Nun hat das Kreissportgericht Dortmund ihm die Rote Karte gezeigt.

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Lange Sperre nach Facebook-Post: Dortmunder Trainer muss 18 Monate pausieren

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Ein Dortmunder Kreisliga-Trainer muss lange auf sein nächstes Spiel warten. Das Kreissportgericht Dortmund hat ihn wegen unsportlichen Verhaltens verurteilt - es gab gleich mehrere Strafen.

Dortmund

, 27.06.2020, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der 8. März war für viele Amateurfußballer der letzte Tag, an dem sie noch einmal auf dem Platz standen. Dann kam das Coronavirus und die ersten Spielabsagen, ehe die Saison am 9. Juni offiziell abgebrochen wurde. Viele warten bereits sehnsüchtig auf die neue Saison - wann auch immer diese starten soll. Ein Dortmunder Kreisliga-Trainer muss allerdings noch deutlich länger als alle anderen auf sein nächstes Spiel warten. Er wurde für lange Zeit gesperrt.


Gegen Jürgen Peter und den SC Osmanlispor, dessen erste Mannschaft Peter bislang trainierte, wurde ein Sportrechtsverfahren eingeleitet - „wegen des Verdachts des grob unsportlichen Verhaltens“, heißt es vonseiten des Fußball und Leichtathletik-Verbandes (FLVW). Der Trainer habe dem Fußballkreis Dortmund und dem Kreisschiedsrichterausschuss Korruption, vorsätzliche Manipulation und Rassismus zum Nachteil seines Teams vorgeworfen. All diese Vorwürfe packte der Trainer in einen Facebook-Post, auf den der Fußballkreis Dortmund aufmerksam wurde. Daraufhin leitete er die Ermittlungen gegen Peter ein. Der Beitrag wurde mittlerweile wieder gelöscht.

Bei Missachtung der Strafe droht eine zweite Geldstrafe

Dabei ging es um jenes Spiel am 8. März gegen den SuS Oespel-Kley in der Kreisliga A. Die Partie endete 4:0 für Oespel-Kley, die am Ende der abgebrochenen Saison punktgleich mit Osmanlispor, aufgrund des besseren Torverhältnisses aber zwei Plätze vor ihnen, auf Rang 13 landeten. Insgesamt sahen acht Spieler von Osmanlispor die Gelbe Karte, zwei von ihnen sogar noch eine zweite. In der 71. und in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte mussten SC-Spieler mit Gelb-Rot vom Platz.

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Am 24. Juni entschied das Kreissportgericht Dortmund in einer öffentlichen Sitzung, dass Jürgen Peter eine Spielsperre von neun Monaten erhält. Somit ist er erst am 24. März 2021 wieder spielberechtigt. Das Kreissportgericht sprach zudem ein Verbot des Betretens von Sportanlagen, „insbesondere als Zuschauer oder als Mitwirkung am Spielfeldrand“, für 12 Monate aus. Erst am 24. Juni 2021 darf Peter also eine Sportanlage überhaupt wieder betreten. Doch damit endet die Strafe für den Trainer noch nicht.

Auch ein „Verbot der Ausübung einer Funktion im DFB, in den Regional- und Landesverbänden sowie im Verein“ wurde ausgesprochen. Es gilt für 18 Monate bis zum 24. Dezember 2021. Peter oder ersatzweise der SC Osmanlispor muss zudem eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro zahlen. Sollte er gegen eine der Strafen verstoßen, drohen weitere 500 Euro als Strafe.

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Jürgen Peter, der auch als Jugendtrainer der U12 von RW Barop und seit kurzem auch als Bindeglied zwischen dem TuS Bövinghausen und der SG Lütgendortmund bei ihrer neuen Jugend-Kooperation tätig ist, bedauert die Entscheidung des Sportgerichts. „Für mich persönlich ist das sehr schade“, sagt er. „Ich darf aber nichts zum Fall sagen“, erklärt er. Aktuell werde aber noch gemeinsam mit Osmanlispor überlegt, Einspruch gegen das Urteil einzulegen. Stand jetzt wird Jürgen Peter aber lange nicht mehr an der Seitenlinie stehen dürfen - erst zum Weihnachtsfest 2021 könnte er wieder eine Mannschaft coachen.

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