Eine so klare Angelegenheit wie im Hinspiel wurde es diesmal nicht, der Ausgang war aber derselbe: Wieder setzte sich Concordia Flaesheim im A-Liga-Derby gegen den TuS Sythen durch. Statt 3:0 hieß es diesmal 2:1.
Die Gäste vom Brinkweg machten es aber gut, hätten für den hohen Aufwand, den sie betrieben, durchaus einen Punkt verdient gehabt. Das wusste auch Concordia-Coach Michael Onnebrink, der aber auch überzeugt war: „Vom Spielverlauf ist es dann zwar etwas glücklich, aber trotzdem verdient.“
Flach unter die Mauer zum 0:1
Doch der Reihe nach: Erst mal gingen die Sythener früh in Führung. Lukas Wemhoff, den Trainer Dennis Schulz in der Hinrunde noch schmerzlich vermisst hatte und der bereits seit seiner Rückkehr vor Weihnachten zeigt, wie wichtig er für sein Team ist, brachte den TuS in Führung.
Einen zentralen Freistoß nahe der Strafraumkante hob er nicht etwa über die Mauer, sondern schob den Ball lieber unter ihr hindurch ins Netz. Tim Bergjürgen im Flaesheimer Tor war ohne Chance. „Schön“ kommentierte Schulz den Treffer seines Schützlings später. „Clever“ hätte es wohl auch getroffen.

Sein Gegenüber ärgerte sich hingegen vor allem über die Entstehung des Freistoßes: „Das war ein dusseliges Foulspiel vor dem Strafraum, so etwas hat uns schon öfter Probleme bereitet.“
13 Minuten später war das Spiel für Sythens Philipp Nowak beendet. Der Offensivspieler, der auch den Freistoß zum 0:1 herausgeholt hatte, war stark gelb-rot-gefährdet.
Nach einem Pfostenkracher von Max Bontrup hatte er den Ball nach dem Pfiff des Schiedsrichters Ralf Groß noch weggeschossen, sah dafür Gelb (10.). Wenig später foulte er Timo Heimann und konnte froh sein, nicht direkt die nächste Karte zu sehen. „Es ist ein bisschen blöd, dass Philipp so früh vom Platz musste. Das tat uns richtig weh, aber wir mussten reagieren. Der Schiri hatte ihm gesagt, dass er bei der nächsten Aktion runter muss“, so Dennis Schulz.
Ist der Ball hinter der Linie oder nicht?
Dem Flaesheimer Spiel half der frühe Sythener Wechsel aber erst mal nur wenig. Vielmehr standen die Gäste weiter sicher und ließen wenig zu. Wenn die Concordia nahe des von Theo Husmann gehüteten Tores kam, wurde es aber auch gefährlich. So verzog Adrian Weinhold aus guter Position nur knapp (45.). Zuvor hatten aber auch die Gastgeber Glück, als sich eine Flanke aus dem Halbfeld von Lukas Wemhoff nicht ins Tor senkte, sondern nur auf der Latte landete (36.).
„In der zweiten Halbzeit haben wir mit unseren Wechseln dann den Druck erhöht“, analysierte Michael Onnebrink, der „fast nur noch ein Spiel auf ein Tor“ sah. Zahlreiche Chancen gab es zwar nicht, die gefährlichen Momente vor dem Sythener Tor wurden aber mehr.
Rouven Maly war es dann, der den Ausgleich erzielte – mit einem trockenen Schuss ins linke Eck (64.). Elf Minuten später stand wieder Ralf Groß im Fokus. Eine Maly-Flanke köpfte Thomas Fritzsche aufs Sythener Tor, Theo Husmann parierte mithilfe des Pfostens. Die große Frage aber: War der Ball hinter der Linie? Lautstarke Flaesheimer sahen das so, der Unparteiische und die Sythener allerdings nicht (74.).
Unglückliches Ende für den TuS Sythen
Viel musste über die Szene am Ende aber nicht diskutiert werden. Denn zwölf Minuten später lag der Ball eindeutig hinter der Torlinie. Und wieder war es Rouven Maly mit einem Abschluss von rechts ins linke Eck – 2:1 (86.).
Vorausgegangen war dem Siegtor der Flaesheimer ein Pass von Thomas Fritzsche (der zuvor nach Traumvorlage von Lars Ricken an Theo Husmann gescheitert war), den Torben Spyra normalerweise abgefangen hätte. Hier rutschte er aber leicht weg und verfehlte das Zuspiel, sodass Maly frei durch war.
„Wir haben viel Aufwand betrieben und verteidigen das bis auf die letzten 20 Minuten gut“, stellte Dennis Schulz hinterher fest. „Dass wir dann noch das 1:2 kassieren, ist unglücklich.“
- Tore: 0:1 Wemhoff (5.), 1:1, 2:1 Maly (64., 86.)