
© Christopher Kremer
Tim Forsmann noch ohne Einsatz: „Bin niemand, der irgendwelche Ansprüche stellt“
Fußball: Oberliga
Nach Stationen in Marl, Erkenschwick und Haltern läuft Tim Forsmann seit Sommer 2021 für Wattenscheid auf. Gespielt hat er in der Oberliga für die SG aber noch nicht. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Mit seinen 28 Jahren startete Tim Forsmann, der mit dem TuS Haltern am See in der Vergangenheit bis in die Regionalliga aufgestiegen war, ein neues Abenteuer: Er wechselte zum Traditionsverein SG Wattenscheid. Seitdem hat er aber kein Spiel in der Oberliga machen können - lange Zeit war das auch so geplant, zuletzt hatte er aber Pech.
Groß thematisiert wurde das in der Öffentlichkeit nie, erzählt Tim Forsmann, „aber bei mir war es eine private Sache, wo der Verein mir die Chance gegeben hatte, mich um einige private Sachen zu kümmern“. Der Verein habe direkt vollstes Verständnis gezeigt „und mir Rückendeckung gegeben“.
Bis zum Ende des Jahres hatte sich Forsmann zurückgezogen - komplett, wie er betont. Nur privat hielt er sich in dieser Zeit ein wenig fit. In der Winter-Vorbereitung stieg er dann wieder ins Training ein. „Ich bin sehr froh, dass der Verein mir die Chance gegeben hat, wieder dabei zu sein“, sagt er.
Tim Forsmann: „Ich möchte dem Verein auch etwas zurückgeben“
„Wir haben eine sehr gute Truppe und es ist nicht selbstverständlich, sich ein halbes Jahr zurückzuziehen und dann wieder einsteigen zu können.“ Als er wieder dabei war, hatte er jedoch wenig Glück.
„Erst musste ich aufgrund eines Bänderriss-Verdachts pausieren, dann bekam ich Corona und war erst mal raus“, erzählt Tim Forsmann, der einst über die Stationen SW Essen, Spvgg. Erkenschwick und TSV Marl-Hüls in Haltern gelandet war.

2019 stieg Tim Forsmann (M.) mit dem TuS Haltern in die Regionalliga auf. Hier bejubelt er mit Tim Kallenbach (l.) und Christoph Kasak den 1:0-Auswärtssieg am ersten Spieltag gegen den damaligen Drittliga-Absteiger Sportfreunde Lotte. © Holger Lindner
Am Freitag, 4. März empfängt sein aktuelles Team den TuS Haltern am See. Ob er dann im Kader sein wird, wird sich am Abend des Oberliga-Spiels zeigen. Mittlerweile ist der Rechtsfuß aber wieder voll im Training. „Der Kader ist jedoch groß und ich bin niemand, der irgendwelche Ansprüche stellt. Das kann ich auch nicht, in der Position bin ich nicht.“
Doch auch wenn er nicht spielt, will er seinem Team helfen. „Ich sehe mich auch in der Funktion, für gute Stimmung zu sorgen“, erklärt er und führt aus: „Ich möchte die Motivation hochhalten. Aber wenn ich sehe, wie die Jungs alle durchziehen, brauche ich das eigentlich gar nicht.“
Sollte Trainer Christian Britscho ihn aber auch wieder auf dem Platz brauchen, könne er sich auf ihn verlassen. An seiner Fitness müsse er nach der langen freiwilligen Pause und der anschließenden Zwangspause allerdings noch arbeiten. „Da geht natürlich noch mehr“, sagt Forsmann. „Ich möchte wieder auf 100 Prozent kommen, damit ich dem Verein auch etwas zurückgeben kann, nachdem alle so viel Verständnis für mich hatten.“
Im Training könne er schon wieder gut mithalten, aber das sei natürlich noch etwas anderes als im Spiel. Zumindest in Testspielen kam er aber auch schon wieder zum Einsatz. Es scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein, bis er auch wieder in der Oberliga auf dem Platz steht - vielleicht ja sogar schon gegen seinen Ex-Verein aus Haltern.
- Anstoß: Freitag, 4. März, 19.30 Uhr, Lohrheidestraße 82, 44866 Bochum
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
