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Erst Ersatzkeeper, dann Comeback: Ereignisreicher Spieltag für Roxels Manuel Andrick
Fußball: Landesliga
Zuerst musste er (zum Glück) nicht sein Comeback geben, einen Tag später war es aber soweit: Manuel Andrick erlebte ein ungewöhnliches Wochenende mit dem BSV Roxel - Schuld war auch eine Hochzeit.
Ich habe tatsächlich ein sehr ereignisreiches Wochenende hinter mir“, sagt Manuel Andrick, Ex-Spielertrainer des TuS Sythen und Ex-Spieler des TuS Haltern am See. 2020 hatte er den damaligen A-Liga-Aufsteiger verlassen und war zu Landesligist BSV Roxel gewechselt, wo er nur noch als Trainer tätig sein sollte. Doch am vergangenen Spieltag stand er an gleich zwei Tagen im Kader - einmal sogar als zweiter Torhüter.
„Beim gesamten BSV war kein Ersatzschnapper verfügbar“, erzählt der Ex-Sythener. Der eigentliche zweite Keeper der Münsteraner war auf einer Hochzeit, auch die Torhüter der zweiten Mannschaft waren alle bereits verplant. „Wir sind dann ins Risiko gegangen und haben mich für den Notfall auf die Bank gesetzt“, so der 34-Jährige.
Zum Einsatz kam er beim 2:1-Sieg gegen den Werner SC (30. Oktober) aber nicht - und das war wohl auch besser so. „Ob das (ein Einsatz von ihm, Anm. d. Red.) gewinnbringend gewesen wäre? Keine Ahnung“, sagt Manuel Andrick, der zwar auch schon mal bei der ein oder anderen Trainingseinheit von Roxel ins Tor geht, aber eben kein gelernter Keeper ist.
Manuel Andrick spielte 90 Minuten durch - und fühlt sich nun auch so
Mit seiner Kadernominierung in der ersten Mannschaft war das Wochenende für den Trainer aber noch nicht beendet. Denn einen Tag später feierte er tatsächlich sein Comeback als Spieler - in der zweiten Mannschaft. Die hatte mit einigen Personalproblemen zu kämpfen, weshalb Andrick letztendlich aushalf.
Am Ende musste er in der Kreisliga A gegen Eintracht Münster sogar 90 Minuten durchspielen. „Dementsprechend fühle ich mich jetzt auch“, sagt er und lacht. Statt im Tor kam er im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, „das war also schön laufintensiv“.
Gänzlich ungewohnt war das für ihn aber nicht. „Ich kicke auch im Training noch ein bisschen mit, egal ob im Kreis oder bei Abschlussspielen, wenn wir eine ungerade Spielerzahl haben“, erzählt Manuel Andrick. „Aber es ist natürlich noch mal eine ganz andere Belastung als wenn man in einem Spiel dabei ist.“
Spaß gemacht habe der Einsatz ihm aber sehr, schließlich sei er immer noch „ein Fußballer durch und durch“. Am Ende gewann Roxel II auch mit 3:2 und sprang dadurch auf den fünften Platz. Die erste Mannschaft steht derweil auf Platz drei der Landesliga 4, hat fünf Punkte weniger als Ligaprimus Bönen.
Roxels Leistung gegen Borken war eine „absolute Arbeitsverweigerung“
„Insgesamt war der Start zufriedenstellend, wir können nicht meckern“, sagt der 34-Jährige. Vor allem zuhause präsentierte sich der BSV sehr stark, gewann jedes seiner Spiele - unter anderem das Auftaktspiel gegen das Team B des TuS Haltern am See und auch gegen die IG Bönen.
„Auswärts hapert es aber ein wenig, da gab es zwei recht deutliche Niederlagen“, so der Trainer. „Das sind zwei Niederlagen, die einem so ein bisschen sauer aufstoßen.“ Beim 1:5 gegen die SG Bockum-Hövel sei Roxel allerdings auch „personell auf der letzten Rille gelaufen“.
Das 1:4 gegen die SG Borken bezeichnet er dagegen als „absolute Arbeitsverweigerung“. Zwar könne seine Mannschaft mit dem Start zufrieden sein, „aber hätten wir da drei, vier Punkte mehr geholt, wären wir in Schlagdistanz zu Bönen“.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
