Trainer René Kownatka war am Freitag (10. Juni) völlig erschöpft, hatte aber Grund zur Freude: BW Lavesum hat die Klasse gehalten.

Trainer René Kownatka war am Freitag (10. Juni) völlig erschöpft, hatte aber Grund zur Freude: BW Lavesum hat die Klasse gehalten. © Blanka Thieme-Dietel (Archiv)

Abstieg, zweite Chance, Rettung: Lavesumer waren „überglücklich, aber todmüde“

rnFußball: Kreisliga B

Nach turbulenten Wochen hat sich BW Lavesum im Elfmeterschießen den Klassenerhalt gesichert. Auf zwei Momente blickt René Kownatka besonders gerne zurück - einer hat ihn richtig stolz gemacht.

Lavesum

, 12.06.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ich hoffe, dass die Jungs dieses Erlebnis in die kommende Saison transportieren können“, sagt René Kownatka, Trainer von BW Lavesum, mit einigem Abstand nach dem Relegationsspiel gegen den SV Eggerode, in dem der B-Liga-Klassenerhalt durch ein 6:5 im Elfmeterschießen doch noch gesichert werden konnte. Die Zeit zwischen dem vorletzten Spieltag und einem wichtigen Anruf nach dem letzten Spieltag bezeichnet er derweil als „fürchterlich“.

„Erst sind wir abgestiegen, dann werde ich von einem von Beerlage angeschrieben, der erzählt, dass Olfen II sich zurückzieht“, erinnert sich Kownatka, dessen Team nach einem 1:5 gegen SuS Hochmoor am 29. Mai als Absteiger feststand. Dann die Nachricht vom Olfener Rückzug und ein Anruf beim Staffelleiter, der aber auch noch nichts Finales sagen konnte.

Am Freitag vor Pfingsten (3. Juni) hörte Lavesums Trainer dann noch mal nach. „Da hat er mir gesagt, dass wir abgestiegen sind, wenn Lüdinghausen aus der Bezirksliga absteigt.“ So kam es dann am Pfingstmontag (6. Juni). Am Abend plötzlich die überraschende Nachricht: Für die Blau-Weißen geht es doch noch in die Relegation.

Einen Tag vorher wurden bei BW Lavesum Elfmeter trainiert

„Da habe ich der Mannschaft dann mitgeteilt, dass es doch noch keine Sommerpause gibt und wir noch zwei Mal trainieren“, so René Kownatka. „Die Spieler waren schon total fertig.“ Mit dem Abstieg hatten sich alle eigentlich bereits abgefunden. Es folgten zwei gute Trainingseinheiten, ehe das Spiel gegen den SV Eggerode anstand - und dramatisch endete.

Nach 90 Minuten stand es 0:0, in der 110. Minute gingen die Schöppinger in Führung. Nur drei Minuten später der Ausgleich. Längst war es eigentlich viel zu dunkel auf dem Platz des SuS Hochmoor, wo die Partie ausgetragen wurde. Flutlicht gab es nur auf dem anderen Platz auf der Anlage.

Nach dem gesicherten Klassenerhalt im Relegationsspiel gegen den SV Eggerode feierten viele Lavesumer noch bis spät in die Nacht.

Nach dem gesicherten Klassenerhalt im Relegationsspiel gegen den SV Eggerode feierten viele Lavesumer noch bis spät in die Nacht. © Tim Philipps

Für das Elfmeterschießen wurde dann auch gewechselt. Die Lavesumer waren indes vorbereitet: „Das mache ich eigentlich nie, aber am Donnerstag hatte ich noch mal Elfmeterschießen trainieren lassen“, erzählt René Kownatka. Es sollte sich am Ende lohnen. Zum einen trafen alle seine fünf Schützen, während ein Eggeroder Spieler am Tor vorbeizielte. Zum anderen machte sich diese Vorbereitung auch schon wenige Minuten zuvor bezahlt.

„Ein ganz großes Lob dafür“: 42-Jähriger spielt 120 Minuten durch

„Das Beste an der Relegation war die Situation, als ich fragte, wer schießt“, so der Trainer. „Da haben sich sieben Spieler sofort gemeldet.“ Matthias Gülker beispielsweise schnappte sich direkt den ersten Elfmeter. „Ich hätte es nicht gemacht“, gesteht Kownatka mit einem Lachen.

Timo Meusener, der mit seinen 42 Jahren die vollen 120 Minuten durchspielte („Ein ganz großes Lob an Timo dafür.“), und Thomas Cimbalov klärten untereinander, wer den letzten Elfmeter schießen würde. Letztendlich sollte es Cimbalov werden, der souverän verwandelte und ein Lavesumer Jubelbeben auslöste.

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Was dem BW-Trainer da durch den Kopf ging? „Gar nichts mehr“, sagt er. „Ich war völlig fertig, das war die Hölle für mich.“ Stolz kam dann aber doch durch - vor allem wegen des Charakters seiner Mannschaft: „Die sind danach direkt zum Gegner gegangen, das war charakterlich großes Kino.“

Einen Teil der Feierlichkeiten verpasste René Kownatka im Anschluss, da er nach einer Bierdusche erst mal nach Hause zum Duschen fuhr. Danach ging es aber wieder zurück zur Feier, sagt er. Bis etwa 2 Uhr blieb er, seine Spieler teilweise noch länger. „Alle waren überglücklich, aber todmüde.“