Ab dem Sommer wieder verantwortlicher Mann einer Handballmannschaft: Daniel Schnellhardt übernimmt beim HSC Haltern-Sythen.

© Olaf Krimpmann

Daniel Schnellhardt übernimmt den HSC Haltern-Sythen: „Abstieg wäre kein Beinbruch“

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Der HSC Haltern-Sythen schwebt in der Oberliga zwischen Baum und Borke. Einen neuen Trainer hat der Verein für die neue Saison gefunden. Aber was treibt den Olfener Daniel Schnellhardt an?

Haltern

, 02.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Normalerweise würde sich Daniel Schnellhardt in dieser Woche aufs schwere Drittliga-Auswärtsspiel der PSV Recklinghausen in Blomberg-Lippe vorbereiten. Aktuell weilt der 37-Jährige in Berlin, fernab vom Handball. Zumindest körperlich, gedanklich ist er wieder voll dabei.

Seit dem Wochenende ist es amtlich: Der Olfener wird in der kommenden Saison Trainer beim HSC Haltern-Sythen und folgt damit auf Gerard Siggemann. Ob in der Oberliga oder Verbandsliga, das ist für den ehemaligen Drittliga-Spieler zweitrangig, seine Zusage gilt für beide Ligen. Aber natürlich hofft auch Schnellhardt auf ein glückliches Saisonende mit dem Klassenerhalt.

Die Zusage kommt in sportlich schwierigen Zeiten. Selbst wenn der HSC in der Abstiegsrunde das Saisonziel Klassenerhalt noch erreichen sollte, ist der Aderlass groß. Mehrere Stammkräfte, darunter Mittelmann Jan-Bernd Kruth und Abwehrchef Lukas Schulte-Lünzum, wechseln nach Saisonende zum VfL Gladbeck, Ersatz ist - noch - nicht in Sicht.

„Einer muss den ersten Schritt machen“, sagt Daniel Schnellhardt. „Es bringt nichts zu warten, bis der Verein acht neue Spieler präsentiert. Auf der anderen Seite fragen sich ja auch die Spieler, wer denn Trainer werden wird.“ Er habe seine Zusage mit einem guten Gefühl abgegeben: „Haltern ist von der Struktur, vom Umfeld und aufgrund seiner Jugendarbeit eine sehr gute Adresse. Ich habe vollstes Vertrauen in die sportliche Führung, dass wir eine schlagkräftige Truppe zusammenbekommen werden.“

Erste Anfragen kamen nach dem Aus bei der PSV sehr schnell

Eigentlich hatte Daniel Schnellhardt nach seinem eigener Aussage nach für ihn sehr überraschenden Aus in Recklinghausen kurz vor Weihnachten eine Auszeit einlegen wollen. „Ziemlich schnell kamen die ersten Anfragen“, berichtet der Olfener, der nur wenige Fahrtminuten von der Halle am Schulzentrum wohnt. Einiges habe er sich angehört, anderes nicht. Zu den ersten Interessenten gehörte der HSC Haltern-Sythen.

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Je länger er darüber nachdachte, was er machen sollte, umso stärker wuchs in ihm der Wunsch, wieder schnell in die Halle als Trainer zurückkehren zu wollen. „Mir ist klar geworden: Mensch, du lebst für den Handball“, so berichtet es der gebürtige Solinger.

Natürlich hat auch Daniel Schnellhardt mitbekommen, dass beim HSC Haltern-Sythen eine Zäsur stattfindet. Er hat sich informiert, Videos gesehen. „Ich wollte bestimmt bei drei Spielen mal selbst dabei sein, aber alle sind ja irgendwie wegen Corona ausgefallen“, blickt der 37-Jährige zurück. Schlussendlich sei das Paket, das der Verein in der Gesamtheit schnüre, entscheidend gewesen.

Daniel Schnellhardt: „Die Oberliga dürfte in der neuen Saison extrem stark sein“

„Haltern-Sythen hat immer eine Jugend, wo was nachkommt. Auch die Zusammenarbeit mit der zweiten Mannschaft soll enger werden“, sagt er. „Natürlich wird es immer noch eine schwere Aufgabe, gerade wenn die Mannschaft die Liga halten sollte. Die Oberliga dürfte in der neuen Saison extrem stark sein mit Rückkehrern aus der 3. Liga. Aber selbst wenn es die Verbandsliga wird, sehe ich das für den Verein nicht als Rückschritt an. Ein Abstieg wäre kein Beinbruch.“

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