Nico-Thorsten Legat wechselte vor der Saison aus der Fußball-Oberliga in die Landesliga nach Bövinghausen. Die zwei Schritte zurück sollen zu drei nach vorne führen - mindestens.

Dortmund

, 29.07.2019, 18:03 Uhr / Lesedauer: 3 min

Der TuS Bövinghausen hat mehr als nur einen Legat. Denn neben Coach Thorsten Legat ist da ja noch Nico-Thorsten Legat, der 21-jährige Trainer-Sohn. Mit dem Namen Thorsten Legat kann man eigentlich nur Erfolg haben, oder? Angesprochen auf die Frage lacht Papa Legat nur. „Da müssen wir den Ball flach halten“, sagt er. Etwas ernster fährt er fort: „Das hat er sich mit seiner Disziplin erarbeitet.“ Um dann augenzwinkernd zu ergänzen: „Naja, bei dem Vater...“

Nico folgt Vater Thorsten Legat

Zur neuen Saison folgte Nico seinem Vater zum TuS Bövinghausen. Nico wechselte dafür von Westfalia Herne aus der Ober- in die Landesliga. „Zwei Schritte zurück“, wie Nico zunächst sagt. Aber der gelernte Logistiker wollte unbedingt unter dem Papa trainieren und spielen, wie das zuletzt in der U15 der Fall war.

„Mit Papa als Trainer kann ich mich brutal entwickeln. Das ist in dem Maße noch bei niemandem der Fall gewesen“, sagt Nico. „Das Jahr in Bövinghausen wird mir guttun.“ Konfrontiert mit diesem Argument freut sich Throsten senior zwar, ist aber auch nicht sonderlich überrascht. „Ich wäre ein schlechter Lügner, wenn ich etwas anderes behaupten würden“, sagt der 50-Jährige. „Ich kenn seine Schwächen und Stärken. Einige Trainer vor mir, wussten nichts mit Nico anzufangen.“ Zwei Schritte zurück für Nico, um also mindestens drei nach vorne zu gehen, so scheint es.

„Mit Papa als Trainer kann ich mich brutal entwickeln.“
Nico-Thorsten Legat

Und dass Nico den Wechsel in die Landesliga wirklich als Rückschritt sieht, relativiert er selbst ziemlich schnell. „Dadurch, dass wir praktisch eine Oberliga-Truppe haben, ist es so, als würden wir auch Oberliga spielen“, sagt der 21-Jährige. Nico Legat ist vom Weg, den der TuS eingeschlagen hat, überzeugt, das merkt man gleich, wenn man mit ihm redet. „Bövinghausen ist eine Adresse, da wird noch viel in der Zukunft passieren.“

Nur ein Kern bleibt Bövinghausen erhalten

Überhaupt ist viel über Bövinghausen geredet und geschrieben worden in den letzten Wochen. Sie haben einiges vor, im Dortmunder Westen. Vor der Saison mussten einige Spieler den Klub verlassen, dafür kamen neue. Sogar Oberliga-Spieler konnten die TuS-Verantwortlichen vom Weg in Bövinghausen überzeugen. Nur ein Kern des Bezirksliga-Kaders der vergangenen Saison blieb im Verein. Von daher war die Integration der vielen Neuen kein Problem, denn feste Gruppen gab es so gut wie nicht. Für Nico Legat sei der Anschluss in Bövinghausen ohnehin kein Problem gewesen, wie er sagt, denn er habe einige der Spieler noch aus der Oberliga gekannt.

Und was sie alle eint, ist das ganz große Ziel: Die Landesliga lieber heute als morgen nach oben verlassen. Die Chance, dass das schon in dieser Spielzeit geschehen könnte, sehen beide. Trainer Legat hält sich mit einer Aufstiegsansage noch etwas zurück, spricht davon, in den Top Fünf zu landen. Spieler Legat ist da schon etwas offensiver: „Wir haben eine überragende Truppe. Wir wollen den Aufstieg starten.“ Wichtig sei aber, einen guten Saisonstart zu erwischen. Und damit es dann auch am Ende klappt mit dem Westfalenliga-Aufstieg, dazu müsse „jeder jedes Spiel angehen, als sei es das Letzte“, sagt Legat, der Spieler, ganz im Duktus eines echten Trainers.

Doch was zeichnet eigentlich den Spieler Nico Legat aus? „Ich ziehe immer durch, bis zum Limit“, sagt er selbst. Tatsächlich stand der angehende Logistik-Meister in allen Vorbereitungsspielen über die volle Distanz auf dem Feld, trotz der großen Fülle an Spielen und der anstrengenden Konditionseinheiten.

Für Nico Legat ist mehr drin als die Landesliga

Vater Thorsten, jetzt aber eher ganz im Element als Trainer, sieht jedoch noch weit mehr in seinem Spieler. Das Läuferische, klar, erwähnt er ebenfalls, aber auch: „Er ist technisch und taktisch stark. Er sticht aus der Mannschaft heraus“, sagt der Ex-Bundesliga-Profi. „Und“, betont Papa Legat nochmal extra, „er ist gerade mal bei 75 Prozent. Nico ist eigentlich viel zu gut für die Landesliga.“ Erst recht, wenn er sein volles Potenzial abruft. Dann sei die Regionalliga drin, sagt Thorsten senior. „Mindestens“, sagen die, die ihn schon für Bövinghausen haben kicken sehen.

Auf dem Rasen kann Nico Legat mehrere Positionen spielen. In Herne, seiner vorigen Station, wurde er vor allem als Rechtsverteidiger eingesetzt. Coach Legat sieht Spieler Legat aber eher auf Sechs. Zwar sei Nico vielseitig einsetzbar, „seine Stärken liegen aber in der Position vor der Abwehr“.

„Legat ist erst mal nur ein Name. Und der hilft dir gar nichts, wenn du nicht deine Leistung bringst.“
NICO-THORSTEN LEGAT

Der Name Legat hilft Nico-Thorsten weder, noch hat er ihm alles erleichtert, sagt er. „Das ist erst mal nur ein Name. Und der hilft dir gar nichts, wenn du nicht deine Leistung bringst“, sagt 21-Jährige. Natürlich gebe es auch einige Leute die ihn immer wieder auf seinen berühmten Vater ansprächen und Vergleiche der beiden anstellten. Nico Legat nimmt das zur Kenntnis, an sich heran lässt er das nicht, wie es scheint, und wenn, dann erhält man nur ein Achselzucken.

Mehr Qualitäten als nur als Fußballer

Doch es sind nicht nur die fußballerischen Qualitäten, mit denen Nico Legat glänzt. Er ist ein bodenständiger Typ. Das bestätigt auch sein Vater. „Nico ist hilfsbereit und lieb“, sagt der Papa über den Sohnemann. Und umgekehrt? „Papa ist mein Mentor, nur durch ihn bin ich so weit gekommen.“ Die beiden pflegen ein gutes Verhältnis, wie auch nochmal Papa Legat betont: „Da ist mehr als nur die Beziehung zwischen Vater und Sohn, da ist Freundschaft. Nico ist ein Mensch, bei dem jeder froh wäre, ihn als Schwiegersohn zu haben.“