Als „eine schöne Momentaufnahme“ bezeichnet Giacomo Lopez Fernandez den zweiten Sieg des SV Lippramsdorf in Folge. An der Situation ändere der erst mal aber wenig. Der LSV muss auch nach dem 3:0 beim RSV Borken weiter punkten, um den Abstieg zu verhindern, steht derzeit weiterhin unterm Strich.
Die Mannschaft von Sven Kmetsch scheint aber auf dem richtigen Weg zu sein, konnte mit den Borkenern nun auch eines der Top-Teams der Liga schlagen - und das trotz widriger Umstände. Denn beim RSV wurde auf Asche gespielt. Im Regen entwickelte sich die Bezirksliga-Partie zu einer echten Schlammschlacht.
Wann er das letzte Mal ein so dreckiges Spiel erlebt hat, weiß Giacomo Lopez Fernandez gar nicht mehr so genau. „Letzte Saison haben wir in Suderwich auf Asche gespielt, aber da hat es nicht so geregnet“, erinnert sich der 27-Jährige und vermutet, dass die letzte richtige Schlammschlacht noch auf der Lippramsdorfer Asche stattfand, die 2019 einem Kunstrasen wich.
Grüne statt weiße Trikots
„Man muss die Gegebenheiten annehmen“, sagt Giacomo Lopez Fernandez. „Ich glaube, wir haben alle ein paar Minuten dafür gebraucht, aber dann hat‘s Spaß gemacht. Wenn man den Kampf annimmt, ist das eine ganz runde Sache, finde ich - auch wenn ich lieber auf Kunstrasen spiele.“
Das Ergebnis trägt dabei logischerweise auch seinen Teil dazu bei, dass er positiv auf das Spiel zurückblickt. „Wenn du dann gewinnst, macht das noch mehr Spaß“, fügt der Offensivspieler hinzu und verrät: Wegen des Untergrundes spielten die Lippramsdorfer extra in ihren grünen Trikots und nicht in ihren weißen.

Die weißen, vermutet er, wären nach der Partie wohl nie wieder richtig sauber geworden. Tatsächlich waren alle Spieler stark gezeichnet, viele Trikots waren von oben bis unten komplett verdreckt.
Am Ende war es also ein dreckiger, aber verdienter Sieg des LSV, der eine Woche zuvor bereits mit 3:1 gegen die Spvgg. Vreden II gewonnen hatte. Ein Grund für den Erfolg in den vergangenen beiden Partien liegt auf der Hand: Henrik Kleinefeld ist in überragender Form, erzielte in den beiden Spielen fünf der sechs Tore.
Verletzt aus der Winterpause gekommen
„Er ist natürlich sehr wichtig für uns“, sagt sein Mitspieler über den Goalgetter, nennt aber auch einen weiteren Grund für den Aufwärtstrend: „Die Trainingsbeteiligung ist wieder besser und auch sonntags hat sich die Situation verbessert.“
Im Winter sei die Beteiligung oft schlechter gewesen. Spieler fehlten aus verschiedensten Gründen, waren krank, im Urlaub oder beruflich verhindert. „Das ist jetzt wieder besser geworden. Zuletzt hatten wir viele Ausfälle, aber jetzt ist der Kader wieder ein bisschen größer, wir haben mehr Wechselmöglichkeiten“, freut er sich.
Zwischenzeitlich war auch der Lippramsdorfer selbst ausgefallen. „Ich bin verletzt aus der Winterpause gekommen, bin aber mittlerweile wieder komplett fit“, sagt er. „Ich hatte nur ein bisschen Kondition nachzuholen - du merkst natürlich, wenn du in der Vorbereitung gefehlt hast.“ Die Fußverletzung ist jedoch auskuriert und die heiße Phase der Saison läuft - mit einem SV Lippramsdorf, der zuletzt wieder Selbstvertrauen tanken konnte.
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