Drei Siege, drei Unentschieden und 17 Niederlagen - das ist die aktuelle Bilanz von Concordia Flaesheim in der Bezirksliga 11. Der Aufsteiger befindet sich auf dem Weg zurück in die Kreisliga A, wo die Mannschaft von Michael Onnebrink mehrere Jahre zu den Top-Teams gehörte, ehe 2022 der erstmalige Schritt in den überkreislichen Fußball gelang.
„Klar ist das eine Situation, mit der du erst mal lernen musst, umzugehen“, sagt Flaesheims Trainer. „Da stellt man sich schon einige Fragen, zum Beispiel ob und was man falsch macht.“ Der Concordia-Coach war aber auch von Anfang an realistisch genug, um zu wissen, dass es schnell wieder runter gehen könnte.
Am Ende, das betonte er schon einige Male, ist es eine Frage der Qualität. „In der Summe ist das nicht ausreichend für die Liga. Wir sind mit dem Kader sicherlich drei Jahre zu spät aufgestiegen - vielleicht wäre es früher einfacher gewesen. Jetzt sind einige am Zenit, das meine ich auch nicht böse. Das ist aus Altersgründen normal und in Ordnung“, so Onnebrink.
„Nur mit der Niederlage in Gescher hatte ich ein Problem“
Mit der kompletten Aufstiegsmannschaft, glaubt er, hätte sein Team eine bessere Chance in der Liga gehabt. Fabian Schulte-Althoff fiel lange wegen eines Kreuzbandrisses aus, Maik Knoblich ist seit längerer Zeit raus, Max Bontrup und Lucas Mann können kaum trainieren. „In der Hinrunde war er noch im Saft, aber mittlerweile ist es schwierig - da kann er aber auch nichts für“, sagt Flaehseims Trainer über Letzteren.
„Ich habe lange vor der Saison bereits gesagt: Wenn wir nicht alle an Bord haben, wird es noch schwieriger“, so Michael Onnebrink. „Das ist nicht schlimm, das muss man dann aber auch akzeptieren.“ Mit den vielen Niederlagen kann der Aufstiegstrainer gut umgehen. „Nur mit der Niederlage in Gescher hatte ich in den letzten Wochen ein Problem, da war es eine Einstellungssache.“
Ansonsten könne er seinen Spielern keine wirklichen Vorwürfe machen. Die Mannschaft kämpft im Normalfall, versucht alles, aber die Qualität reicht nicht aus. „Wir hatten zwar auch Pech bei einigen Spielen, aber wir stehen zurecht da, wo wir stehen.“
Hatte Flaesheim auch Pech bei der Staffeleinteilung? „Ob es einfacher geworden wäre, wenn wir in der Bezirksliga 9 gelandet wären, weiß ich nicht“, sagt er.
„Der Unterschied ist gravierend“
Trotz der schwierigen Saison mit 17 Niederlagen und dem drohenden Abstieg macht Michael Onnebrink seinen Spielern aber auch ein Kompliment: „Die Trainingsbeteiligung ist weiter super. In unserer Situation, da bin ich überzeugt, würde es viele Mannschaften geben, bei denen nicht mehr jedes Mal 18 oder 20 Spieler kommen.“
Das sei für ihn auch eine Art Bestätigung seiner Arbeit. „Das zeigt mir ja, dass die Jungs noch Spaß haben - und das zeigt, dass sie Charakter haben.“ Eine positive Erkenntnis in einer Saison voller negativer Momente. Diese können aber auch die Flaesheimer Spieler realistisch einschätzen. „Die sehen das ganz nüchtern und objektiv, man muss damit eben auch realistisch umgehen.“
Das könne im Umfeld der Mannschaft aber längst nicht jeder. „Die Schulterklopfer sind weniger geworden“, sagt Michael Onnebrink und betont, dass ihn das gar nicht störe. Vielmehr ärgert ihn aber der nicht ganz faire Blick einiger auf die Leistung der Mannschaft. „Bei dem ein oder anderen fehlt die nüchterne Sicht auf die Dinge.“ Einige hätten auch den Unterschied zwischen der Kreisliga A und der Bezirksliga unterschätzt. „Der ist einfach gravierend“, so der Trainer.
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