Dimitrios Kalpakidis muss sich beim TuS Bövinghausen zwischen drei starken Torhütern entscheiden.

© Schütze

Was will Bövinghausen mit einem Westfalenliga- und zwei Oberliga-Torhütern?

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Zwei kommen und zwei bleiben: Beim TuS Bövinghausen haben jetzt schon vier Keeper für die kommende Saison zugesagt. Noch ist nicht absehbar, wie die Reihenfolge aussehen wird.

Bövinghausen, Dortmund

, 15.04.2020, 11:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Vor kurzem vermeldete der TuS Bövinghausen die Verpflichtung von Frederic Westergerling. Der Keeper kommt von der Hammer Spielvereinigung. Danach folgte der Transfer von Ricardo Seifried, der von Westfalia Herne nach Dortmund wechselt – zwei Oberligatorhüter für den TuS!

Nun verlängerte neben Constantin Scholl auch Sören Gerlach seinen Vertrag. „Ich fühle mich in Bövinghausen sehr wohl und brauchte nicht lang überlegen, ob ich hier weiterspiele. Es macht Spaß mit den Jungs zu zocken“, sagte Gerlach.

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Damit stehen TuS-Trainer Dimitrios Kalpakidis jetzt schon vier Torhüter für die kommende Saison zur Verfügung. Dabei gleicht die Lage des Teams jetzt schon einem Luxusproblem: Wer hat schon vier Keeper im Kader, von denen drei bereits in der Regional- bzw. Oberliga ihre Erfahrungen machen konnten?

Ein dichtes Drängen um den Posten des Stammtorhüters

Zudem steht als aktuell vierter Keeper noch Constantin Scholl zur Verfügung. Den 23-Jährige, der im Sommer vom Türkischen SV Witten zum TuS wechselte, zieht es beruflich weg aus dem Ruhrpott – trotzdem ist er sich nicht zu schade, um sich bei den Spielen auf die Bank zu setzen. Um den Posten des Stammtorhüter werden sich Gerlach, Westergerling und Seifried einen packenden Kampf liefern.

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Sören Gerlach wechselte in der Winterpause vom Westfalenligisten DJK TuS Hordel – kam aber in Bövinghausen noch nicht so zum Zug wie erhofft. Trainer Kalpakidis setzte zum Beginn der Rückrunde nämlich auf Pascal Königs als Stammkeeper. Der verletzte sich jedoch gleich im ersten Spiel – die Chance für Gerlach, der in der Partie gegen Wattenscheid eingewechselt wurde.

Sören Gerlach: „Kein Problem, dass Pascal im Tor steht“

Aber der Hoffnungsschimmer flammte nur kurz auf. Gleich im nächsten Punktspiel stand der wieder genesene Königs erneut im Tor. „Ich war zwischen den Spielen im Urlaub. Das war schon lange geplant. Daher hatte ich auch kein Problem, dass Pascal im Tor steht“, erklärt Gerlach, der sich mit seinem Konkurrenten super versteht.

Sören Gerlach wurde im Spiel gegen den DJK Wattenscheid eingewechselt.

Sören Gerlach wurde im Spiel gegen den DJK Wattenscheid eingewechselt. © Stephan Schuetze

„Pascal war zu diesem Zeitpunkt super in Form. In einigen Partien hat er uns im Spiel gehalten. Er ist auch einfach ein Typ im Tor und hat eine mega Ausstrahlung. Wenn er rauskommt und ‚Torwart‘ ruft, zuckt der eine oder andere Spieler des Gegners auch gerne mal zusammen“, sagt Bövinghausen-Trainer Dimitrios Kalpakidis.

Königs wird den Verein jedoch im Sommer verlassen und wechselt zu Westfalia Herne. Damit verlässt der Stammkeeper den Verein – und es ergibt sich eine neue Situation im Tor. Eine Sorge weniger für Gerlach, der sich nun als Nummer zwei Hoffnungen auf Position des ersten Torhüters macht? Mitnichten. Der TuS verpflichtete mit Frederic Westergerling und Ricardo Seifried zwei Keeper, die zuletzt bei ihren Teams in der Oberliga Stammtorhüter waren.

Frederic Westergerling: „Vor der Saison gab es in Hamm einen großen Umbruch“

Für Westergerling lief es in Hamm jedoch nicht berauschend – und das ist noch nett formuliert. Mit nur fünf Punkten aus 20 Spielen stand das Team am Tabellenende. „Es gab vor der Saison einen großen Umbruch. Viele erfahrene Spieler haben die Mannschaft verlassen. In einigen Partien standen wir mit vielen Kickern auf dem Platz, die erst im ersten oder zweiten Männerjahr sind“, berichtet der Torhüter.

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Kein einziges Spiel konnte Hamm gewinnen. „Das ist mir in meiner Karriere auch noch nicht passiert“, erzählt der 25-Jährige. Da der Keeper seit einiger Zeit in Dortmund wohnt und studiert, folgte nun der Schritt zu einem Team vor Ort. „Ich wollte nicht mehr den Fahrtweg auf mich nehmen. Daher habe ich einen Verein in der Nähe gesucht.“

Frederic Westergerling wechselt von der Spielvereinigung Hamm zum TuS Bövinghausen.

Frederic Westergerling wechselt von der Spielvereinigung Hamm zum TuS Bövinghausen. © fupa

Zum Duell um die Torhüterposition meint Westergerling: „Ich bin ganz klar nach Bövinghausen gewechselt, um zu spielen. Da ändert sich auch nach der Verpflichtung von Ricardo nichts daran“, wobei seiner Meinung nach das Prinzip Leistung ganz klar vorausgeht. „Da darf sich keiner rausnehmen. Die Leistung muss stimmen. Ich denke, da belebt die Konkurrenz auch das Geschäft.“

Auch Ricardo Seifried stößt neu zum TuS – und das ebenfalls mit der Empfehlung, Stammtorhüter bei einem Oberligisten zu sein. 18 Partien absolvierte der 22-Jährige für Westfalia Herne in dieser Saison. „Ich will mit Bövinghausen in die Oberliga und dann noch höher. Dabei will ich viel spielen.“

Ricardo Seifried: „Es wird ein guter Konkurrenzkampf werden“

Ob er so eine Konkurrenzsituation mit drei Keepern auf ähnlich hohem Niveau schon einmal miterlebt habe? „Nein, das kenne ich bisher noch nicht. Normalerweise gibt es ja einen festen Stammkeper und einen Ersatzmann. Ich denke, es wird ein guter Konkurrenzkampf werden.“

Ricardo Seifried kommt von Westfalia Herne.

Ricardo Seifried kommt von Westfalia Herne. © privat

Und was meint Gerlach? Hätte er mit dem aktuellen Wissen um die Personalsituation anders entschieden – jetzt, wo er mit zwei Oberliga-Keepern um eine Position kämpft? „Ich sehe meine Verlängerung nicht als Fehlentscheidung und bereue die Entscheidung auch nicht. Ich gehe nicht davon aus, dass es eine Stammplatzgarantie gibt. Daher müssen wir uns alle beweisen und Dimi [Trainer Dimitrios Kalpakidis] wird dann entscheiden.“

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Kalpakidis meint: „Nur, weil man aus einer höheren Liga kommt, heißt das nicht, dass man zwingend spielt. Das Gesamtpaket muss stimmen. Es wird ein offener Zweikampf werden.“

Es bleibt abzuwarten, wer sich am Ende beim TuS Bövinghausen durchsetzt. Fest steht: Der TuS hat in der kommenden Saison einen starken Keeper zwischen den Pfosten – eine gute Grundlage für die ambitionierten Ziele des Vereins.