Verletzter Dortmunder Topspieler kommt um Operation herum, ist aber lange noch nicht fit
Fußball
Der Fußball pausiert - das gilt auch für die Kicker aus dem Dortmunder Amateurfußball. Einer davon hatte sich vor drei Monaten schwerer verletzt. So geht es ihm heute.

Ein Dortmunder Top-Amateurfußballer hat sich vor drei Monaten schwerer verletzt. Fit ist er noch lange nicht. © Helga Felgenträger
Ein durchaus bekannter, höherklassiger Amateurfußballer aus Dortmund hatte sich noch vor dem Sport-Lockdown schwerer verletzt. Rund drei Monate pausiert der Offensivspieler daher schon. Wie geht es ihm heute? Wie schwer ist die Verletzung wirklich? In einem Vereinsinterview hat er sich geäußert.
Es war eines der letzten Oberligaspiele, die der ASC 09 Dortmund vor dem zweiten Lockdown bestreiten konnte. Am 11. Oktober gewannen die Aplerbecker mit 3:2 gegen die SG Wattenscheid 09. Ein Spieler hatte allerdings keinen Grund, um über den Sieg zu jubeln - Kapitän Kevin Brümmer. Der hatte sich eine Viertelstunde vor der Pause eine Fußverletzung zugezogen, ohne Fremdeinwirkung, maximal ein harmloser Zweikampf.
Die Diagnose war dennoch bitter: Kreuzband-Zerrung und Absplitterung des Schienbeinköpfchens. Dass der 28-Jährige für mehrere Wochen ausfallen würde, war sofort klar. Doch mittlerweile sind fast drei Monate vergangen - und Kevin Brümmer ist noch längst nicht wieder hundertprozentig fit. Doch ins Mannschaftstraining könnte er bald wieder zurückkehren, mit Abstrichen, wie er selbst sagt. Doch der Fußball macht Pause, Training im Lockdown ist nicht erlaubt. Brümmer muss sich noch etwas gedulden und weiter fleißig in der Reha arbeiten.
Auf der Facebook-Seite des ASC 09 Dortmund sprach Brümmer, der in der Saison 2015/16 vom Regionalligisten VfL Bochum II ins Aplerbecker Waldstadion wechselte, über seine Genesung, seine Ziele und über die Situation, die im Oktober des vergangenen Jahres zu seiner Verletzung führte.
Es gehe ihm ganz gut, den Umständen entsprechend und er könne sich nicht beklagen, erklärte Brümmer: "Der Heilungsverlauf der Verletzung ist auch ganz ordentlich. Corona ist natürlich etwas, was die Stimmung mal nach unten zieht."
Jeder Sportler kennt dieses Gefühl: Eine falsche Bewegung, ein unglücklicher Zweikampf und schon ist es passiert. Innerhalb von Sekundenbruchteilen entscheidet sich, ob es noch einmal gut gegangen ist oder eine wochen- oder gar monatelange Verletzungspause folgt. Natürlich ist die Situation am 11. Oktober im Aplerbecker Waldstadion noch immer frisch im Gedächtnis, völlig präsent, als wäre es gestern passiert.

Kevin Brümmer (M.) ist trotz dreimonatiger Pause noch nicht richtig fit. © Nils Foltynowicz
Es lief gut gegen Wattenscheid, gegen seinen Ex-Verein, für den er von Sommer 2011 bis Sommer 2014 auflief, mit dem erst von der Westfalenliga in die Oberliga und dann sogar bis in die Regionalliga West aufgestiegen war. Ein Jahr spielte er danach für den VfL Bochum II in der Regionalliga, ehe er im Sommer 2015 beim ASC 09 unterschrieb. Die Partie gegen Wattenscheid war sein 254. Spiel in der Westfalen-, Ober- oder Regionalliga.
Brümmer hatte bis dahin ein Tor vorbereitet und selbst eins gemacht. Es lief die 30. Minute, Brümmer knickte um und wusste relativ schnell, dass es was Ernsteres sein müsste. „Ich wusste das so halb“, erklärte Brümmer: „Es gibt ja öfters mal so Szenen, wo man gefoult wird, umknickt oder einen Schlag abbekommt. Wo es dann nach zwei, drei Minuten, wenn der erste Schmerz vorbei ist, danach wieder geht. Diese Situation war aber relativ komisch, ich bin komplett ohne gegnerische Einwirkung selbst umgeknickt, das gesamte Körpergewicht war so komisch auf den Körper verlagert. Es hat Klick gemacht im Kopf und ich habe gedacht. Okay, das könnte bisschen heftiger ausgefallen sein.“
Unters Messer musste der Aplerbecker Kapitän nicht, kam so um eine Operation herum. Relativ schnell begann Brümmer mit der Reha unter Anleitung des ASC-Physiotherapeuten in Bochum. „Die Behandlung ist top, deshalb bin ich auch guter Dinge, so wie es bisher verlaufen ist, dass ich einen guten Heilungsverlauf habe“, blickt Brümmer zuversichtlich nach vorn.
Ob er denn sofort wieder ins Training einsteigen könnte, wenn es jetzt wieder losgehen würde, wurde Brümmer im Interview auf der ASC-Facebook-Seite gefragt. Die Antwort macht auf jeden Fall Hoffnung. Brümmer: „Mal schauen, ich weiß natürlich nicht, ob ich voll mittrainieren könnte, da ich individuell noch nicht mit dem Ball trainiert habe. Ich war zweimal laufen, hatte keine Schmerzen, keine Probleme. Aber man muss abwägen, dass es bei verschiedenen Übungen zu Komplikationen kommen kann. Ins Mannschaftstraining könnte ich aber einsteigen, je nachdem mit wieviel Prozent Belastung.“
Auf jeden Fall fehle ihm aber der Fußball, so Brümmer: „Natürlich fehlt mir der Fußball, sogar extrem. Wenn es jetzt einen Zeitpunkt geben würde, wann es wieder losgeht, würde ich jeden Tag ein Kreuz machen auf dem Kalender, aber da müssen uns wohl noch etwas gedulden.“