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„Ein großartiger Spieler“: Dominik Wergen vom ETuS beendet seine Karriere
Fußball
„Ich glaube, dass er auf eine erfüllte Fußballzeit zurückblicken kann“, sagt sein Trainer und äußert viel Lob für den 36-Jährigen, der in Haltern für viele besondere Momente gesorgt hat.
Der Halterner Amateurfußball verliert einen Spieler fürs Besondere, der vor allem mit seiner feinen Schuss- und Passtechnik immer wieder Mitspieler, Gegner und Zuschauer erstaunt hat. Nun beendet er ein zweites Mal seine Karriere. Von seinem Trainer gibt es noch mal viel Lob zum Abschied. Der Coach hat zudem eine besondere Sichtweise auf das Karriereende - denn es unterscheidet sich stark von seinem eigenen.
Schon im Dezember 2019 hatte Dominik Wergen (36) vom ETuS Haltern erklärt, dass das Testspiel gegen RW Deuten II am 8. Dezember sein letzten Spiel gewesen sein wird. 262 Tage später feierte er dann überraschend sein Comeback und stand seitdem wieder regelmäßig auf dem Platz. Nun ist aber wieder Schluss, wie ETuS-Trainer Phillip Oligmüller bestätigt.
Einen Versuch, ihn vom Weitermachen zu überzeugen, gab es nicht. „Ich bin der Letzte, der da mit jemandem diskutiert“, sagt er. Der Grund liegt in Oligmüllers eigenem Karriereende.
„Ich finde es cool, dass wir so offen darüber gesprochen haben“
Während Wergen, der in der Vergangenheit auch schon mal häufiger mit Verletzungen zu kämpfen hatte, nun freiwillig aufhört, wurde der ETuS-Coach aufgrund einer schweren Knieverletzung zu diesem Schritt gezwungen.
„Ich freue mich über jeden, der den Absprung schafft, ohne es sich nicht mehr selbst aussuchen zu können“, sagt Phillip Oligmüller deshalb. Dass Dominik Wergen sich nun schon im Winter fürs Karriereende entschieden hat, respektiert er deshalb sehr.
„Wenn er jetzt sagen würde, dass er aufhören möchte, aber sich dann noch ein halbes Jahr durchquält und mit dem Kopf nicht mehr ganz da ist, wäre das nicht fair gegenüber der Mannschaft und für ihn auch gefährlich“, erklärt er weiter.
Deshalb sei es die beste Lösung, nun schon den Schlussstrich zu ziehen. „Ich finde es cool, dass wir so offen darüber gesprochen haben“, sagt Oligmüller, der dankbar dafür ist, dass Wergen „so lange für den ETuS seine Knochen hingehalten hat“.

Waren gemeinsam für viele ETuS-Tore verantwortlich (v.l.): Jens Quinkenstein, Dennis Klüsener und Dominik Wergen, der nun seine Karriere beendet hat. © Andreas Hofmann
Dass der 36-Jährige „ein großartiger Fußballer ist, da brauchen wir gar nicht drum herumreden“, sagt der Trainer des A-Ligisten und legt direkt nach: „Da gibt es keine zwei Meinungen. Das kann jeder bestätigen, der ihn nur einmal spielen gesehen hat.“
Der Kontakt zu Dominik Wergen soll nicht abbrechen
Ob sein Rückzug eine Schwächung für den ETuS Haltern ist, wird sich nun zeigen. „Es verändert unser Spiel auf jeden Fall“, stellt Phillip Oligmüller fest. Denn natürlich sei es ein Unterschied, ob ein Zwanzigjähriger oder ein Mittedreißigjähriger auf dem Platz steht. Klar ist aber auf jeden Fall: Der ETuS verliert mit Wergen einen wahren Standard-Spezialisten.
Da Wergen in dieser Saison schon einige Spiele fehlte, „erwischt uns das jetzt aber auch nicht komplett kalt“, so der Trainer, der betont, dass ihm eines besonders wichtig war und ist: „Dass der Kontakt nicht abbricht.“
Dominik Wergen werde sich auch weiterhin blicken lassen und am Platz an der Conzeallee vorbeischauen, sagt er. Der 36-Jährige könne derweil auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken.
„Er hatte eine coole Fußballzeit, hat in geilen Mannschaften gespielt, viele Tore geschossen und viele schöne Spiele gemacht“, sagt Wergens letzter Trainer seiner Karriere. „Er hat mit vielen geilen Fußballern zusammengespielt. Gekrönt wird das natürlich alles durch seine Zeit beim ETuS Haltern“, so Oligmüller schmunzelnd. „Ich glaube, dass er auf eine richtig erfüllte Fußballzeit zurückblicken kann.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
