Wenn kurz nach Weihnachten die Vorrunde der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaft beginnt, wird ein prominenter Klub fehlen. Westfalenligist Türkspor Dortmund darf bei der 37. Auflage des Hallenturniers nicht dabei sein. Wegen Zuschauer-Vorkommnissen bei der letzten Hallenstadtmeisterschaft 2019/20 wurde Türkspor für eine Auflage ausgeschlossen. Fehlen wird damit auch Torhüter Muhammed Acil, der der Absage besonders hinterhertrauert.
„Sehr bitter" findet es Acil, dass er und Türkspor in diesem Jahr nicht in der Halle mitwirken können: „Die letzten zwei Jahre ist es wegen Corona ausgefallen, deswegen freut sich jeder jetzt noch mehr drauf." Die Stadtmeisterschaft suche „NRW- oder sogar deutschlandweit" seinesgleichen, meint der Torhüter, der zudem auf den besonderen Reiz hinweist, mit Türkspor anzutreten.
Beim letzten Mal sei mit dem Erreichen des Halbfinals, der bisher besten Platzierung von TSD, ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben worden. „Das hätten wir gerne wiederholt oder neue Vereinsgeschichte geschrieben", erklärt Acil. Für ihn persönlich habe das jährliche Turnier einen hohen Stellenwert. Mit dem FC Brünninghausen konnte er zweimal gewinnen, 2018 und 2019 wurde er zudem zum besten Torhüter des Turniers gewählt.
Auch dass eine mögliche persönliche Auszeichnung in diesem Jahr wegfällt, schmerze Acil. „Das ist eine Auszeichnung, die etwas bedeutet, gerade weil es in Dortmund viele gute Torhüter gibt. Da bekommt man bestätigt, wofür man hart arbeitet", betont der 30-Jährige. Im Vordergrund stehe aber natürlich immer die Mannschaft. Und auch mit der hätte sich Acil einiges ausgerechnet: „Wir hätten einen guten Hallenkader zusammengekriegt und eine ganz gute Rolle gespielt", ist er sich sicher.
Acil selbst „liebe es, in der Halle zu spielen, da kannst und musst du als Torhüter richtig mitspielen, das wird mir fehlen." Dass er und seine Mitspieler durch die automatisch längere Winterpause und den geringeren Stress vielleicht auch etwas Positives mitnehmen könnten, glaubt der Türkspor-Keeper indes nicht: „Für mich ist die Halle positiver Stress, das hätte ich gerne mitgenommen. Jetzt hat man zwar eine längere Winterpause, aber es kribbelt ja in den Füßen", erklärt Acil.
Acil will nochmal in die Halle
Der 30-Jährige wisse zwar nicht, wie lange er noch auf einem solchen Niveau spielen werde, ein gewisser Anreiz sei es aber schon, auch nochmal in der Halle auf dem Platz zu stehen. „Aktuell habe ich Bock und würde definitiv ja sagen, in den nächsten Jahren noch zu spielen", sagt Acil, der sich in diesem Jahr ein Alternativprogramm suchen muss, anstatt auf dem Kleinfeld zu trainieren und spielen. „Winter bedeutet für mich Halle, das ist eine unschließbare Lücke." Viel deutlicher kann Acils Enttäuschung über den sportlich freien Winter kaum werden.
Ganz ohne Halle geht es dann aber doch nicht. Acil wird die Stadtmeisterschaft natürlich verfolgen - auch auf der Tribüne. „Ich habe länger drüber nachgedacht und ich weiß, es wird schmerzen. Aber da sind viele Freunde, viele interessante Vereine und einfach viele Leute, die man mal wiedersieht", erklärt Acil, der sich das Turnier „relativ neutral" anschauen werde.
Acil drückt Enke die Daumen
Durch seine „ganz guten Beziehungen" zu Alexander Enke, Coach des Hombrucher SV, würde sich Acil aber für Enke persönlich freuen, wenn der es mit seiner Mannschaft weit bringen sollte. Außerdem freue sich Acil auf den TuS Bövinghausen und den FC Brünninghausen, zwei Mannschaften „mit guten Hallenspielern", meint Acil, der hinzufügt: „Auch TuS Hannibal, Sölde und Eichlinghofen mit ihrer großen Fanbase sind nicht zu unterschätzen." Wer auch immer am Ende ganz oben stehen wird: Türkspor Dortmund und Muhammed Acil werden nur von der Tribüne aus zusehen können.
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