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Weggefährte Hassani: „Bövinghausen darf mit Kevin in dieser Liga kein Spiel verlieren“
Fußball
Kevin Großkreutz gehört zum neuen Trainer-Team des Fußball-Westfalenligisten TuS Bövinghausen. Sein alter Teamgefährte Reza Hassani gratuliert seinem Freund - und setzt ihn unter Druck.
Reza Hassani und Kevin Großkreutz hatten in der vergangenen Spielzeit Großes vor mit Türkspor Dortmund. Zusammen hatten sie den Klub in die Fußball-Landesliga geführt. Das Fernziel war jetzt die Oberliga. Der von ihnen zusammengestellte Kader hatte das Potenzial, um die Ziele zu erreichen. Doch dann schmiss sie kurz nach dem Saisonstart hin, weil der Präsident Dr. Akin Kara in Dimitrios Kalpakidis einen Sportlichen Leiter installierte, mit dem das Duo nicht zusammenarbeiten wollte.
Jetzt sind Hassani und Großkreutz trotzdem in der Westfalenliga angekommen, während Türkspor weiter in der Landesliga festhängt. Hassani ist Teammanager beim FC Brünninghausen. Großkreutz ist Spielertrainer beim TuS Bövinghausen. Sie sind also Konkurrenten geworden. Zum Zeitpunkt der Saisonannullierung rangierte Bövinghausen auf Platz eins der Westfalenliga, Brünninghausen lag mit drei Punkten Rückstand auf Platz drei.
Das Duell um den Aufstieg
Wird es jetzt zwischen Hassani und Großkreutz zum Duell um den Oberliga-Aufstieg kommen? „Der TuS ist der große Favorit auf den Titel. Ganz klar. Bövinghausen darf mit Kevin und dem Kader in dieser Liga eigentlich kein Spiel verlieren“, sagt Hassani. Das Team sei zuletzt schon Erster gewesen und habe ich Serdar Bingöl und Kevin Großkreutz zwei absolute Topspieler hinzubekommen.
„Ich finde, dass wir eine überragende Mannschaft haben. Wir haben eine gute Mischung aus Technikern und Kämpfern. Wir haben alles dabei, was eine gute Fußballmannschaft ausmachen sollte. Ich denke, dass wir schon stark sind. Man darf aber nicht vergessen, dass auch die Gegner nicht einfach zu bespielen sind. Jeder wird heiß darauf sein, gegen uns zu spielen“, sagt Großkreutz im RN-Interview
Reza Hassani schwärmt von Kevin Großkreutz
Für Hassani war es eine logische Entscheidung, dass Großkreutz am Freitagabend in das Bövinghauser Trainerteam berufen wurde - zusammen mit Sven Thormann und Nikolai Karcev. „Es wäre unklug gewesen, Kevin nicht zum Trainer zu machen“, sagt Hassani. Er schwärmt vom Trainer Großkreutz. „Ich habe damals in Kemminghausen mitgezählt. Erst in der 14. Trainingseinheit gab es eine Übung, die es zuvor schon mal gegeben hat. Er hat es geschafft, 13 individuelle Trainingseinheiten zu planen. Wahnsinnstyp.“
Hassani war es auch, der schon in der vergangenen Spielzeit gesagt hatte, dass er Großkreutz den Sprung ins Profigeschäft schaffen kann. Als Trainer. „Man muss sein Training einfach sehen. Man merkt in jeder Einheit, was er als Profi für Trainer hatte. Er hat so viel aufgesogen und setzt das mit seinen Jungs immer um“, sagt Hassani.
Er weiß, dass auch der FC Brünninghausen ein gutes Team hat, „aber unter Druck steht vom ersten Spieltag an nur der TuS Bövinghausen. Mit diesen Jungs musst du doch aufsteigen, ansonsten war es eine verlorene Saison“, sagt er. Damit setzt er den Konkurrenten gleich mal unter Druck. Für den FC Brünninghausen heißt es, die vergangene starke Saison zu bestätigen und weiter junge Spieler an das gehobene Westfalenliga-Niveau heranzuführen. „Und dafür haben wir mit Rafik Halim und Florian Gondrum die perfekten Trainer.“
Hassani wird sich mit beiden Trainern vor dem Duell mit Bövinghausen zusammensetzen. „Ich weiß sehr gut, wie Kevin denkt. Das könnte uns vielleicht helfen“, sagt Hassani. Er hat schon jetzt richtig Lust auf das Derby. „Es wäre doch ein Traum, das Spiel vorzuziehen und den anderen Partien und dem BVB aus dem Weg zu gehen. Dann noch mit vielen Zuschauern. Mehr geht doch nicht. Mal schauen, ob wir das hinbekommen.“
Hassani betont aber, dass Kevin und er in erster Linie gute Freunde sind und bleiben, egal, was die Saison bringt. Und am Ende kann sich der Traum vom Oberliga-Aufstieg, den sie gemeinsam mit Türkspor Dortmund hatten, erfüllen. Zumindest für einen von beiden. Es ist realistisch. Bövinghausen mit Großkreutz wird der große Favorit sein und Brünninghausen gehört definitiv zu den Herausforderern der Liga.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
