Kevin Großkreutz und Reza Hassani bilden ein Trainerteam - einst beim VfL Kemminghausen, nun bei Türkspor Dortmund.

© Schaper

Türkspor-Coach Hassani vor der brisanten Rückkehr: „Habe mit Kemminghausen abgeschlossen“

rnFußball-Bezirksliga

Nach dem aufregenden Wechsel von Reza Hassani und Kevin Großkreutz innerhalb der Saison kommt es zum Wiedersehen. Auch vier Ex-Kemminghausener könnten dabei sein - doch bisher spielen die kaum.

von Patrick Radtke

Dortmund

, 07.03.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Im September vergangenen Jahres lösten Reza Hassani und Kevin Großkreutz ein Beben in der Bezirksliga aus. Als die beiden den Trikottausch vom VfL Kemminghausen zu Türkspor Dortmund vollzogen, sprach ganz Fußball-Dortmund über den Wechsel.

Nun kommt es zum ersten Wiedersehen. Eine Partie, die zu der Brisanz neben dem Platz auch für beide Mannschaften von enormer Bedeutung ist.

Die Pokalniederlage wirft einen Schatten auf die starke Phase

Türkspor Dortmund geht als Spitzenreiter in das Spiel, die vergangenen Wochen hätten kaum besser laufen können. Der bis zum Start der Rückserie stärkste Konkurrent, die DJK TuS Körne, patzte zwei Mal in Serie, liegt nun nur noch auf Rang drei. Des einen Leid, des anderen Freud: Türkspor hat nun neun Zähler Vorsprung auf Rang zwei, der Aufstieg in die Landesliga scheint greifbar nah.

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Alles eitel Sonnenschein also am Mendesportplatz im Dortmunder Norden - wenn da nicht das Pokalausscheiden gegen A-Ligist Brackel 61 gewesen wäre, nachdem Hassani von einem Schock sprach, in der Partie hätte TSD „komplett versagt“.

Den Gegner unterschätzt, hat Türkspor laut Hassani aber nicht. „Wir nehmen jeden Gegner ernst. Es war ein typisches Pokalspiel. Passiert, es geht weiter“, sagt er.

Hassani: „Ich gucke nach vorne, nicht in die Vergangenheit“

Die Partie gegen seine alte Liebe Kemminghausen, ist für den Coach nichts Besonderes, die Trennung verarbeitet. „Ich habe mit Kemminghausen abgeschlossen“, sagt Hassani. „Ich gucke nach vorne, nicht in die Vergangenheit. Wichtig ist, was wir mit Türkspor erreichen wollen, das ist mein Aufgabengebiet. Für einen Sieg gibt es immer noch nur drei Punkte.“

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Auch sein Gegenüber Jonas Keimer will „nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen.“ Für den VfL sei jedes Spiel ein wichtiges. „Weil wir dringend Punkte gegen den Abstieg brauchen. Wir haben die Geschichte abgehakt, für uns ist es einfach ein Spiel gegen den Tabellenführer“, so Keimer.

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Der VfL steckt im Klassement weiterhin unten drin. Das Wasser steht dem Verein bei sieben Punkten Vorsprung auf Holzwickede II zwar nicht bis zum Hals, der Bauchnabel ist aber schon erreicht. „Wir wissen, worum es geht. Aber wir haben viele Formschwankungen, die Voraussetzungen könnten besser sein“, moniert Keimer.

VfL Kemminghausens Centurion Emokpaire fällt aus

Und das, obwohl Kemminghausen die vergangene Partie gegen Schlusslicht Lüner SV II klar und deutlich mit 4:0 für sich entschied. „Aber das war übertrieben gesagt eine Alte-Herren-Mannschaft, gegen die wir da gespielt haben. Vier, fünf Spieler waren über 40, das dürfen wir nicht überbewerten“, so Keimer, der zudem auf drei wichtige Akteure verzichten muss.

Centurion Emokpaire wird dem VfL Kemminghausen gegen Türkspor Dortmund in der Bezirksliga erst einmal fehlen.

Centurion Emokpaire wird dem VfL Kemminghausen gegen Türkspor Dortmund in der Bezirksliga erst einmal fehlen. © Schaper

„Centurion Emokpaire hat sich bei einem Pressschlag im Training einen Innenbandriss zugezogen, Joel Okpure hat sich wahrscheinlich das Kreuzband und den Meniskus gerissen und Luan Pajazi hat eine Innenbanddehnung.“ Vor allem der Ausfall Emokpaires wiegt schwer, wie Keimer betont.

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„Der wechselt ja nicht umsonst in die Westfalenliga (zur neuen Saison zum FC Brünninghausen, Anm. d. Red.). Er ist mit seiner Schnelligkeit, Ballsicherheit und Aggressivität gegen den Ball jemand, den man nicht einfach so ersetzten kann.

Ex-Kemminghausener spielen bei Türkspor Dortmund bisher kaum

Bei dieser Personalsituation helfen, könnten Ahmed Ersoy, Louis Osmani, Daniel Jänicke und Ilja Petreian, die jedoch allesamt ihrem ehemaligen Trainerteam zu Türkspor folgten.

Bei ihrem neuen Klub warten die drei Spieler jedoch noch auf ihr Ligadebüt in der ersten Mannschaft, Osmani und Jänicke spielten im November noch in der Zweitvertretung in der Kreisliga C, Petreian kam immerhin schon im Pokal zum Einsatz.

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Den Verdacht des Fehleinkaufs erstickt Hassani im Keim. „Wir planen voll und ganz mit ihnen. Sie haben in der Vorbereitung auch gute Spiele gemacht. Louis Osmani und Daniel Jänicke waren krank, Ahmed kam von einer schweren Verletzung zurück und Ilja hat gegen Brackel gespielt“, zählt Hassani auf, um dann wieder auf das unangenehme Wiedersehen mit der Ex vorauszuschauen:

Reza Hassani: „Es ist nur ein Hobby“

„Wir wollen von Nebengeräuschen nichts wissen. Man sollte nicht vergessen, dass es nur ein Hobby und immer noch Amateurfußball ist. Kein Spiel wird einfach werden. Wenn du oben stehst und der Gejagte bist, kitzeln die anderen Teams noch mehr aus sich raus.“

Alles angerichtet also, für die Kemminghausener Pirsch.

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