Landesligist holt zahlreiche Ex-Oberliga- und Regionalliga-Spieler - wo soll es hingehen?

© Jura Weitzel

Landesligist holt zahlreiche Ex-Oberliga- und Regionalliga-Spieler - wo soll es hingehen?

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Jeder einzelne Name hat eine beeindruckende Vita vorzuweisen. Doch der Sportliche Leiter sagt: Die Teamchemie steht im Fokus. Das Miteinander muss passen bei dem Landesligisten. Wo soll das hinführen?

Dortmund

, 26.06.2021, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die vergangenen beiden Jahre war kein Aufstieg möglich. Die Coronavirus-Pandemie hat in den letzten beiden Spielzeiten für ein vorzeitiges Ende gesorgt.

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„Corona-bedingt sind unsere Ziele natürlich nicht erfüllt worden“, sagt Hüseyin Kücük. Er ist Sportlicher Leiter der IG Bönen, einem der zahlreichen Aufsteiger-Teams der vergangenen Jahre. Bönens Ziel ist klar: schnell eine Liga höher zu kommen.

Etwas anderes wäre mit diesem Kader auch ungewöhnlich. Adem Cabuk, Yasin Acar, Ersin Kusakci, , Arif Et, die Neuzugänge Adil Elmoueden und Damir Kurtovic. Zahlreiche Spieler, die teils in der Oberliga oder sogar - wie im Fall von Et (Borussia Dortmund U23) - bereits Regionalliga-Erfahrungen gesammelt haben.

Dennoch möchte Kücük keinen Druck ausüben - insbesondere wegen der besonderen Situation. „Wir wollen oben mitspielen, das ist klar“, sagt Kücük, den Aufstieg als offizielles Pflichtprogramm möchte er dennoch nicht ausrufen.

„Seit sieben, acht Monaten ist gar nicht gespielt worden. Wir müssen ein Team, eine Einheit werden“, sagt er.

Geld spielt bei Transfers eine Rolle

Bönen ist ambitioniert, der Verein ist von Aufstieg zu Aufstieg geeilt und hängt nun in der Landesliga fest, mit einem Team, das wohl auch in der Oberliga mithalten könnte.

Und klar ist auch, die Spieler kommen auch wegen der finanziellen Aussichten in die Gemeinde des Kreis Unna. Daraus macht der Sportliche Leiter keinen Hehl. „Man möchte auch Geld verdienen als Spieler, das ist klar. Ob das jetzt bei der IG Bönen ist oder bei einem anderen Verein. Geld ist immer eine Frage bei den Spielern“, sagt Kücük. „Für uns ist Geld zweitrangig. Im Vordergrund steht die Mannschaft. Wir schauen, wen wir verpflichten und ob derjenige zu uns passt.“

Spieler sollen langfristig im Team, im besten Fall sogar im Verein bleiben.

In diesem Sommer gibt es vier Abgänge und vier Neuverpflichtungen. Relativ wenig, blickt man auf die Transferaktivitäten anderer Vereine.

Arif Et hat vor seinem Wechsel nach Bönen für die U23 von Borussia Dortmund gespielt.

Arif Et hat vor seinem Wechsel nach Bönen für die U23 von Borussia Dortmund gespielt. © Thomas Bielefeld

„Uns ist wichtig, dass die Jungs sich gegenseitig kennen und miteinander klarkommen“, sagt Kücük. Tatsächlich ist es so, dass bereits viele Spieler zusammen gespielt haben. Et und Elmoueden beispielsweise in Dortmund beim FC Brünninghausen. Weitere Spieler haben in direkter Umgebung zusammengespielt bei der Hammer Spielvereinigung oder Westfalia Rhynern.

Doch so einfach, wie es mit den Möglichkeiten des Klub zu sein scheint, ist es nicht, jeden Spieler zu verpflichten.

Bönen bekommt eine neue Sportanlage

Denn der Klub hat ein Sportplatzproblem. Normalerweise finden Training und Spiele in Bönen am Sportplatz einer Schule statt. Nur im Winter geht das nicht, da es an dem Sportplatz keine Flutlichtanlage gibt.

„Wir müssen dann ausweichen. Nach Rhynern und Hamm zum Beispiel. Das funktioniert bislang immer ganz gut“, sagt Kücük. Doch der Mehraufwand - auch an Fahrtzeit - ist für einige Spieler erheblich.

Das soll sich in Zukunft ändern, denn es wird eine neue Sportanlage geben, die sich die IG Bönen bald mit dem lokalen Konkurrenzklub SpVg Bönen teilen wird. Zwei Kunstrasenplätze und ein Rasenplatz werden bald gebaut. Beide Vereine haben vor wenigen Wochen bekanntgegeben, dass es eine Zusammenarbeit in der Jugend geben wird.

Denn da hapert es noch bei der IG. Jugendmannschaften sind bislang keine gemeldet.

Bis die Sportanlage, Kücük geht von einer Bauzeit von rund zwei Jahren aus, fertiggestellt ist, soll es sportlich weitergehen: „In Bönen wird etwas Schönes aufgebaut. Bis die Anlage fertig ist, möchten wir aufsteigen. Wenn es bis dahin klappt, auch in die Oberliga.“

Doch erstmal steht die kommende Spielzeit in der Landesliga an. Keine einfache, denn Bönen ist im vergangenen Sommer umgruppiert worden aus der Staffel drei, mit einigen Teams aus Dortmund und Umgebung, in die Staffel vier, die vor allem aus Mannschaften aus dem Münsterland besteht.

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„Im Dortmunder Bereich waren sehr, sehr gute Mannschaften dabei. In unserer Staffel sind einige Mannschaften, die hinten drin stehen, sich gegen uns hinten reinstellen. Das ist schwierig“, sagt Kücük.

Er gibt die Marschroute aus von „Jahr zu Jahr zu schauen“.

Mit der IG Bönen wird zu rechnen sein. Sportlich auf dem Platz, aber auch mit hochkarätigen Transfers abseits des Grün.

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