur selten in die Nähe der Strafräume. Viel fand im Mittelfeld statt, unnötige und zu schnelle Ballverluste wegen technischer Fehler oder schlechter Pässe gab es auf beiden Seiten. Auch bei Standards - vornehmlich Freistöße aus dem Halbfeld - klappte nicht viel. Die Pausenführung der SF Stuckenbusch ging aber in Ordnung.
Die vielen Fehler vor allem in der ersten Halbzeit hatten für LSV-Trainer einen einfachen Grund: „Wir hatten wieder eine andere Mannschaft auf dem Platz. Seit Wochen sind wir ersatzgeschwächt. Deswegen muss ich auch mal einen großen Dank an die Spieler der zweiten Mannschaft aussprechen, dass sie uns immer aushelfen und sich jedes Mal voll reinhauen.“
Doch nur mit Kampf und Leidenschaft, das war auch dem hinterher etwas frustrierten Lippramsdorfer bewusst, gewinnt man eben nur selten. Dass es ein „Kampfspiel“ werden würde, sei derweil schon vor der Partie allen bewusst gewesen. „Wir haben für die drei Punkte richtig hart gekämpft. Das war ein Sieg für die Mentalität“, stellte indes Pierre Bendig nach dem Spiel fest.
- LSV: Niehaus - Hadick, Schild, Schemmer, Berg (70. Nunnenkamp), Venhoff (67. Misirci), Jansen, Eßling, Zernahle, Preuß, Hardegen (53. Heeks)
- Stuckenbusch: Kandziora - Zuk, Lohmeyer (90.+1 Strasser), Heinemann, Kriesten (89. Walpuski), Kühlkamp, York, Wolt, Schlutt (81. Pluta), Barlage, Wening
- Tore: 0:1 Lohmeyer (27.)
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
