Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass seine Mannschaft zur Hälfte der Saison mitten im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga steckt. Fast die Hälfte aller Saisontore des Klubs gehen auf das Konto des Mittelstürmers, der jetzt aber eine lange Zeit fehlen wird.
Emre Karaca fällt lange aus
In dieser Saison wird Emre Karaca kein Spiel mehr für den A-Ligisten Osmanlispor Dortmund bestreiten. Und auch nicht für einen anderen Verein. Der Stürmer ist durch einen Kreuzband- und Meniskusriss für mehrere Monate zum Zuschauen verdammt. Trotzdem gehe es ihm den Umständen entsprechend aktuell „ganz gut, ich muss ja nach vorne gucken", sagt Karaca. Ausgerechnet im letzten Ligaspiel des Jahres vor etwas mehr als zwei Wochen zog er sich die schwere Verletzung zu. „Bei einem Schuss aufs Tor bin ich ein bisschen gesprungen und habe mir bei der Landung das Knie verdreht", erinnert sich Karaca.
Sofort habe er gemerkt, dass es eine größere Verletzung ist, die er sich zugezogen hat. „Ich hatte sofort Kreislaufprobleme", sagt Karaca, „am Knie hatte ich noch nie etwas, jetzt hat es mich übel getroffen." Bei der Erstuntersuchung im Krankenhaus habe es noch geheißen, dass Kreuzband sei in Ordnung und nur der Meniskus sei betroffen. „Da dachte ich, zwei, drei Monate ausfallen ist ja okay", meint Karaca. Bei weiteren Untersuchungen, unter anderem einem MRT in der vergangenen Woche, sei dann aber deutlich geworden, dass auch das Kreuzband gerissen ist. „Ich habe mich jetzt damit abgefunden", sagt Karaca.
„Mit Glück" könne er es innerhalb von sechs Monaten wieder auf den Platz schaffen, es könnten aber auch neun Monate werden. Fest steht jedenfalls: Die Saison ist für Emre Karaca gelaufen. Mit Osmanlispor steht er dank der besten Tordifferenz der Liga an der Spitze der Kreisliga A1, punktgleich mit dem VfR Kirchlinde und RW Barop. Mit stolzen 29 eigenen Treffern - insgesamt hat Osmanlispor 60 Tore erzielt - führt er auch die Torschützenliste der Liga an. „Das ist für die Mannschaft und für mich sehr bitter", weiß Karaca, der aber anfügt: „Die Jungs machen das gut und kriegen das auch so hin. Der Erfolg liegt ja nicht nur an mir."
Vor allem im Offensivbereich sei man auch in der Breite gut besetzt, weshalb die Last des 29-Tore-Mannes auf mehrere Schultern verteilt werden könne. „Auch die 29 Tore habe ich nicht im Alleingang gemacht", erklärt Karaca, der seinen Teamkollegen voll und ganz vertraue. Auch für die anstehende Hallenstadtmeisterschaft, bei der Osmanlispor am 29. Dezember die Vorrunde bestreitet.
OP im Januar beim Spezialisten
„Ich habe immer außerhalb von Dortmund gespielt, aber immer meinen Freunden, die gespielt haben bei der Hallenstadtmeisterschaft zugeguckt", sagt Karaca. Für ihn persönlich wäre es in diesem Jahr das erste Mal bei diesem Turnier gewesen. „Als Dortmunder Junge hast du da natürlich Bock drauf, aber das fällt jetzt leider weg", muss der 26-Jährige der Realität ins Auge blicken. Am 4. Januar wird Karaca bei Dr. Noel Stais operiert. Stais ist Kniespezialist und ehemaliger Mannschaftsarzt von Schalke 04. Karaca sollte also in guten Händen sein.
„Danach gibt es dann eine Schiene, Krücken und Physio, um die Muskeln im linken Bein wieder zu stärken", blickt Karaca voraus, der für die Ausfallzeit eine neue Rolle bei Osmanlispor einnehmen wird. Als Teammanager wird er die Sportliche Leitung um Tolga Porsuk unterstützen. „Ich habe immer schon versucht, auch neben dem Platz zu helfen", erklärt Karaca, „die Verantwortlichen haben mich dann gefragt, ob ich das jetzt machen möchte."
Karaca wird Teammanager
Wenn er wieder auf dem Platz stehe, könne sich Karaca natürlich nicht mehr hundertprozentig auf die organisatorischen Aufgaben konzentrieren. Aktuell stehe er aber jeden Tag mit Tolga Porsuk sowie den einzelnen Spielern im Austausch. „Ich helfe, wo ich helfen kann, aber wir machen das zusammen", sagt Karaca, der „mein Leben lang im Fußball aktiv" sei daher nicht groß angelernt werden müsse. Gerade jetzt in der Transferphase übernehme er vor allem eine beratende Funktion. Bis er selbst auf dem Platz wieder für Furore sorgen kann, wird es aber noch dauern.
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