
Seit dieser Saison trägt Tobias Becker das Trikot des TuS Sythen, spielte zuvor lange Zeit für den TuS Haltern am See. In seiner Traum-Elf tauchen zahlreiche ehemalige Weggefährten auf. © Andreas Hofmann
Halterner Traum-11: Tobias Becker setzt auf ein Ehepaar und viele Ü30-Spieler
Fußball
Für seine Halterner Traum-Elf wählt Tobias Becker viele ehemalige Mitspieler und stellt einen „Zehner“ mit nur einem Manko auf. Über einen noch aktiven Spieler sagt er: „Der war mal schnell.“
Nach rund 20 Jahren verließ Tobias Becker den TuS Haltern am See im Sommer und schloss sich dem TuS Sythen, seinem Jugendverein, an. Im Seniorenfußball hat der 33-Jährige also bis vor Kurzem nur mit Spielern des TuS Haltern am See zusammengespielt - das macht sich auch in seiner Traum-Elf bemerkbar.
Torwart: Lukas Berkenkamp (Karriereende)
„Er war gut auf der Linie, solide beim Rauslaufen und du konntest ihn immer anspielen“, sagt Tobias Becker über den ehemaligen Keeper des TuS, mit dem er mehrere Aufstiege erlebte. „Zu der Zeit war er, meiner Meinung nach, der beste Halterner ‚Schnapper‘.“ Beim Training habe Berkenkamp dennoch regelmäßig Gegentore von ihm kassiert.
Linksverteidiger: Florian Abendroth (TuS Haltern am See)
Die Beschreibung des Routiniers auf der linken Abwehrseite des Halterner Westfalenligisten beginnt Becker wie folgt: „Der war mal schnell“, sagt er mit einem Lachen, und fährt etwas ernster fort: „Grundsolide hinten, hat immer super viel abgelaufen und kann noch immer überragende Diagonalbälle spielen. Offensiv ist er immer für die Verteilung eines Beinschusses zu haben.“
Innenverteidiger: Lukas Große-Puppendahl (TuS Haltern am See)
Mit dem neuen Cheftrainer verbindet der Sythener Sommer-Neuzugang nur positive Attribute und stellt ihn wegen einer Fähigkeit extra links in der Innenverteidigung auf. „Von da kann er dann mit seinem rechten Fuß sehr gute Bälle auf die rechte Seite spielen“, erklärt er. Lukas Große-Puppendahl sei zudem immer sehr kopfballstark und auch offensiv dadurch immer gefährlich gewesen - „ob das immer noch so ist, weiß ich nicht“.
Innenverteidiger: Marian Göcke (TuS Haltern am See, Team B)
Kopfballstark war und ist auf jeden Fall auch Marian Göcke. „Mit seinen zwei Metern ist er überragend am Ball und ist im Zentrum überall einsetzbar, es war aber nur noch hinten Platz.“ Dadurch, dass er gefühlt überall spielen könne, bekomme er auch jede Situation gelöst. „Er ist ein überragender Zocker, der auch keine Vorbereitung braucht.“ Schon Tim Abendroth hatte einst bei seiner Traum-Elf-Aufstellung verraten, dass es wohl keinen Spieler gebe, der mehr im Urlaub ist, als Göcke.

Geht keinem Zweikampf aus dem Weg und soll auch in Tobias Beckers Elf für Sicherheit im Zentrum sorgen: Marian Göcke (l.). © Andreas Hofmann
Rechtsverteidiger: Lennart Rademacher (TuS Haltern am See)
Der einzige Spieler in Beckers Elf, der nicht schon Ü30 ist. Mit Mitte 20 sticht Lennart Rademacher heraus, ist aber laut seinem ehemaligen Mitspieler auch schon so lange bei den Senioren dabei, „dass man das Gefühl bekommt, er ist schon weit über 30 Jahre alt“. Auch der Halterner sei sehr kopfballstark, genauso wie seine Nebenleute. „Darauf habe ich sehr in der Defensive gesetzt - bis auf Florian sind alle stark in der Luft.“
Defensiver Mittelfeldspieler: Ina Lehmann (Karriereende)
„Wenn du im Mittelfeld mit einer Raute spielst, brauchst du einen ‚Sechser‘ wie Ina“, sagt Becker über die Ehefrau von TuS-Spieler Kevin Lehmann, die es selbst weiter brachte als ihr Mann: in die Bundesliga mit SGS Essen. „Sie war eine absolute Zweikampfspielerin, ein Leadertyp, und hat sich überall reingeschmissen.“ Lehmann sei immer anzusehen gewesen, dass sie wirklich jeden Ball gewinnen will. Doch auch spielerisch wusste sie zu überzeugen, mit einer guten Übersicht und einem starken Spielaufbau.

