
© Stephan Schuetze
Trainersperre und drohende Abgänge: Wie geht es mit Osmanlispor weiter?
Fußball-Kreisliga A
Osmanlispor Dortmund muss sich einen neuen Trainer suchen. Womöglich ist das aber nicht die einzige Baustelle beim SC. Dennoch hat der Verein ein ambitioniertes Ziel für die kommende Saison.
Der SC Osmanlispor steht vor einer schwierigen Situation. Denn der A-Ligist muss sich einen neuen Trainer suchen. Nicht, weil der bisherige gekündigt hat oder entlassen wurde. Tatsächlich war man beim SC sogar sehr zufrieden mit seinem aktuellen Übungsleiter. Doch nun wurde dieser für 18 Monate gesperrt. Das führt womöglich sogar zu mehr als nur einer Baustelle für Hüsseyin Asan, Osmanlispors Vorsitzenden.
18 Monate darf Jürgen Peter nicht mehr eine Funktion in einem Verein innehaben. So lautet eine der Strafen, zu denen ihn das Kreissportgericht Dortmund verurteilt hatte. Ihm wurde vorgeworfen, dem Dortmunder Fußballkreis und seinem Kreisschiedsrichterausschuss Korruption, Manipulation und Rassismus zum Nachteil des SC Osmanlispor vorgeworfen zu haben.
Hüsseyin Asan: „Wir werden oben mit dabei sein“
Peter sei ein toller Trainer und Mensch, sagt Hüsseyin Asan. „Es ist schade für den Jungen.“ Er bedauere, dass es nun zu einer so langen Strafe gekommen ist. „Aber wir können es als Verein nicht ändern.“ Zwar überlege der A-Ligist noch, Einspruch gegen das Urteil einzulegen, aber „ob das was bringt, ist was anderes“. Nun schaut der Verein aber vor allem in die Zukunft. Ganz oben auf der Aufgabenliste: ein neuer Übungsleiter.
„Wir müssen uns jetzt einen neuen Trainer suchen“, sagt der SC-Vorsitzende. Er bringt aber auch eine interne Lösung ins Spiel, bei der er nicht viel Überredungskunst bräuchte. Er selbst könne nämlich auch noch mal einspringen. Schon früher stand Hüsseyin Asan, der schon fast 30 Jahre zum Verein gehört, an der Seitenlinie von Osmanlispor. Nun wieder einzuspringen, könne er sich durchaus vorstellen, wenn kein geeigneter Kandidat gefunden wird.
Doch die Sperre von Jürgen Peter sorgt nicht nur für einen leeren Platz auf der Trainerbank. Auch die Kaderplanung ist betroffen. „Ziemlich viel sogar“, sagt Hüsseyin Asan. „Jürgen hat den ganzen Kontakt zu den Spielern gehabt.“ Der bleibe auch weiterhin bestehen, aber eben nur noch im privaten Bereich fernab des Fußballs. Mehrere Neuzugänge haben dem A-Ligisten bereits zugesagt, sagt der Vorsitzende. Es handle sich dabei um „sechs, sieben Leute“. Gute Spieler, die das Team nach vorne bringen, wie er sagt. Namen will er allerdings noch nicht nennen, erst wenn alles final geklärt ist. Der bisherige Kader bleibt bis auf wenige Spieler zusammen.
Macht man sich beim Tabellenvorletzten der abgebrochenen Saison nun Sorgen, dass einige Spieler durch die Trainersperre ihre Zusage wieder zurückziehen? „Natürlich“, gesteht Asan. Es sei keine ganz so einfache Situation. Dennoch ist er positiv gestimmt. Nachdem die letzte Saison mit nur 19 Punkten aus 20 Spielen beendet wurde, guckt der SC Osmanlispor nun wieder Richtung obere Tabellenhälfte.
„Wir wollen oben ein bisschen mitmischen“, sagt Asan. Und dann wird er sogar noch mal konkreter: „Wir werden oben mit dabei sein.“ Mit dem derzeitigen Kader sei ein fünfter oder sechster Platz in der kommenden Spielzeit durchaus machbar. Er ist sich jedoch auch sicher, dass es mit Jürgen Peter auf der Trainerbank einfacher wäre, die Ziele des Vereins zu erreichen. „Ohne ihn werden wir es ein bisschen schwerer haben.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
