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Rückstand, 70 Minuten Unterzahl, Schneetreiben - dann kommt Türkspor Dortmunds Zauberfuß
Fußball-Bezirksliga
Der TuS Eichlinghofen verlangte Türkspor Dortmund alles ab, hatte den Favoriten auch dank einer Roten Karte am Rande einer Niederlage. Aber dann zauberte ein Gast gleich zwei Mal.
Es waren biedere Bedingungen, unter denen die vorgezogene Bezirksliga-Partie zwischen dem TuS Eichlinghofen und Türkspor Dortmund am Donnerstagabend stattfand.
Der Platz bedeckt mit einer Schneeschicht, der Niederschlag von oben extrem. Doch die Mannschaften ließen sich davon nicht beeindrucken.
Platzverweis für Türkspor Dortmund
Eichlinghofen suchte die Zweikämpfe, um die spielerische Klasse von Türkspor nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, es entwickelte sich eine hitzige Partie, gleich zweimal kam es in der ersten Hälfte zu einer Rudelbildung.
Einmal davon mit negativen Folgen für Türkspor, denn Iago Augusto de Carvalho wurde beim Stand von 1:0 für TSD von Schiedsrichter Andreas Braun früh mit der Roten Karte vom Feld gestellt.
Die Taktik des Außenseiters aus Eichlinghofen ging also durchaus auf, auch wenn Mateus Ajala Cardoniz (16.) den Tabellenführer mit einem Kopfball nach Flanke von Ozan Bektas zunächst in Führung brachte.
Der TuS fand aber postwendend die passende Antwort. Salomon Tshitungu Kadima flankte nur kurz nach dem Gegentreffer maßgerecht auf den Kopf von Alexander Voss , der völlig freistehend Türkspors Keeper Muhammed Acil mit einem wuchtigen Kopfball keinerlei Abwehrchance ließ.
TuS Eichlinghofen schockt Türkspor noch ein zweites Mal
Doch damit nicht genug: In der 35. Minute befand sich Türkspors Abwehr zum zweiten Mal im Tiefschlaf. Diesmal nutzte Andi Dapi das aus und köpfte den TuS nach einer Ecke mit 2:1 in Front.

Salomon Tshitungu vom TuS Eichlinghofen machte Türkspor Dortmund Probleme. © Schulze
Türkspor war nun gefordert, in Unterzahl drohte die überraschende Niederlage und somit ein Rückschlag im Aufstiegsrennen. Doch dann zeigte Ömer Akman, wegen dessen Hochzeit die Partie überhaupt erst auf den Donnerstag vorgezogen wurde, einmal mehr seine Klasse. Als 22 Metern zirkelte er einen Freistoß um die Mauer genau in den Knick - ein Treffer der Marke Traumtor.
Im zweiten Spielabschnitt verflachte die Partie etwas. In der 48. Minute hatte Eichlinghofen die dicke Chance, erneut in Führung zu gehen. Doch den Schuss von Tshitungu Kadima mit dem mittlerweile aufgrund des Schnees orangefarbenen Ball, konnte Türkspors Keeper Acil gerade noch abwehren.
Insgesamt hatte Eichlinghofen mehr vom Spiel, die Überzahl wurde aber nicht clever genug ausgespielt, es blieb Stückwerk.
Ömer Akman zeigt seine Freistoßkünste
Und dann kam erneut Akman, der in der 55. Minute erneut einen Freistoß ins Eichlinghofener Tor zauberte. Nun konnte sich Türkspor auf die Defensive konzentrieren, die Heimmannschaft war gefragt.
Aufregend wurde es aber nur noch einmal: als ganz Eichlinghofen in der 86. Minute nach einem Foul an dem eingewechselten Alessandro Desiderio Strafstoß forderte, der Schiedsrichter das strafwürdige Vergehen aber vor den Sechzehner verlagerte und der folgende Freistoß nichts einbrachte.

Mit zwei Freistößen entschied Ömer Akman die Partie für Türkspor Dortmund gegen den TuS Eichlinghofen. © Folty
TuS-Coach Marc Risse war verärgert über die Niederlage, unter anderem weil sein Team zwei direkt verwandelte Freistöße kassierte und die Großchance von Tshitungu nicht in ein Tor ummünzte. Denn dann hätte die Partie anders verlaufen können. „Dennoch war es ein sehr gutes Spiel von beiden Teams, auch von uns. Aber gegen die individuelle Klasse von Türkspor“ sei einfach kein Kraut gewachsen.
Deutlich euphorischer zeigten sich natürlich die Verantwortlichen von Türkspor: „Wer so ein Spiel gewinnt, der steigt auch auf“, war Trainer Kevin Großkreuzt voll des Lobes und bezog sich bei der Aussage auf die 70 Minuten in Unterzahl. Und Reza Hassani ergänzte: „Speziell in der zweiten Hälfte hat meine Mannschaft Charakter gezeigt.“
Baujahr 1965, gebürtiger Dortmunder, der sich seit fast zwanzig Jahren auf den Sportplätzen tummelt und den Dortmunder Amateurfußball mit all seinen Facetten kennt.
