
© Andreas Hofmann
Bossendorfer denkt übers Kürzertreten nach - erste Gedanken daran schon vor Corona
Fußball: Kreisliga B
Mit 28 Jahren denkt ein Bossendorfer laut darüber nach, zukünftig kürzerzutreten - und das nicht zum ersten Mal. Er verrät, warum und spricht über das wilde 6:7 gegen GW Erkenschwick.
Mit seinen 28 Jahren ist er eigentlich im besten Fußballalter, weiß auch der Spieler selbst. Doch er sagt auch direkt: „Es gibt die Überlegung, kürzerzutreten und die Zeit mal anders zu nutzen.“
Wie lange er schon beim SV Bossendorf spielt, kann Tim Schlimbach gar nicht mehr genau sagen. Mindestens sechs Jahre, sagt er, wenn nicht sogar schon länger. Er war auf jeden Fall bereits vor Trainer Thomas Joachim da, so der Ex-Spieler des SV Lippramsdorf.
Wie lange er noch beim B-Ligisten spielt, ist aktuell ungewiss. Unwohl fühlt er sich dort nicht, das ist ihm anzumerken. Aber der Gedanke, kürzerzutreten, geistert schon länger durch seinen Kopf. Anders als viele Spieler, die während der Pandemie merkten, dass sie auch ohne Fußball zurechtkommen und daher im Laufe der vergangenen zwei Jahre ihre Karrieren beendeten, hatte Schlimbach schon früher darüber nachgedacht.
Tim Schlimbach: „Da wollte ich mich nicht auch noch zurückziehen“
„Als es gerade erst mit Corona anfing, haben wir schon darüber gesprochen“, verrät er. Damals entschied er sich aber doch fürs Weiterspielen. „Da hatten auch einige andere im Team darüber nachgedacht, da wollte ich mich nicht auch noch zurückziehen“, erklärt der 28-Jährige.
Ein weiterer wichtiger Faktor waren seine Teamkollegen. „Was mich von dem Schritt abgehalten hat, war, dass ich dann die Jungs nicht mehr so regelmäßig sehen würde“, erzählt Tim Schlimbach. Die sieht er aktuell im Normalfall drei Mal pro Woche am Platz - in den letzten Wochen allerdings deutlich weniger, da erst einige Corona-Fälle den SV Bossendorf ausbremsten, ehe dann ein Sturm alles lahmlegte.
Erstmals gespielt wurde dann am vergangenen Sonntag, 27. Februar, wieder an der Marler Straße - und der neutrale Zuschauer bekam direkt richtig viel zu sehen. Mit 6:7 unterlag der SV Bossendorf Gegner GW Erkenschwick II trotz zwischenzeitlicher Führung nach Rückstand.
Als nächstes spielt der SV Bossendorf gegen den TuS Henrichenburg
„Wir haben ja lange nicht gespielt, da wollten wir den Zuschauern etwas bieten“, scherzt Schlimbach und fährt direkt mit einem Lachen fort: „In Bossendorf ist immer der Zuschauer der Gewinner.“ Auf die Frage, ob er einen derartigen Spielverlauf schon mal erlebt hat, schweigt er erst mal und überlegt.
Ein ähnliches Spiel fällt ihm aber auch nach einigen Sekunden nicht ein. „Vielleicht mal bei den Minikickern“, sagt er noch. „Man hat gemerkt, dass wir mehrere Wochen nicht trainieren konnten“, erklärt er. Grundsätzlich sei seine Mannschaft aber eine ziemlich fitte.
An der Fitness lag es nicht unbedingt - und erst Recht nicht zu Beginn der Partie. Da traf Erkenschwicks Dominic Petek in der 6. Minute per direktem Freistoß zum 1:0 für die Gäste. Der Ball, davon ist Schlimbach überzeugt, wäre sogar reingegangen, wenn Torhüter Lukas Schulz noch an den Ball gekommen wäre. „Dann brauchten wir erst mal ein bisschen“, sagt er.
Erkenschwick sei offensiv relativ gut gewesen, defensiv dafür aber eher weniger - „das konnte man aber auch über uns sagen“. Mit 3:3 ging es dann in die Halbzeitpause, nach der auch Tim Schlimbach in die Partie kam und zum zwischenzeitlichen 5:5-Ausgleich traf. Für einen Punkt reichte es am Ende aber nicht. Als nächstes bekommt es der SVB mit dem TuS Henrichenburg zu tun - dann können Schlimbach und seine Teamkollegen es wieder besser machen.
- Anstoß: Sonntag, 6. März, 15 Uhr, Lambertstraße, 44581 Castrop-Rauxel
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