Ina Lehmann (l.) wird von Tobias Becker für ihre Fähigkeiten und Einsatzbereitschaft im defensiven Mittelfeld gelobt, ihr Mann kommt hingegen etwas schlechter weg. © imago/foto2press
Linker Mittelfeldspieler: Kevin Lehmann (TuS Haltern am See)
Zwei Lehmanns sind besser als einer, dachte sich scheinbar Tobias Becker und stellt auch Kevin Lehmann auf. „Er bringt aber nichts von dem mit, was Ina verkörpert.“ Qualitäten habe er dennoch einige. „Er ist wirklich ‚Mister erster Kontakt‘. Der ist immer so, dass der Ball dann einen Meter vor ihm in seiner Laufrichtung liegt. Gerade auf den Außen ist das Gold wert. An seiner Torgefährlichkeit könnte er aber noch arbeiten, allerdings ist es zumindest immer ein Traumtor, wenn er mal eins macht.“
Rechter Mittelfeldspieler: Patrick Brinkert (TuS Haltern am See)
Als totalen Straßenfußballer bezeichnet Tobias Becker das Urgestein des TuS. „Er spielt völlig unkonventionell, lupft den Ball auch gerne mal am Gegenspieler vorbei.“ Darüber hinaus überzeuge er mit seinen starken Flanken und auch seiner Schusskraft: „Er hat einen Schuss wie ein Pferd.“
Offensiver Mittelfeldspieler: Tim Abendroth (TuS Haltern am See, Team B)
In mehreren Ligen, aktuell noch in der Bezirksliga, hat Tim Abendroth seine Fähigkeiten bereits unter Beweis gestellt. „Wenn man einmal mit ihm zusammengespielt hat, will man seine Fähigkeiten nicht mehr missen“, so Tobias Becker. Der Routinier stelle sich fast von alleine auf. „Ich kenne keinen Spieler, der so eine gute Übersicht hat und so ballsicher ist. Er hat immer neue kreative Ideen und ist auch ein super Typ - Letzteres könnte ich aber über jeden aus der Elf sagen.“ Es gibt jedoch auch ein Manko bei der Aufstellung Abendroths: „Wenn man einen ‚Zehner‘ wie ihn hat, braucht man einen ‚Sechser‘ wie Ina.“ Sonst könnte es schwierig werden.
Stürmer: Johannes Fürhoff (Karriereende)
Mit dem Landesliga-Aufstieg des TuS Haltern am See war damals Schluss für Johannes Fürhoff. „Er war ein absoluter Teamplayer, ein sehr mitspielender Stürmer, der immer einen besseren Blick für seinen Nebenmann als für seinen eigenen Weg zum Tor hatte.“ Im Sturm habe er immer mindestens einen, oft auch zwei Gegenspieler gebunden und beschäftigt.
Stürmer: Sebastian Haxter (Karriereende)
Nur knapp ein Jahr spielten die beiden zusammen, doch Sebastian Haxter hat Tobias Becker nachhaltig beeindruckt. „Wenn der einmal den Ball hatte, kam da keiner mehr dran. Er konnte ihn so gut abschirmen, hat seinen Körper immer richtig stark reingestellt.“ Fußballerisch habe er sich sehr viel von ihm abgucken können.

Mit Sebastian Haxter spielte Tobias Becker nur ein Jahr zusammen - da hinterließ der Stürmer aber scheinbar Eindruck. © Rensinghoff (Archiv)
Trainer: Daniel Haxter
Gerne hätte Becker den aktuellen Fußball-Abteilungsleiter und stellvertretenden Vorsitzenden des TuS Haltern am See auch noch aufgestellt, doch es war kein Platz mehr. „Dann stellen wir ihn eben an die Seitenlinie, da würde er sich irgendwann sowieso selbst einwechseln“, sagt er lachend. Haxter war Teil seines ersten Trainerteams bei den Senioren. „Da habe ich super viel mitnehmen können. Auf dem Platz war er ein absolutes Vorbild und auch abseits des Platzes ein super Typ, der immer sehr konstruktiv kritisiert hat. Er bringt richtig viel Fußballsachverstand mit.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
