Nach Pleiten zum Auftakt: Liga-Favorit Sharri und der Hörder SC wollen Fehlstart vermeiden

Fußball-Kreisliga

Beide haben am ersten Spieltag der Saison ziemlich deutlich verloren, beide wollen es nun viel besser machen. Der Hörder SC und KF Sharri treten am Sonntag gegeneinander an, um den Fehlstart zu verhindern.

von Moritz Lerch

Dortmund

, 17.08.2019, 16:33 Uhr / Lesedauer: 3 min
Robert Podeschwa möchte den KF Sharri ärgern.

Robert Podeschwa möchte den KF Sharri ärgern. © Nähle

Am Sonntag (15 Uhr, Sportplatz Benninghofen, Hüttenhospitalstraße, 442699 Dortmund - oder live bei uns im Stream) treffen der Hörder SC um Trainer Robert Podeschwa und einer der Ligafavoriten Sharri Dortmund um Trainer Ferhat Degirmenci aufeinander. Die Coaches kennen sich gut, dementsprechend ist der Respekt voreinander groß.

Zwei Niederlagen zum Auftakt

Für beide Mannschaften ist nach einer Niederlage zum Auftakt der Saison das anstehende Spiel sehr wichtig. KF Sharri verlor „verdient, aber überraschend“, so Degirmenci mit 1:4 beim SF Brackel 61. Der HSC lud Ay Yildiz Derne beim Torfestival mit 4:6 „zum Tore schießen ein“, fand Podeschwa klare Worte.

Degirmenci ist nach diesem Rückschlag nun sehr zufrieden mit der Trainingswoche seiner Jungs. „Wir mussten zwar leider noch auf einige Urlauber und Verletzte verzichten, doch die Spieler, die da waren, haben im Training gezeigt, dass sie das 1:4 in Brackel vergessen machen wollen“.

Klare Ansprache vor seiner Mannschaft

Der Sharri-Coach hielt am Dienstag nach seinem dreiwöchigen Urlaub eine klare Ansprache vor seiner Mannschaft. „Ich glaube, dass ich die richtigen Worte gefunden habe und dass diese auch gefruchtet haben“. Normalerweise trainiert er, wie es für einen Kreisliga-A Ligisten üblich sei nur zweimal die Woche. Diese Woche legte er aber eine dritte Einheit hin. Es ging zum „Austoben“ in den Wald. Der Samstag soll dann der Regeneration für das anstehende Spiel dienen.

Auch sein Gegenüber ist mit der Trainingswoche sehr zufrieden. „Ich hab den Jungs angesehen, dass sie konzentriert und fokussiert gearbeitet haben. Wir haben viel im taktischen Bereich gearbeitet, viel verschoben, auch ohne Ball. Die Mannschaft hat echt gut mitgemacht“, lobt Hördes Trainer Podeschwa.

Einstellung muss stimmen

Die 1:4-Pleite gegen Brackel 61 und auch die sonst nicht berauschenden Testspielergebnisse führt Degirmenci auf fehlende Einstellung und Leistungsbereitschaft zurück. „Ich erwarte gerade von den erfahrenen Spielern nun, dass sie voran gehen. Die Einstellung muss Woche für Woche stimmen. Die Jungs haben sich entschieden diese Saison in der A-Liga zu spielen. Wo sie vorher spielten, ist nun vollkommen egal. Es gilt sich auch in der Kreisliga aufzuopfern, sonst bleibt der Erfolg aus“, sagt der Sharri-Trainer.

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Den Aspekt der Einstellung kritisierte auch Podeschwa bei seinen Jungs. „Einstellung hat viel mit Konzentration zu tun. Fehlt die Konzentration, dann entstehen Ballverluste im Aufbau in der eigenen Hälfte. Da sind die Ballverluste, wie am Sonntag gesehen tödlich“, so der HSC-Coach rückblickend auf die sechs Gegentore.

Besserung mit dem Trainer an der Seitenlinie

Wie schon Anfang der Woche gesagt, möchte Degirmenci Santi Braja, der ihn letzte Woche an der Seitenlinie vertrat, keinen Vorwurf machen. Aber eines steht für ihn fest: „Es wird definitiv besser laufen, wenn ich wieder an der Seitenlinie stehe. Es ist immer anders, wenn der Trainer und nicht ein Spieler das Kommando von außen gibt“. Das sei sein Gefühl. Seine Spieler bestätigten ihm dies. „Die Jungs kamen zu Beginn der Woche auf mich zu und sagten, wie schön es ist, dass ich zurück bin. Das freute mich zu hören“, so Degirmenci.

Wie am Beispiel Hörder SC gut zu erkennen ist, wird eine stabile Defensive für ein erfolgreiches Abschneiden in der Liga sehr wichtig sein. Das Team von Podeschwa erzielte vier (!) Auswärtstore, musste sich aber dennoch geschlagen geben. „Wir wollen aus einer stabilen Defensive agieren. Vorne haben wir viel Qualität, die jederzeit ein Tor erzielen kann. Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu null zu spielen“, erklärt Sharris Trainer.

Defensive gewinnt Meisterschaften

Das Team mit den wenigsten Gegentoren stehe seiner Meinung nach am Ende mit ganz oben. „Die Defensive gewinnt Meisterschaften“, stimmt Podeschwa seinem Freund Degirmenci zu. Aber vom Aufstieg wollte er erstmal nicht reden. „Das wäre ja schwachsinnig. Das Ergebnis gegen Derne sagt alles darüber aus“. An der Defensive arbeiten möchte Podeschwa hingegen in jedem Fall.

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Beide Trainer erwarten am Sonntag eine sehr offene und spannende Begegnung. Eine Begegnung, in der Kleinigkeiten wie die Tagesform und die Fitness im Kopf entscheidend sein werden. „Ich kenne den Robert schon sehr lange. Ich habe mich ein wenig informiert“, gibt Degirmenci zu. „Die vier Treffer bei Derne sprechen für ihre Qualität in der Offensive. Die sechs Gegentore sagen einiges über ihre Defensive aus. Robert wird seine Jungs gut einstellen. Ich erwarte in jedem Fall ein spannendes Spiel“, fügt er hinzu.

Motivation nicht nötig

Robert Podeschwa müsste seine Jungs gar nicht motivieren. „Die Motivation wird dieses Wochenende gegen einen der stärksten Gegner der Liga stimmen. Die Jungs wollen Korrekturen nach der Niederlage vornehmen“. Er erwartet, dass Sharri „das Zepter am Sonntag übernehmen“ wird. „Daher starten wir defensiv und werden versuchen, so kompakt wie möglich zu stehen“, erklärt Podeschwa.