Sharri-Coach nach Brackel-Pleite wütend: „Die letzten drei Wochen waren eine Katastrophe“

Fußball-Kreisliga

Er dachte, er könnte sein Team drei Wochen lang sich selbst überlassen, das Resultat bekam Sharri-Coach Ferhat Degirmenci am Sonntagabend aufs Smartphone geschickt: Ein 1:4 bei Michael Kalwas SF Brackel 61.

Dortmund

, 12.08.2019, 21:28 Uhr / Lesedauer: 2 min
Michael Kalwa gewann mit Brackel 61 das Auftaktspiel gegen Sharri.

Michael Kalwa gewann mit Brackel 61 das Auftaktspiel gegen Sharri. © Nils Foltynowicz

Eigentlich war die Absprache klar: Ferhat Degirmenci, Trainer des ordentlich aufgerüsteten A-Ligisten KF Sharri, verabschiedete sich vor drei Wochen in den verdienten Urlaub und übergab das Zepter an den noch verletzten Neuzugang vom BSV Schüren, Santiliano Braja.

Hochverdiente Niederlage

Als Degirmenci am Sonntagabend aus dem Urlaub zurückkehrte, glaubte er seinen Augen nicht: Mit 1:4 (0:1) verlor sein Team die Heimpremiere gegen die Sportfreunde Brackel 61. Nicht knapp, nicht unglücklich, sondern hochverdient: „Ich war natürlich enttäuscht“, sagte Degirmenci, „ich hatte ein anderes Ergebnis erwartet.“

Doch sein Team, das bei seiner Abreise versprochen hatte, den Trainingsplan durchzuziehen, dabei aber offenbar nachsichtig war, geriet schon nach fünf Minuten durch Brackels Christopher Daum in Rückstand: „Das war ein kleiner Stolperer des Torwarts“, gab Brackel-Coach Michael Kalwa zu, „aber wir sind auch ohne das Tor richtig gut reingekommen und haben Sharri gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.“

Brackel beherrscht Sharri

Kalwa und sein Team, das mit viel Selbstbewusstsein in die Saison gegangen ist, hatte sich trotz der vielen hochkarätigen Neuzugänge gegen Sharri etwas ausgerechnet: „Wir wussten, dass am ersten Spieltag beim Favoriten auch noch nicht alles laufen kann. Außerdem wissen wir um unsere Stärken. Wenn wir die reinwerfen, müssen wir uns vor niemandem verstecken“, so Kalwa.

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Tatsächlich kam Sharri, das wie Brackel noch auf einige Urlauber verzichten musste, in der ersten Halbzeit kaum einmal vor das Brackeler Tor. Und als der Schiedsrichter in Hälfte zwei früh auf den Elfmeterpunkt zeigte und Stefan Wolff auf 2:0 stellte (55.), da schien das Spiel entschieden. „Doch dann haben sie ihre Klasse mal aufblitzen lassen“, lobte Kalwa. Direkt nach dem Anstoß fand Sharri über links eine Lücke und kam direkt zum Anschlusstreffer durch Valdet Osmani (56.).

Kein Aufbäumen

Doch wer jetzt dachte, der Favorit um die Neuzugänge Ersan Kusakci, Soner Demir, Mo Lmcademali und Arlind Jashanica würde sich aufbäumen, der sah sich getäuscht. Wieder nur eine Zeigerumdrehung später netzte Marcel Gabor zum 3:1 ein (57.) - die Entscheidung: „Damit hatten wir den Sieg unter Dach und Fach“, so Kalwa, der einen weiteren Gabor-Treffer zum 4:1 notieren durfte.

Und Sharri? Erwartet eine harte Trainingswoche. Demirgenci sagt: „Die Trainingsbeteiligung in meiner Urlaubszeit war miserabel. Die letzten drei Wochen waren einfach nur eine Katastrophe. Wir holen in den kommenden Wochen die Vorbereitung nach.“

Kein Vorwurf an Braja

Seinem Stellvertreter Braja macht er keinen Vorwurf: „Es gab eine klare Ansprache von mir, aber man weiß ja, wie das dann manchmal ist, wenn der Trainer nicht da ist“, sagt Demirgenci vielsagend. Die Niederlage hat er schon abgehakt: „Wer weiß, wozu sie gut war? So ein Dämpfer am Anfang holt einige direkt auf den Boden der Tatsachen zurück. Die wissen jetzt: In der A-Liga wird auch Fußball gespielt.“