Der SV Lippramsdorf rechnet mit 25.000 Euro an Eigenleistung für den Kunstrasenbau

© Jürgen Patzke

Der SV Lippramsdorf rechnet mit 25.000 Euro an Eigenleistung für den Kunstrasenbau

rnKunstrasen-Neubau

325.000 Euro bekommt der SV Lippramsdorf zum Kunstrasen-Umbau von der Stadt. 350.000 Euro allerdings soll der Platz kosten. Bei dem fehlenden Geld wird der Verein erfinderisch.

Lippramsdorf

, 24.01.2019, 12:45 Uhr / Lesedauer: 3 min

Etwa 80 Mitglieder folgten am Mittwochabend der Einladung des SV Lippramsdorf zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zum Thema „Umwandlung des Tennenplatzes in einen Kunstrasen“. Der Vorsitzende Josef Teltrop und der Kassierer Heiner Rawert präsentierten den LSV-Mitgliedern den aktuellen Stand rund um den geplanten Kunstrasen auf dem Gelände des Bezirksligisten. Am Ende des Abends wurde den vom Vorstand vorgestellten Maßnahmen zum Umbau einstimmig zugestimmt.

„Sehr dankbar“

Als der Verein auf die Stadt zugekommen sei und über die Notwendigkeit eines Kunstrasenplatzes in Lippramsdorf gesprochen habe, sei er auf Verständnis gestoßen, erzählte Josef Teltrop. Er und der ganze Verein seien nun „sehr dankbar, dass es ermöglicht wird“, sagte der Vorsitzende des Vereins.

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In der Saison 2004/2005 wurde der noch heute viel genutzte Tennenplatz erneuert. Dank der damaligen Sanierung seien die Voraussetzungen für den Umbau zu einem Kunstrasenplatz optimal, erklärte Josef Teltrop. Der Unterbau des Ascheplatzes werde nicht erneuert werden müssen. Dies reduziere die Kosten deutlich. 325.000 Euro erhält der SV Lippramsdorf von der Stadt Haltern für das neue Spielfeld.

Zum Vergleich: Für den geplanten Kunstrasenplatz in Lavesum sind rund 490.000 Euro eingeplant. Denn dort muss auch der Unterbau erneuert werden.

„Ohne Eure Mithilfe wird es nicht gehen“

Aktuell rechne der Verein mit Gesamtkosten von 350.000 Euro, so Heiner Rawert. Das macht einen Eigenanteil von 25.000 Euro für die Lippramsdorfer. Der Verein werde sich daher um verschiedene Arbeiten selbst kümmern müssen. So sollen die Arbeiten, die in den 25.000 Euro enthalten sind, möglichst vollständig durch die Mitglieder erbracht werden.

Der LSV-Vorsitzende Josef Teltrop (3.v.r.) und Kassierer Heiner Rawert (3.v.l.) präsentierten rund 80 Mitgliedern die geplanten Maßnahmen zum Bau des Kunstrasens.

Der LSV-Vorsitzende Josef Teltrop (3.v.r.) und Kassierer Heiner Rawert (3.v.l.) präsentierten rund 80 Mitgliedern die geplanten Maßnahmen zum Bau des Kunstrasens. © Pascal Albert

Dort also, wo viele Lohnkosten entstehen, wolle der Verein dann mit seinen Mitgliedern anpacken. Unter anderem werde der Verein Erdarbeiten und Pflasterungen übernehmen können, so der Kassierer. Dabei werde dann auch die Unterstützung der Mitglieder nötig sein: „Ohne Eure Mithilfe wird es nicht gehen.“ Insgesamt sollen die 25.000 Euro an Eigenanteil durch Arbeiten der Mitglieder gespart werden.

Wenn nichts mehr dazwischen kommt, plane der Verein mit dem Beginn der Umbauarbeiten Mitte April, so Teltrop. Man rechne mit rund zehn bis zwölf Wochen für den Bau des Kunstrasenplatzes, erklärte Heiner Rawert. Wenn alles planmäßig gelingt, könnte die Vorbereitung auf die kommende Saison sogar bereits auf dem neuen Kunstrasen stattfinden.

Spielfeldgröße bliebt gleich

Die reine Spielfeldgröße des Lippramsdorfer Tennenplatz misst 60 mal 90 Meter. Der geplante Kunstrasenplatz soll genauso groß werden, verriet Josef Teltrop. Überkreislich sei die geforderte Norm zwar 64 mal 100 Meter, doch dies gelte nur für die Hauptspielfläche. Dieser werde aber auch weiterhin der Rasenplatz sein. Daher könne der Kunstrasen auch kleiner als die Norm werden. Dass der Kunstrasenplatz die Größe des Tennenplatzes beibehält, sei auch schon mit den Verantwortlichen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen abgesprochen, so Teltrop.

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Geografisch seien 64 mal 100 Meter sowieso nicht möglich, so der Vorsitzende. Zudem würde allein eine Vergrößerung auf 64 mal 94 Meter Mehrkosten in Höhe von etwa 60.000 Euro zur Folge haben. Dies liege vor allem daran, dass auf den zusätzlichen rund 600 Quadratmetern kein Unterbau vorhanden ist und daher erst ein Unterbau installiert werden müsste.

Pflege des Naturrasenplatzes nicht mehr Aufgabe der Stadt

Auch nach dem fertiggestellten Umbau des Platzes werden auf den SV Lippramsdorf weitere Kosten zukommen. Denn ab diesem Jahr übernimmt der Verein die Pflege des Rasenplatzes. In den letzten Jahren habe die Stadt jährlich 6.000 bis 7.000 Euro für die Rasenpflege aufbringen müssen, berichtete Heiner Rawert. Daher wolle der Verein - wie auch schon in der Vergangenheit - den „Rasenplatz möglichst schonen“. „Wir müssen versuchen, die Pflegekosten des Rasenplatzes zu reduzieren“, sagte der Kassierer. Die Pflege des Kunstrasenplatzes wird - wie es bisher auch beim Tennenplatz erfolgte - die Stadt übernehmen.

Ein wichtiger Aspekt wird auch die Organisation des Trainings- und Spielbetriebes sein - sowohl während als auch nach den Umbauarbeiten. Sobald der Kunstrasenplatz fertiggestellt ist, soll vor allem der Trainingsbetrieb auf dem neuen Feld stattfinden.

Verein will seine Einnahmen erhöhen

In Zukunft wolle der Verein zudem versuchen, seine Einnahmen zu erhöhen. Dafür sei auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den aktuellen und möglichen weiteren Sponsoren geplant. Gemeinsam mit Dirk Buddenbrock, der für die überarbeitete Internetseite des SV Lippramsdorf verantwortlich ist, ist auch eine Art Online-Tagebuch zum Umbau geplant. Darin werde dann allen Interessierten der Umbau vom Tennen- zum Kunstrasenplatz mit Bildern und Texten präsentiert, erzählte Josef Teltrop.