Beim A-Liga-Derby gegen den TuS Sythen am vorletzten Sonntag (16. Februar) war Phil Schröter schon wieder dabei. Natürlich nur neben und nicht auf dem Platz, denn der Vizekapitän von Concordia Flaesheim war nur etwa 48 Stunden vorher am Knie operiert worden.
„Die Zeit im Krankenhaus ging für mich sehr langsam vorbei. Ich hatte dann doch das Bedürfnis, noch mal rauszukommen. So habe ich mich ein bisschen zum Platz geschleppt und war rechtzeitig zum Derby da“, erzählt der 24-Jährige, der mit seiner Mannschaft einen etwas glücklichen, aber dafür nicht weniger schönen 2:1-Erfolg gegen Sythen bejubeln durfte.
Kreuzband, Innen- und Außenmeniskus gerissen
Rückblick: Als Stammspieler und – seit Anfang dieser Saison – auch Vizekapitän bei Concordia Flaesheim hätte Schröter eigentlich auch in der Rückrunde einer der Anführer im Team von Trainer Michael Onnebrink sein sollen. Doch im Testspiel am 2. Februar gegen den SV Borussia Ahsen kam es zu einer verhängnisvollen Situation.
„Ich bin auf meinen Gegenspieler zugelaufen. Er hat den Ball dann an mir vorbeigelegt, mein linkes Bein stand dabei auf dem Boden“, erinnert sich der zentrale Mittelfeldspieler. Als sich Schröter drehen wollte, um den Ball noch zu erreichen, „hat es im linken Knie laut geknackt. Da wusste ich eigentlich schon, dass es etwas Schlimmeres ist.“
Etwas Hoffnung kam noch einmal auf, als Schröter im Verlauf der zweiten Halbzeit zumindest wieder zur Bank der Flaesheimer laufen konnte. „Danach ist es aber nicht besser, sondern eher schlimmer geworden, sodass ich dann zum Orthopäden gegangen bin und relativ schnell einen MRT-Termin bekommen habe“, erzählt Schröter weiter.

Es folgte die bittere Diagnose: Im linken Knie sind Kreuzband, Innen- und Außenmeniskus gerissen – „ein Totalschaden“, wie Schröter sagt. Über seinen Mannschaftskapitän Fabian Schulte-Althoff, der vor zweieinhalb Jahren ebenfalls einen Kreuzbandriss hatte, habe er dann schnell einen Termin beim Sportmediziner und Kniespezialisten Dr. Noel Stais in Duisburg bekommen, der die Operation für Freitag (14. Februar) ansetzte. „Alles ist gut verlaufen“, bestätigt der Flaesheimer.
Phil Schröter will 2026 wieder spielen
Der Arzt habe ihm bereits einen relativ klaren Fahrplan aufgezeigt. „Es wird jetzt erst mal sechs Wochen dauern, bis ich überhaupt wieder ohne Krücken laufen kann“, berichtet Schröter. Medizinisch stehen erst einmal Physiotherapie und Lymphdrainage an. „Dann geht es erst einmal darum, den Alltag wieder richtig hinzubekommen.“
Bedeutet auch: Auf Fußball wird der 24-Jährige für eine lange Zeit verzichten müssen. „Wenn alles gut läuft, kann ich in zehn bis zwölf Monaten wieder dabei sein“, blickt Schröter voraus. „Ein realistisches Ziel wäre dann die Rückrunde der kommenden Saison. Es kommt natürlich auch darauf an, wie gut ich als Patient in dieser Zeit mitziehe und beispielsweise – wenn es wieder möglich ist – auch im Fitnessstudio Gas gebe.“

Doch auch das dürfte noch eine Weile dauern. Bei Concordia Flaesheim ist Schröter nun vorerst unfreiwillig in die Rolle des Zuschauers gerückt. „Das tat schon ein bisschen weh“, gibt er mit Blick auf das Derby gegen den TuS Sythen zu.
Der Sieg, wenn auch hart erkämpft, sorgte dann aber wieder für gute Laune. „In solchen Spielen geht es vor allem darum, am Ende die drei Punkte mitzunehmen“, weiß Schröter. Am Ende stehe vor allem das Ziel, die beste Halterner Mannschaft der Kreisliga A1 zu sein und damit den SV Lippramsdorf auszustechen, der derzeit punktgleich mit der Concordia ist, aber den direkten Vergleich in der Hinrunde verloren hat.
Für diese Aufgabe sieht Phil Schröter sein Team gut gerüstet – auch ohne ihn: „Es ist jetzt für uns die zweite Saison nach dem Umbruch mit vielen jungen Spielern. Man merkt, dass wir in diesem Jahr noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht haben und der Zusammenhalt einfach sehr groß ist.“