Vor Wiederholungsspiel gegen Osmanlispor Germania-Coach macht VfR Kirchlinde Hoffnung

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Eigentlich waren die Fußballer von Rot Weiß Germania gedanklich schon in der Sommerpause. Mit einem spektakulären 5:5 beim FC Sarajevo-Bosna hatte die Mannschaft von Trainer Tobias Ahland die Saison in der Kreisliga A1 Dortmund abgeschlossen. Noch können Spieler und Trainer aber doch nicht die Füße hochlegen.

Denn auf die Germania wartet auf einmal noch ein Wiederholungsspiel. Die am 7. Mai beim Stande von 2:2 abgebrochene Partie gegen den SC Osmanlispor muss nach dem neusten Urteil der Bezirksspruchkammer erneut angesetzt werden.

Weil Fans des SC Osmanlispor den Schiedsrichter-Assistenten bedrängt und anschließend gewürgt haben sollen, was letztendlich zum Spielabbruch geführt hatte, hatte das Sportgericht die Punkte zunächst der Germania zugeschrieben.

Osmanlispor legte dann jedoch Einspruch gegen die Spielwertung ein, da der Schiedsrichter-Assistent nach eigener Aussage nicht gewürgt worden sei. Das Bezirkssportgericht gab Osmanlispor Recht.

Im Mai wurde die Partie zwischen RW Germania und SC Osmanlispor abgebrochen.
Im Mai wurde die Partie zwischen RW Germania und SC Osmanlispor abgebrochen. © Andreas Seiffert

Germania von Urteil überrascht

So müssen die Germania-Kicker doch noch einmal auf den Platz. Damit gerechnet hat bei den Rot-Weißen aber niemand. „Wir waren sichtlich überrascht. Das ist jetzt alles sehr kurzfristig und organisatorisch und logistisch eine Herausforderung, aber das Urteil müssen wir so akzeptieren“, sagte Germanias Trainer Tobias Ahland.

Dass es für seine Mannschaft eine ungewöhnliche Situation ist, bestreitet der Coach nicht. Dennoch will er die Motivation für das nun wirklich letzte Saisonspiel hochhalten. Schließlich geht es noch um eine Menge, zwar nicht für Germania, dafür aber für Osmanlispor und den VfR Kirchlinde.

Durch das Wiederholungsspiel kann Osmanlispor an Kirchlinde wieder vorbeiziehen und den direkten Aufstieg in die Bezirksliga feiern. Über diesen hatte sich Kirchlinde am vergangenen Wochenende bereits gefreut. Nun ist der Frust beim VfR über die Kehrtwende im Verfahren frustriert und wütend.

VfR Kirchlinde übt Kritik

Kirchlindes Trainer Markus Ottenberg sprach im Gespräch mit dieser Redaktion von „Wettbewerbsverzerrung“. Sorge mache vor allem, dass RW Germania nicht mehr mit der nötigen Motivation und Ernsthaftigkeit ins Spiel gehen würde.

Was das angeht kann Ahland seinen Trainerkollegen aber beruhigen. „Wir werden auf jeden Fall Gas geben. Wir hatten sie schonmal am Rande einer Niederlage. Es geht hier aber auch nicht um Osmanlispor oder Kirchlinde. Wir sind für unsere sportliche Leistung verantwortlich“, betont er.

Hochmotiviert wird allerdings auch Osmanlispor in die Partie gehen. Möglicherweise erwartet Germania ein Sturmlauf von der ersten Minute an. „Für Osmanlispor steht viel auf dem Spiel. Sie haben eine seht gute Qualität, aber es ergeben sich dann auch Chancen für uns. Es wird wichtig sein, das Spiel lange offenzuhalten, so wie im letzten Spiel gegen Osmanlispor“, so Ahland.

Spiel hat auch Positive Seiten

Auch, wenn das plötzliche Wiederholungsspiel die Germania unvorbereitet trifft, sieht Ahland auch die positiven Aspekte. „Wirtschaftlich ist das nochmal ein schöner Anreiz für den Verein. Da werden sicher einige Zuschauer kommen“.

Eine Kiste Bier oder ein ähnliches Geschenk aus Kirchlinde im Falle eines Sieges oder Unentschieden sei der Germania noch nicht angeboten worden. Aber: „Dagegen wehren würden wir uns nicht. Kirchlinde würde sich, glaube ich, auch erkenntlich zeigen, wie ich sie kenne“, spekuliert Ahland.