Neuer Stockschläder-Klub steht fest - BVB mit Reisestress in der Champions League

Champions League

Borussia Dortmunds Handballerinnen treten in der Champions League bei Brest Bretagne an. Eine wichtige Stütze fehlt dem BVB in Frankreich. Derweil steht der neue Klub von Johanna Stockschläder fest.

Dortmund

, 05.02.2021, 20:00 Uhr / Lesedauer: 3 min
Der neue Klub von Außenspielerin Johanna Stockschläder steht fest.

Der neue Klub von Außenspielerin Johanna Stockschläder steht fest. © Ludewig

Die Erinnerungen an den Gegner von der französischen Atlantik-Küste waren eher unangenehmer Art. Am 20. September hatte der BVB in der Helmut-Körnig-Halle sein erstes Heimspiel in der Champions League ausgetragen. Und ziemlich bitter erkennen müssen, dass eine Mannschaft wie Brest Bretagne Handball ein anderes Kaliber ist als Halle-Neustadt, Mainz oder Oldenburg, wo man am Mittwochabend mit 43:22 gewann und gleichzeitig den höchsten Sieg in dieser Saison feiern durfte.

„Ja, gegen Brest haben wir unsere bislang schwächste Leistung in der Champions League gezeigt. Das muss man so klar sagen“, fand Borussen-Coach André Fuhr deutliche Worte für die 29:41-Niederlage.

Brest ist eine europäische Spitzenmannschaft

Doch mittlerweile hat sich der BVB in der Königsklasse zumindest teilweise akklimatisiert, rangiert mit vier Punkten auf Rang sechs in der Gruppe B und hat durchaus noch realistische Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale.

Natürlich weiß auch André Fuhr, dass es etwas vermessen wäre, beim Gruppendritten in Brest von einem Sieg für den BVB auszugehen.

Immerhin gelten die Französinnen als anerkannt europäische Spitzenmannschaft.

„Wir wollen es einfach nur besser machen als im Hinspiel, deshalb müssen wir das Spiel annehmen, uns ein eigenes Ziel erarbeiten“, fordert Fuhr. Was das heißen soll, ist klar: „Wir wollen Brest ärgern, so wie wir das auch in Moskau mit CSKA geschafft haben. Eine gute Leistung muss auch nicht unbedingt am Ergebnis festgemacht werden“, fordert Fuhr.

Allerdings sind die Voraussetzungen nicht unbedingt die besten. Denn mit Alina Grijseels fehlt nicht nur eine wichtige Rückraumspielerin für den Angriff, sondern auch eine Stütze im Innenblock der BVB-Defensive. Die Nationalspielerin fiel bereits am Mittwoch in Oldenburg mit muskulären Problemen aus und trat im Gegensatz zur ebenfalls angeschlagenen Kreisläuferin Clara Monti Danielsson den Weg nach Brest gar nicht mit an.

Bei einer weiteren Personalie hat sich derweil die Zukunft geklärt: Außenspielerin Johanna Stockschläder, zweitbeste Torschützin des BVB in der Bundesliga (58 Tore), wird in der kommenden Spielzeit für die Neckarsulmer Sport-Union auflaufen. Das gab der Klub am Donnerstag bekannt.

Zurück nach Frankreich: Denn der Weg dorthin hatte es wahrlich in sich. Der Begriff Reisestress trifft auf das Programm der BVB-Frauen ohne Wenn und Aber zu. Nach dem Mittwochabendspiel in Oldenburg war die Mannschaft um Mitternacht zurück in Dortmund. Am Nachmittag wurde dann noch eine Trainingseinheit absolviert, ehe es wieder in den Reisebus ging.

Am Donnerstag um 19 Uhr machte sich der BVB-Tross auf den Weg, lange 1100 Kilometer bis an die Westspitze der Bretagne waren da noch zu fahren. Am Freitagmorgen um 9 Uhr war das Hotel in Brest erreicht, dann ging's zum Schlafen ins Hotel, nachmittags stand ein kurzes Training in der Handball-Arena an.

Lange Rückfahrt, danach das Derby

Der Samstag steht dann im Zeichen der Vorbereitung auf die mittlerweile zwölfte Partie nach der Weihnachtspause. Eine Videoanalyse, dann die Vorbereitung aufs Spiel, das sogenannte Pre-Match. Um 16 Uhr Anwurf (live auf ehf.tv, kommentiert von Sascha Staat). „Und nach dem Spiel“, so André Fuhr, „geht's sofort wieder in den Bus. Wir wollen und dürfen keine Zeit verlieren. Die 1100 Kilometer lange Rückfahrt nach Dortmund ist wahrlich kein Pappenstil.“

Denn der BVB ist bereits kommenden Mittwoch wieder zu Hause im Rhein-Ruhr-Derby gegen Bayer Leverkusen gefordert, ehe das vermeintlich letzte Champions-League-Duell gegen Odense ansteht. Was mit den beiden Nachholspielen gegen den rumänischen Vertreter Valcea Oltchim passiert, wussten die BVB-Verantwortlichen in den vergangenen Tagen noch nicht.

Eine Presseanfrage unserer Redaktion vom Freitagvormittag hat die Europäische Handball Föderation noch nicht beantwortet. Viel Zeit bleibe für diese Nachholspiele aber nicht mehr, denn die Gruppenphase in der Champions League soll bis Mitte Februar eigentlich abgeschlossen sein, doch der BVB ist bis in den März hinein voll mit englischen Wochen in der Bundesliga.

Am Freitagnachmittag machte der BVB, nach der Bekanntgabe von Amelie Berger am Vortag, auch die Verpflichtung von Torhüterin Madita Kohorst offiziell. Kohorst kommt vom TuS Metzingen und hat für zwei Jahre in Dortmund unterschrieben. „Wir sind von Madita und ihren Fähigkeiten absolut überzeugt und freuen uns, ab dem Sommer mit ihr zusammenzuarbeiten“, erklärt Andreas Heiermann in der offiziellen Mitteilung des BVB.